Europameisterschaften

Kleinkaliber-EM Osijek: Top-Starterfeld kämpft um Quotenplätze und Medaillen

24.05.2024 08:23

Die Europameisterschaft in Osijek/CRO (22. Mai bis 7. Juni) hat mit den 300m-Wettbewerben begonnen, doch die DSB-Athleten verpassten das erhoffte erste Edelmetall. Die olympischen Disziplinen starten am 28. Mai und haben an diesem Tag auch die größte Bedeutung für den DSB.

Foto: DOSB / Für Jolyn Beer und vier andere DSB-Gewehrschützen geht es bei der EM in Osijek auch um den letzten Quotenplatz.
Foto: DOSB / Für Jolyn Beer und vier andere DSB-Gewehrschützen geht es bei der EM in Osijek auch um den letzten Quotenplatz.

Denn am Dienstag, 28. Mai, fallen die Entscheidungen im Kleinkaliber-Dreistellungskampf. Und exakt in dieser Disziplin hat der Deutsche Schützenbund noch Bedarf, was Quotenplätze für die Olympischen Spiele betrifft. Dementsprechend motiviert gehen Hannah Steffen, Jolyn Beer, David Koenders, Maximilian Dallinger und Bastian Blos an den Stand. Doch leicht wird es nicht, vor allem in der Frauen-Konkurrenz. Denn acht Athletinnen aus den Top Ten der Weltrangliste sind Europäerinnen, sieben davon in Osijek am Start. Anna Janßen (2.), Lisa Müller (7.) und Beer (8.) unterstreichen mit ihren Platzierungen, dass dies eine der stärksten deutschen Disziplinen ist und somit zurecht die Hoffnung auf einen Quotenplatz berechtigt ist.

Auch die anderen Disziplinen sind hervorragend besetzt: Im Sportpistolen-Wettkampf gehen fünf Top Ten-Athletinnen an den Start, unter ihnen mit Josefin Eder und Weltmeisterin Doreen Vennekamp die aktuelle Nummer drei und vier in der Welt. Und sogar noch ein Athlet mehr aus den Top Ten ist am Stand mit der Schnellfeuerpistole: Mit Florian Peter (5.), Oliver Geis (9.) und Christian Reitz (10.) ist das komplette DSB-Trio dort angesiedelt und dürfte sich vor allem mit den Franzosen Clement Bessaguet (2.) und Olympiasieger Jean Quiquampoix (8.) sowie dem zuletzt sehr starken Tschechen Martin Podhrasky (6.) um die EM-Krone auseinandersetzen.

300m: DSB-Team verpasst erhoffte Team-Medaille

Zumindest eine Medaille hatten sich auch die 300m-Schützen an den ersten zwei Tagen der Wettkämpfe in Kroatien erhofft. Doch sowohl im Liegend- als auch im Dreistellungswettkampf lief es nicht wie gewünscht: Marcin Szyja kam mit 593 Ringen als bester DSB-Athlet im Liegendschießen auf Rang neun, Mattias Raiber erreichte zwei Ringe weniger und wurde 14. Und hätte Max Ohlenburger seinen 38. Schuss auf seiner und nicht auf der Nachbarscheibe platziert, dann wäre nicht nur sein Ergebnis von 581 Ringen (25. Platz) weitaus besser gewesen, dann hätten die deutschen Männer wohl Bronze in der Teamwertung gewonnen.
Auch bei den Frauen lief es nicht nach Plan, Anna-Lena Geuther hatte einen Defekt an der Visiereinrichtung und kam demzufolge nur auf 573 Ringe (17. Platz). Etwas besser lief es bei Sandra Georg, die zwei Plätze und zehn Ringe besser war. „Wir sind aktuell mit dem Abschneiden nicht wirklich zufrieden und hatten uns mehr erhofft. Gerade im Bereich der Damen. Aber durch einen Trauerfall in der Familie ist Veronique Münster verständlicherweise nicht mitgefahren“, so Dietrich.

Im Dreistellungskampf gingen Ohlenburger sowie die zwei Frauen an den Start: Ohlenburger erzielte 578 Ringe (10. Platz) und ließ vor allem im Stehend-Anschlag zu viele Ringe liegen. Geuther (581, 8. Platz) schoss ordentlich („Sie hat gezeigt, dass sie Potenzial für mehr hat!“), verfehlte die Bronzemedaille jedoch um sieben Ringe, Georg (565, 15. Platz) hatte keine Chance. Dietrich sagt: „Es ist sehr schön, dass Deutschland auch wieder Schützen im 3x20 an den Start bringen kann, die internationales Niveau erreichen können. Das ist das Ziel für die Zukunft.“

Der DSB stellt mit 34 Athleten (Erwachsene und Junioren) das zweitgrößte Teamkontingent der insgesamt 520 EM-Teilnehmer hinter Ungarn (35). Es folgen Polen und die Ukraine (je 32) sowie die Tschechische Republik (31). Bei der EM werden im Kleinkaliber-Dreistellungskampf (Frauen und Männer) sowie mit der Sportpistole (Frauen) und der Schnellfeuerpistole (Männer) die letzten acht europäischen Quotenplätze für Paris 2024 vergeben.

Das deutsche Team in Osijek

Gewehr: Hannah Steffen (Ohlweiler), Anna Janßen (Freising), Jolyn Beer (Goslar), Lisa Müller (Weingarten), David Koenders (Mossautal), Maximilian Dallinger (Freising), Bastian Blos (Solingen), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Alexander Karl (Eschede), Nils Palberg (Holzwickede), Justus Ott (Heringen), Moritz Faltinat (Wunstorf), Hannah Wehren (Uedem), Nele Stark (Güglingen), Anna-Marie Beutler (Breisach), Franziska Driessen (Kalkar), Anna-Lena Geuther (Puchheim), Sandra Georg (Trostberg), Matthias Raiber (Ulm), Max Ohlenburger (Idstein), Marcin Szyja (Pflaumdorf)

Pistole: Josefin Eder (Müllrose), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Monika Karsch (Regensburg), Oliver Geis (Bad Camberg), Florian Peter (Obertshausen), Christian Reitz (Regensburg), Ronja Gmeinder (Kettershausen), Lydia Vetter (Dresden), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Fiete Kühn (Stralsund), Leo Kunzlmann (Sauerlach), Tim Krauzpaul (Kelkheim)

Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Detlef Glenz, Claudia Kulla, Jördis Grabe, Jörg Dietrich, Manfred Gohres, Gaby Bühlmann, Wolfram Waibel, Thomas Zerbach, Rainer Bauer, Helmut Hoffmann, Heiko Dörr, Hanne Aslanidis, Christian Stauske, Lucas Jourdan, Victoria Nolte, Rita Regös

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