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DSB-Gesamtvorstand: Normalität im Sport, schwierige Lage für Vereine

15.11.2022 14:37

Ausnahmsweise an einem Sonntag fand die November-Gesamtvorstandssitzung des Deutschen Schützenbundes statt. Der Grund: Am Vortag tauschten sich die Vertreter der Landesverbände in einem Workshop intensiv zu dem Thema „Weiterentwicklung der DSB-Verbandsstrukturen“ aus.

Foto: Harald Strier / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und ein Teil der Delegierten bei der Gesamtvorstandssitzung in Wiesbaden.
Foto: Harald Strier / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und ein Teil der Delegierten bei der Gesamtvorstandssitzung in Wiesbaden.

In dem ganztägigen Workshop stellte Prof. Dr. Marcus Stumpf, Vizepräsident Verbandsentwicklung/Ethik, der das Thema in seinem Ressort verantwortet, am Vormittag zunächst die bisherigen Schritte im Verbandsentwicklungsprozess „Agenda DSB 2025“ und die Überlegungen des Präsidiums für eine zukünftige Strukturveränderung vor. Hintergrund sind die vom Präsidium erkannten gestiegenen Anforderungen und veränderten Rahmenbedingungen für die Arbeit des Verbandes, die mit effektiven, modernen und professionellen Strukturen beantwortet werden sollen. Am Nachmittag wurde in Kleingruppen ausgiebig diskutiert, Fragestellungen aufgeworfen und Anregungen gegeben. Die Ergebnisse des Workshops werden nun ausgewertet, fließen in die weitere Arbeit ein und sollen beim nächsten Gesamtvorstand im März 2023 präsentiert werden.

DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels gab in seinem Bericht einen Überblick zu den wichtigsten Themen, die den Verband aktuell und seit der Gesamtvorstandssitzung im März beschäftigen. Das Thema Blei habe eine große Rolle gespielt, der DSB habe mit einer AG Blei, einem Runden Tisch, einem Forderungskatalog und einem Multimedia-Portal klar Stellung bezogen: „Wichtig ist, dass wir mit den anderen schießsporttreibenden und weiteren betroffenen Verbänden eine konzertierte Aktion hatten und der DSB federführend in dieser ganzen Thematik agiert“, so der Präsident, der auch das Handeln des DSB in der Energiekrise ansprach: „Uns war in dieser ganzen Debatte wichtig, dass auch der Sport bei den Förderprogrammen den Privathaushalten gleichgestellt wird, zumal in keiner anderen Sportart die Vereine so viele eigene Liegenschaften hat wie unsere.“ Große Besorgnis äußerte von Schönfels auch über den Schießsport-Weltverband ISSF. Ende November stehen Wahlen an und der DSB-Präsident hofft, „dass eine neue Richtung eingeschlagen wird, und der internationale Schießsport wieder ruhigeren und erfolgreicheren Zeiten entgegensteuert.“

Auf nationaler Ebene stehen bzw. standen Vereine und Mitglieder bei zwei weiteren Projekten im Fokus: Um das Ehrenamtskonzept weiterzuentwickeln, weitere Hilfsmittel anzubieten und „Leuchtturmprojekte“ herauszustellen, gibt es in Kürze eine Ausschreibung auf der DSB-Homepage. „Wir suchen Personen, die sich in der AG Ehrenamtskonzept beteiligen, schließlich ist dieses Thema relevant für alle unsere Mitgliedsvereine“, erklärt Stumpf. Die Jugend hatte in ihrem Aufbauprogramm ca. 40 Veranstaltungen in den Landesverbänden organisiert, um der Basis nach der „Corona-Durststrecke“ Anreize zu geben und Unterstützung in Form von bestimmten sportlichen Aktionstage/Kleinaktivitäten (im Wert von einer Fördersumme von jeweils 1.000 Euro) zu liefern.

Von einem im Großen und Ganzen gelungenen Jahr sprach DSB-Sportdirektor Thomas Abel, der die ersten vier Quotenplätze für Paris 2024 hervorhob, die fünf Medaillen bei der Bogen-EM „dahoam“ sowie zwei Weltcupsiege durch Gewehrschützin Anna Janßen. Ziel sei es, 2023 bei den zahlreichen Wettkämpfen mit Quotenplatzvergabe zu punkten und das Team für Paris zu vergrößern, so Abel.
Gerhard Furnier, Vizepräsident Sport, freute sich, „dass die Normalität im Sport wieder Einzug gehalten hat und wir bei fast allen Deutschen Meisterschaften Teilnehmerzuwächse erzielten.“ Mit der Berufung von drei neuen Bundesreferenten werde auch in der Zukunft Kontinuität gewahrt: Rainer Lützenkirchen (Armbrust), Thomas Klaner (Vorderlader) und Barbara Karthe (Behindertensport) treten die Nachfolge der verdienten Josef Beckmann, Gerhard Lang und Helmut Meyer an. 

Zum Abschluss der Sitzung gab es einen doppelten Ausblick auf die kommenden Schützentage im Heidekreis (2023, Niedersächsischer Schützenverband) mit einem Video-Grußwort von Landrat Jens Grote und in Schwäbisch Gmünd (2025, Württembergischer Schützenverband).