Deutsche Meisterschaften
DM Sportschießen München: Oliver Geis schießt am besten schnell
Oliver Geis heißt der zielsicherste Schnell-Schütze bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft in München: Der 34-Jährige gewann den DM-Titel mit der olympischen Schnellfeuerpistole. In den olympischen Mixed-Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole gewannen die favorisierten Teams.

Schnellfeuerpistole: Geis verteidigt nach drittem Stechen seinen Titel
Die Disziplin Schnellfeuerpistole ist seit jeher eine der Top-Disziplinen im Deutschen Schützenbund: Dort gab es bereits zahlreiche Olympiasiege, WM- und EM-Titel. Und so ist das Interesse bei der DM in München immer groß, wenn die Entscheidung der schnellsten Schützen bei der DM in der Pistolenhalle fällt. Und die Zuschauer sollten auf ihre Kosten kommen, denn jeder der sechs Athleten hatte seine Höhen und Tiefen, alles schien zu jederzeit möglich. Den besten Start erwischte Fabian Otto mit neun von zehn Treffern nach zwei Serien. Europameister Florian Peter zierte dagegen nach drei Serien mit nur acht Hits das Tabellenende und war in der vierten Serie gefordert: Prompt schoss er volle fünf Hits und zwang Christian Reitz in ein Stechen. Dieses gewann Peter 5:4, sodass Reitz als erster Schütze ausschied. Und so ging es weiter: Es wurde geschossen, es wurde gestochen. Peter flog als nächster Athlet aus dem Rennen, ehe Markus Lehner im Dreierstechen gegen Emanuel Müller und Fabian Otto den Kürzeren zog und die Medaille knapp verpasste. Der Stech-Wahnsinn nahm in der nächsten Runde seinen Lauf, als es zwischen Müller und Otto um die Wurst bzw. die Silbermedaille ging. Durch das 4:3 von Otto stand das Finale fest: Geis vs. Otto. Geis ging mit einem Ring Vorsprung in die letzte Fünferserie, legte aber nur zwei Treffer vor, die Otto mit drei Treffern egalisierte, es musste wieder gestochen werden. Und das gleich drei (!) Mal, denn beim ersten Mal hieß es 3:3, dann 4:4. Als Geis perfekte fünf Hits vorlegte, wetteten viele auf ein erneutes Stechen, doch dieses Mal konnte Otto nicht kontern. Seine drei Treffer machten ihn erstmals zu einem Einzel-Medaillengewinner bei der Deutschen Meisterschaft (bei den Erwachsenen) und Geis zum alten und neuen Champion: „Die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen, gegen die ganzen Kader-Konkurrenten, dann auch die Nichtkader-Athleten, da will man sich natürlich nicht blamieren. Und außerdem hatte ich ja auch noch einen Titel zu verteidigen, und vor allem dann, wenn der kleine „Fabi“ neben mir steht, den wir früher schon mal als Jugendlicher im Hessen-Kader trainiert hatten und der sich so wahnsinnig gut entwickelt hat. Da packt einen natürlich dann auch nochmal der Ehrgeiz.“ Geis war der verdiente Sieger, denn bereits in der Qualifikation hatte er mit bärenstarken 590 Ringen das Feld angeführt.
Kurze Zeit später gewann Phillip Liebrecht bei den Schnellfeuer-Junioren Gold vor Colin Hilk und Fiete Kühn.
