Europameisterschaften

Druckluft-EM Tallinn: Einmal Team-Bronze für Junioren-Teams

09.03.2023 16:03

Am dritten und zugleich letzten Wettkampftag der Junioren-Wettkämpfe bei der Druckluft-EM in Tallinn/EST (7. bis 11. März) gab es die erste deutsche Medaille: Johanna Blenck, Lydia Vetter und Maxi Vogt gewannen im Team-Wettkampf mit der Luftpistole die Bronzemedaille durch ein 16:12 gegen Spanien. Die Luftpistolen-Junioren mussten sich dagegen nach einem 9:17 gegen Polen ebenso mit dem undankbaren vierten Platz begnügen wie die Luftgewehr-Juniorinnen, die Serbien 14:16 unterlagen.

Foto: www.echtallinn2023.ee / Johanna Blenck, Lydia Vetter und Maxi Vogt (v.l.) setzten sich in einem packenden Bronzematch gegen Polen durch.
Foto: www.echtallinn2023.ee / Johanna Blenck, Lydia Vetter und Maxi Vogt (v.l.) setzten sich in einem packenden Bronzematch gegen Polen durch.

Die Luftpistolen-Juniorinnen hatten sich zurecht für das Bronzematch qualifiziert. In beiden Qualifikationsphasen belegten sie den dritten Platz, zunächst mit 837 Ringen, dann in der zweiten Qualifikationsrunde, dem Viertelfinale der besten acht Teams, mit 560 Ringen. Das Goldfinale verpassten Blenck, Vetter und Vogt um vier Ringe. Im Bronzematch gegen Spanien stand das DSB-Trio von Beginn an unter Druck. Die Spanierinnen schossen extrem stark – die ersten fünf Serien allesamt 30,0 Ringe und besser. Da auch Team Deutschland zweimal 31,0 Ringe auf die Scheibe brachte, hieß es 4:6. Das Team lief aber weiterhin einem Rückstand hinterher und beim Stand von 8:12 nahm Bundestrainerin Jördis Grabe eine Auszeit. Ob es die Ansprache war? Danach gaben Blenck, Vetter und Vogt keinen Zähler mehr ab, was an der eigenen Stärke, aber auch an nachlassenden Spanierinnen lag. So gelang beispielsweise ein kurioser Punktgewinn mit 26,5:26,4, den die deutschen Schützinnen mit einem erleichterten Lachen quittierten. Nach bisher guten Platzierungen, aber ohne Medaille, war Vetter erleichtert und überglücklich: „Wir hatten schon von einer Medaille geträumt. Und nach dem 30. Schuss wussten wir: Heute rocken wir es und holen uns die Medaille.“ Grabe ergänzte: „Es war sehr nervenaufreibend. Zweimal 31,0 zu schießen, war superstark, die Mädels haben extrem gekämpft und sich die Medaille verdient. Es freut mich für das Team, nach zweimal Platz vier jetzt eine Medaille gewonnen zu haben. Ich gratuliere und danke auch den Landes- und Heimtrainern für ihre Arbeit.“

Auch die deutschen Junioren standen in der Formation Lukasz Gorka, Andreas Köppl und Noah Mauler völlig zurecht im Match um die Bronzemedaille. Nachdem sie in der ersten Runde mit 852 Ringen Platz zwei belegt hatten, zeigten sie im Viertelfinale ein ähnliches Niveau (565 Ringe), wurden jedoch von Italien und Norwegen überflügelt. Und damit von den beiden Teams, die als Siebte und Achte das Viertelfinale erreicht hatten… Im Bronzematch gegen Polen lief es jedoch von Beginn an nicht nach Wunsch. Schnell lag das Trio mit 0:6 zurück, die Auszeit von Bundestrainerin Grabe kam zur rechten Zeit und ließ das deutsche Team verkürzen (4:6 und 7:9). Doch danach gelang nicht mehr viel, lediglich einmal gingen noch zwei Zähler auf das deutsche Konto – in den insgesamt 13 Serien gelang nur einmal ein Wert von über 30 Ringen. Zu wenig! Und deshalb musste das Team in die 9:17-Niederlage einwilligen. „Schade, aber bin sehr stolz auf die Jungs. Zweimal Platz vier für die männlichen Junioren spricht für das Potenzial des Teams und dass wir in Europa dran sind“, kommentierte Grabe.

