Europameisterschaften

KK-EM Osijek: Kein Quotenplatz für Gewehrschützen

28.05.2024 16:58

Das hatten sich Gewehr-Bundestrainer Achim Veelmann und seine Athleten sicherlich anders vorgestellt: Bei der Kleinkaliber-Europameisterschaft in Osijek/CRO (22. Mai bis 7. Juni) verfehlten sowohl die Frauen als auch die Männer das Finale und somit auch die Chance auf einen weiteren Quotenplatz. Besser sieht es bei den Sportpistolen-Frauen aus, bei denen ein Duo auf Finalkurs liegt.

Foto: DSB / Maximilian Dallinger und die anderen Gewehrschützen gingen bei der EM leer aus.
Foto: DSB / Maximilian Dallinger und die anderen Gewehrschützen gingen bei der EM leer aus.

KK-Dreistellung Frauen: Janßen um zwei Ringe am Finale vorbei
Im Dreistellungskampf der Frauen waren im Vorfeld der EM die Hoffnungen groß, einen der letzten zwei olympischen Quotenplätze zu gewinnen. Schließlich hatten Jolyn Beer und Hannah Steffen in der EM-Qualifikation zuletzt herausragende Ergebnisse geschossen. Doch das Duo, wie auch Anna Janßen und Lisa Müller (RPO-Wertung), kam von Beginn an nicht richtig in Tritt und lief nach dem Kniend-Anschlag der Spitze hinterher. Das Liegendschießen lief traditionell gut, sodass im Stehend-Anschlag die Entscheidung fallen musste: Janßen schoss sich mit 194 Ringen dort und insgesamt 588 Ringen noch auf Platz elf und verpasste das Finale der besten acht Schützinnen um zwei Ringe. „Im ersten Moment sieht es knapp aus, aber es sind zwei Ringe. Es wäre mehr drin gewesen, ich habe ein paar Fehler gemacht. Aber es ist vielleicht mal ganz gut, so einen Wettkampf zu haben, aus dem man lernen kann.“ Beer kam auf 586 Ringe (25. Platz), Steffen auf 582 (39. Platz) und Müller auf 581 (45. Platz). Das war zu wenig, wie auch Veelmann einräumte: „Alle Sportlerinnen und Sportler haben versucht, ihr Bestes zu geben. Aber die Kontrahenten sind stärker gewesen. Durch die Olympia-Qualifikation und den möglichen Quotenplatzgewinn lastete ein großer Druck allen Sportlerinnen und Sportlern.“
Damit bleibt es bei einem gewonnen Quotenplatz im KK-Gewehrbereich durch Lisa Müller. Dieser wird letztlich beim Weltcup in München intern ausgeschossen zwischen Janßen, Müller und Beer. Eine letzte Chance auf einen Quotenplatz besteht noch über die Olympia-Rangliste, in der Beer sehr aussichtsreich platziert ist.

KK-Dreistellung Männer: DSB-Quartett chancenlos
Enttäuschung dagegen bei den Männern. Das Quartett Bastian Blos, Maximilian Dallinger, David Koenders und Maximilian Ulbrich (RPO) hatte mit dem Ausgang der Entscheidung nichts zu tun und belegte lediglich die Plätze 25 (Blos, 586 Ringe), 29 (Ulbrich, 585), 43 (Dallinger, 583) und 55 (Koenders, 580). Blos absolvierte als Einziger aus dem DSB-Quartett das Kniendschießen gut (197 Ringe), ließ dann aber vor allem in der ersten Stehend-Serie (94) einiges liegen und lag somit am Ende drei Ringe hinter dem Finaleingang: „Ich persönlich bin mit meinem Ergebnis eigentlich sehr zufrieden, besser geht natürlich immer. Nach meinen zahlreichen EM- und WM-Teilnahmen im Luftgewehr war dies nun meine erste KK-EM und dafür war das Ergebnis ganz gut, auch wenn es leider nicht für den lucky punch gereicht hat“, meinte Blos. Mit 194 (Dallinger), 193 (Koenders) bzw. 188 Ringen (Ulbrich) starteten die drei anderen Athleten schlecht in den letzten Wettkampf mit olympischer Quotenplatzvergabe und machten sich somit frühzeitig eine bessere Platzierung zunichte. „Der Druck und die Erwartung waren natürlich groß. Ich denke, jeder wollte etwas reißen und hat auch im Vorfeld alles dafür getan. Zum Schluss muss man einfach einsehen, dass es nun einmal nicht gereicht hat, um ganz oben dabei zu sein“, analysierte Blos das Abschneiden.

Sportpistole: Eder & Vennekamp auf Finalkurs
Nach dem Präzisionsteil mit der Sportpistole liegen Josefin Eder und Doreen Vennekamp, die zwei DSB-Starterinnen für Paris, aussichtsreich im Rennen: In den morgigen Duellteil gehen Eder und Weltmeisterin Vennekamp mit jeweils 292 Ringen von den Plätzen vier und fünf, lediglich die Lettin Agate Rasmane war noch besser (294). Monika Karsch liegt auf Rang 28 (287). In der Teamwertung führt das DSB-Trio mit zehn (!) Ringen Vorsprung und liegt klar auf Goldkurs.

Schnellfeuerpistole: Reitz setzt sich an die Spitze
War das Niveau bei den Schnellfeuerpistolen-Schützen zuletzt beim Weltcup in Baku/AZE enorm hoch - der Finaleingang lag bei 586 Ringen - so war das Niveau bei der EM eher schwach. Mit einer Ausnahme: Christian Reitz. Der Olympiasieger von 2016 setzte sich mit 295 Ringen und drei Ringen Vorsprung an die Spitze. Oliver Geis kam auf solide 290 Ringe, was aber immer noch Platz sieben bedeutete, Florian Peter erreichte lediglich 285 Ringe (22. Platz), weil er bei den vier Sekunden gewaltig stolperte: 88 Ringe sprangen in dieser Serie lediglich heraus. Für die Führung in der Teamwertung reichte es dennoch, dort liegt das DSB-Trio mit einem Ring vor der Ukraine.

Das deutsche Team in Osijek

Gewehr: Hannah Steffen (Ohlweiler), Anna Janßen (Freising), Jolyn Beer (Goslar), Lisa Müller (Weingarten), David Koenders (Mossautal), Maximilian Dallinger (Freising), Bastian Blos (Solingen), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Alexander Karl (Eschede), Nils Palberg (Holzwickede), Justus Ott (Heringen), Moritz Faltinat (Wunstorf), Hannah Wehren (Uedem), Nele Stark (Güglingen), Anna-Marie Beutler (Breisach), Franziska Driessen (Kalkar), Anna-Lena Geuther (Puchheim), Sandra Georg (Trostberg), Matthias Raiber (Ulm), Max Ohlenburger (Idstein), Marcin Szyja (Pflaumdorf)

Pistole: Josefin Eder (Müllrose), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Monika Karsch (Regensburg), Oliver Geis (Bad Camberg), Florian Peter (Obertshausen), Christian Reitz (Regensburg), Ronja Gmeinder (Kettershausen), Lydia Vetter (Dresden), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Fiete Kühn (Stralsund), Leo Kunzlmann (Sauerlach), Tim Krauzpaul (Kelkheim)

Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Detlef Glenz, Claudia Kulla, Jördis Grabe, Jörg Dietrich, Manfred Gohres, Gaby Bühlmann, Wolfram Waibel, Thomas Zerbach, Rainer Bauer, Helmut Hoffmann, Heiko Dörr, Hanne Aslanidis, Christian Stauske, Lucas Jourdan, Victoria Nolte, Rita Regös

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