Luftgewehr Mixed: Die Olympia-Vierten ganz souverän
Wenn die zwei besten Einzelschützen ein Duo bilden, dann sollte man meinen, dass der Titel sicher ist. Doch so einfach ist die Arithmetik im Sport nie, und deswegen gingen die Olympia-Vierten Anna Janßen & Maximilian Ulbrich zwar als Favorit in das Finale gegen die Kaderkollegen Lisa Grub & Maximilian Dallinger, der Sieg war aber nicht gewiss. „Auf der Platte“ zeigten Janßen & Ulbrich jedoch eine unglaubliche Dominanz, vor allem, weil Ulbrich an seine superstarke Leistung aus dem Einzel (0,3 Ringe über dem Final-Weltrekord) anschloss: „Ich war einfach nicht gut und Maxi sehr gut“, urteilte Janßen. Dennoch hieß es schnell 10:0, ehe Grub & Dallinger erstmals punkten konnten. Doch das war eher Ergebniskosmetik, denn in der Folge schoss auch Janßen gewohnt hohe Wertungen, sodass sie beim 16:4 nur noch einmal Punkte abgaben. Für Ulbrich war es der dritte Titel im dritten olympischen Gewehrwettbewerb (Luftgewehr- und KK-Dreistellungskampf Einzel): „Dass ich es jetzt in allen drei olympischen Wettbewerben geschafft habe, ist für mich wahnsinnig schön, das hatte ich bis jetzt auch noch nicht geschafft. Das lag aber auch daran, dass ich Mixed bisher nicht geschossen habe“, feixte Ulbrich. Und Janßen warf einen Blick in die nähere und weitere Zukunft: „Gerade jetzt nach diesem halben Jahr, wo wir aufgrund meiner Pause nur beim Weltcup München zusammengeschossen haben, war das in Hinsicht auf die Weltmeisterschaft unfassbar wichtig. Ich habe im Vorkampf gemerkt, dass Maxi auf mich eine Ruhe ausstrahlt, dass ich in der Qualifikation nach der ersten schwächeren Serie doch noch wieder in Fahrt gekommen bin und genauso jetzt im Finale. Es ist genau das, dass wir natürlich deutsche Meister werden wollen, aber halt auch irgendwann Olympiasieger.“
Bronze ging an die Titelverteidiger Hanna & Daniel Bühlmeyer durch ein 16:8 gegen Franziska Stahl & Max Ohlenburger.

Luftpistole Mixed: Nach Silber im Vorjahr nun Gold
Im vergangenen Jahr mussten sich Robin Walter und Nathalie Schelken in einem packenden Finale 14:16 Julia Hlousek & Philipp Grimm geschlagen geben (Walter: „Ich hatte das nicht im Kopf, von daher hatte ich keine Extra-Motivation.“). Dieses Mal hießen die Gegner Sandra Reitz & Volker Gelbrich und die galten als Außenseiter. Und zunächst sah es auch nach einem Erfolg des favorisierten Duos aus, dass sich einen Vorsprung herausschoss, dann aber eingeholt wurde (8:8). Als Schelken & Walter auf 12:8 erhöhten, schien die Vorentscheidung gefallen. Doch weit gefehlt: Nach einer Auszeit gingen die nächsten sechs Zähler auf das Konto von Reitz & Gelbrich, auch weil Schelken Probleme hatte: „Ich hatte zwischendurch eine Phase, da habe ich zu lange gestanden und habe minimal mit dem Abzug nach links gedrückt.“ Der Konter kam zur Freude des Publikums, sodass beim Stand von 14:14 das nächste Duell die Entscheidung bringen musste: Keiner der vier Athleten brachte eine Zehnerwertung auf die Scheibe, doch Walter & Schelken hatten mit 19,2 Ringen gegenüber 17,9 das bessere Ende auf ihrer Seite: „Es ist cool, noch eine Goldmedaille gewonnen zu haben“, gab Walter nüchtern seinen nächsten Titel nach dem Einzelsieg zu Protokoll, während seine Kollegin ihren Partner lobte: „Wir kennen uns ganz lange, wir kommen aus dem gleichen Kreis. Ja, er ist megageil, er kann es einfach. Aber er gibt einem nicht das Gefühl, dass man immer ans Limit gehen muss.“
Bronze holte sich das Duo Susanne Neisinger & Simon Weiß durch ein 17:9 gegen das Ehepaar Monika & Thomas Karsch. Den Titel bei den Junioren sicherten sich Louisa-Philline Börner & David Obenaus durch ein 16:8 gegen Fabienne Schindler & Colin Wiedemann. Bronze ging an Svenja Gruschka & Finn Neumann.
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