Olympische Spiele

Paris 2024: Das Gesetz der Serie

21.06.2024 08:46

Keine Frage: An Rio de Janeiro 2016 denken alle beim Deutschen Schützenbund liebend gerne zurück. Fünf Medaillen – dreimal Gold und zweimal Silber – räumten die DSB-Athleten am Zuckerhut ab. Es waren die erfolgreichsten Olympischen Spiele in der Geschichte des DSB.

Foto: Lisa Haensch / Zielt bei seinen fünften Olympischen Spielen auf seine dritte Medaille: Christian Reitz.
Foto: Lisa Haensch / Zielt bei seinen fünften Olympischen Spielen auf seine dritte Medaille: Christian Reitz.

Und die Chancen, dass es in Paris ähnlich gut läuft, stehen nicht schlecht. Zumindest, wenn man an das Gesetz der Serie glaubt. Denn vor Rio gab es in London 2012 keine Medaille. Vier Jahre vorher in Peking viermal Edelmetall (1x Silber, 3x Bronze), bei den Corona-Spielen in Tokio wiederum „nur“ einmal Bronze durch die Bogen-Frauen.

Olympia-Routinier Christian Reitz hat alles miterlebt, die Höhen 2008 und 2016, zu denen er mit Bronze und Gold maßgeblich beitrug, und die Tiefen 2012 und 2021: „Ich gehe davon aus, dass alle ihr Bestes geben. Manchmal fehlt einfach dieses Quäntchen Glück. In London 2012 war es so, dass wir zahlreiche Finalteilnahmen hatten, aber keine Medaille. Vier Jahre später waren es weniger Finalteilnahmen, aber fast jede Finalteilnahme brachte eine Medaille.“

Gerade im Schieß- und Bogensport, wo es um Zenti- oder gar Millimeter geht, hängen Wohl und Wehe ganz dicht beieinander. Auch in Tokio enttäuschten die DSB-Athleten keineswegs: Es gab sechs Finalteilnahmen, vier davon durch Olympia-Debütanten und zwei fünfte Plätze durch Reitz, sowie Team-Bronze durch Michelle Kroppen, Charline Schwarz und Lisa Unruh. „Das Finale kann man als Athlet nicht zu 100 Prozent beeinflussen. Natürlich seine eigene Leistung – wenn die super ist, wird es für die anderen schwer. Aber gerade die Startphase – wie kommt man rein, wie der andere – das wird jetzt im Training probiert und getestet, um auch Sicherheit zu bekommen. Alle Athleten wollen den Erfolg und am Ende sehen wir, ob es geklappt hat oder nicht“, meint Reitz.

In Paris gehen genauso viele Athleten an den Start wie anno 2016 in Rio. Ein gutes Omen? Gegen eine Fortsetzung der Serie hat Reitz auf alle Fälle nichts: „Wenn der Erfolg kommt, würde keiner sagen, dass passt mir gerade nicht, sondern jeder würde mitmachen!“

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