Luftgewehr: Toller Auftritt wird nicht mit Bronze belohnt

Foto: www.echtallinn2023.ee / Das Juniorinnen-Trio mit dem Luftgewehr ging top vorbereitet in den Teamwettkampf.
Foto: www.echtallinn2023.ee / Das Juniorinnen-Trio mit dem Luftgewehr ging top vorbereitet in den Teamwettkampf.

Bereits in der Qualifikation hatten Michelle Blos, Anna-Maria Beutler und Hannah Wehren ihre Qualitäten gezeigt. Zunächst als Dritte mit 937,4 Ringen, dann im Viertelfinale als Vierte mit 622,9 Ringen sicherten sie sich ebenfalls ihren Platz im Bronzefinale. Dort ging es gegen das Team aus Serbien, und beide Teams lieferten sich einen packenden Schlagabtausch. Zunächst hatte das deutsche Trio, das sich die Fingernägel schwarz-rot-gold lackiert hatte, Vorteile und konnte sich auf 6:2 bzw. 9:5 leicht absetzen. Dabei schossen sowohl die Deutschen als auch die Serben mit höchster Qualität. Ein Beweis dessen war beispielsweise der 10:10-Ausgleich, als Beutler, Blos und Wehren 31,3 Ringe schossen, dies aber gegen die 31,5 Ringe der Gegnerinnen nicht langte, beim 12:12 (31,4:31,7) war es noch besser. Zwar konnten die von Bundestrainerin Claudia Kulla betreuten DSB-Athletinnen den ersten Matchball der Serbinnen abwehren und die alles entscheidende finale Serie zum 14:14 erreichen, doch in dieser fehlte erneut das Quäntchen: 30,2 Ringe auf deutscher Seite waren 0,4 weniger als bei den Serbinnen. Zwar gewann das DSB-Trio kein Edelmetall, es hatte aber einen hervorragenden Wettkampf gezeigt.

Dagegen blieben die Luftgewehr-Junioren ohne Chance. Das Trio Florian Beer, Justus Ott und Nils Palberg erreichte 921,3 Ringe und verfehlte als Neunter den Einzug in das Viertelfinale um 3,2 Ringe.

Das deutsche EM-Team

Luftgewehr: Anna Janssen (Freising), Vanessa Gleißner (Wilhermsdorf), Larissa Weindorf (Mannheim), Maximilian Dallinger (Freising), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), David Koenders (Mossautal)
Junioren: Michelle Blos (Solingen), Anna-Marie Beutler (Breisach am Rhein), Hannah Wehren (Uedem), Nils Palberg (Holzwickede), Florian Beer (Mähring), Justus Ott (Ansbach)

Luftpistole: Sandra Reitz (Regensburg), Doreen Vennekamp (Steinbach), Carina Wimmer (Niedertaufkirchen), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Michael Schwald (Lörrach), Robin Walter (Reichenbach)
Junioren: Maxi Vogt (Schöllkrippen), Lydia Vetter (Dresden), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Andy Köppl (Lampenricht), Noah Mauler (Suhl), Lukasz Gorka (Wiesbaden)

Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Claudia Kulla, Jördis Grabe, Wolfram Waibel, Gaby Bühlmann, Thomas Zerbach, Theo Hadrath, Rainer Bauer, Sandra Hof, Hanne Aslanidis, Michel Gomez-Krämer

Weiterführende Links

Weitere News zu "ESC Europameisterschaft -10m-"