Olympische Spiele

Paris 2024: „Idiot“ Ulbrich verfehlt das Finale

28.07.2024 13:29

Maximilian Ulbrich hat das Finale der acht besten Luftgewehrschützen bei den Olympischen Spielen Paris 2024 verfehlt: Am Ende fehlten dem 23-Jährigen 0,9 Ringe auf den Finaleingang.

Foto: Nathalie Gallois / Unmittelbar nach dem Einzel-Wettkampf war Maximilian Ulbrich - hier neben Co-Trainer Wolfram Waibel - nicht zum Lachen zumute.
Foto: Nathalie Gallois / Unmittelbar nach dem Einzel-Wettkampf war Maximilian Ulbrich - hier neben Co-Trainer Wolfram Waibel - nicht zum Lachen zumute.

Der Frust war groß und nachvollziehbar: Ulbrich hatte eine große Chance vergeben, sich nach dem Mixed an der Seite von Anna Janßen auch für das Einzelfinale in seiner Spezialdisziplin zu qualifizieren. Und so dauerte es ein wenig, bis der Polizist der Spitzensportfördergruppe der Bayerischen Polizei ein Statement abgab: „Ich habe mich sehr wohl gefühlt und war sehr gut drauf. Ich habe grundsätzlich einen sehr guten Wettkampf geschossen, sowohl technisch als auch mental.“

Aber: „Zwei schlechte Schüsse waren dabei, wenn ich mir einen gespart hätte, wäre ich wohl im Finale gewesen.“ Bereits der erste seiner 60 Schüsse war suboptimal. Kein Gewehrschütze beginnt gerne mit einer 9,5 und schon einmal keiner auf diesem Niveau. Doch danach fing sich der Bayer und lag bis einschließlich des 15. Schusses auf einem guten Kurs. Dann blinkte die 8,7 auf – ein im internationalen Spitzenbereich ganz seltenes Malheur, das dem Leidtragenden über 1,5 (und bis zu 2,2) Ringe mit einem Schuss kostet. Doch Ulbrich gab nicht auf, sondern startete eine famose Aufholjagd nach dem Motto: Jetzt erst recht! „Ich habe gekämpft, mich nicht hängenlassen und mich bis zum Ende durchgebissen. Darauf kann ich auch sehr stolz sein, weil das nicht sehr viele bei Olympischen Spielen schaffen.“ 106,2, 105,2 und 105,8 lauteten die Ergebnisse der Serien drei bis fünf, und Hoffnung kam wieder auf im deutschen Lager. Diese währte bis zum 59. Schuss, als er eine 9,8 ins Ziel setzte und somit weitere Zehntel einbüßte. „Wenn ich bei den letzten zwei Schuss wie gestern im Mixed mit einer 10,9 und einer 10,8 ausschieße, wäre ich im Finale. Also bin ich doch ein ziemlicher Idiot.“

Aber Ulbrich ist ein fröhlicher Mensch, der einstecken und kämpfen kann. Und deshalb endet sein Statement folgendermaßen: „Das Leben geht weiter, und im Kleinkaliber-Wettkampf gebe ich nochmals alles.“

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