Traditionen

Verbandsinsignien

Bundes- und Reisebanner, Präsidentenkette, Bundesabzeichen

Bundesbanner

1862, ein Jahr nach der Gründung des Deutschen Schützenbundes, übergab Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha in Frankfurt am Main das Bundesbanner seiner Bestimmung. Das alte Banner verbrannte vermutlich 1945 bei den Bombenangriffen auf Nürnberg in der alten Bundesgeschäftsstelle. 1951 stiftete der Niedersächsische Sportschützenverband eine originalgetreue Nachbildung.

Das Bundesbanner ist aus schwerem Seidendamast mit Gold- und Seidenstickerei, 1,80m breit und 2,40m hoch, hat die Form einer dreizüngigen „Oriflamme“ (Goldflamme), die Form des alten Kriegsbanners der französischen Könige.

Die Rückseite zeigt wie das Vorbild den schwarzen doppelköpfigen Reichsadler der Habsburger. Im Gegensatz zum alten Bundesbanner, dessen Rahmen auf beiden Seiten karminrot war, erhielt das neue Banner auf der Vorderseite, der Schauseite, in den Randleisten und den drei unteren Wimpeln die grüne Farbe der Schützen. Das gold-gelbe Mittelfeld trägt in einem Eichenkranz mit schwarz-rot-goldener Schleife die Inschrift:

Deutscher Schützenbund gegründet zu Gotha 11. Juli 1861

Darunter steht, ebenfalls in Goldstickerei: „Ueberreicht von den Schützen des Landes Niedersachsen 1951“. Auf die Stiftung weist auch das niedersächsische Landeswappen hin, das auf dem mittleren Wimpel angebracht ist.

Die übrigen Wappen sind:

  • links oben: Gotha als Gründungsort des DSB 1861
  • rechts oben: Bad Nauheim, Ort der ersten Zusammenkunft nach dem Krieg
  • links unten: Frankfurt am Main als Ort der Wiedergründung 1951
  • rechts unten: Köln, Ort der Proklamation des wiedergegründeten DSB 1951

Auf der oberen Randleiste sind die Wappen von Hannover und München zu sehen, den beiden Städten, in denen 1955 und 1965 bzw. 1961 die drei Deutschen (Nachkriegs-)Bundesschießen stattfanden.

Reisebanner

Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts kann das Bundesbanner lediglich statisch auf der Bühne präsentiert und nur in Ausnahmefällen bei einem Festzug mitgeführt werden. Seit 2014 verfügt der Deutsche Schützenbund über eine leichtere, einfacher zu handhabende Verbandsfahne, die bei im einzelnen festzulegenden Ereignissen schnell und unproblematisch eingesetzt werden kann, das Reisebanner. In seinem Aussehen entspricht es dem großen Bundesbanner, es ist ca. 1,50m hoch und 90cm breit.

Das Reisebanner (Vorderseite und Rückseite) besteht aus Seidengarnen- und Kantillenstickerei auf Fahnenseide und einem jacquard gewebten Grund und ist ein Werk der Hamburger Firma FahnenFleck, die es auch gestiftet hat. Die als Fahnenspitze dienende goldene Schützenfigur ist eine Stiftung der Firma Steinhauer & Lück, Lüdenscheid.

Präsidentenkette

DSB-Präsident Peter Lorenz (1866 - 1944) stiftete die Präsidentenkette (auch „Bundeskette“ genannt) im Jahr 1927.

Zu beiden Seiten des Mittelschilds, an dem das große Bundesemblem hängt, sind die Porträts der beiden Gründer des Deutschen Schützenbundes von 1861 zu sehen: links Albert Sterzing (1822 - 1889), rechts Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha (1818 - 1889). Die 13 großen Kettenglieder zeigen die emaillierten Wappen der Städte, in denen die 18 Deutschen Bundesschießen zwischen 1862 und 1927 stattgefunden haben.

Die Präsidentenkette entging als einziges Wertstück dem Schicksal der Ende des Krieges völlig zerstörten Nürnberger Bundesgeschäftsstelle. Seit der Wiedergründung 1951 ist sie wieder im Besitz des Deutschen Schützenbundes. Sie wird in einem Banktresor verwahrt und nur zu besonderen Anlässen vom Präsidenten getragen.

Bundesabzeichen

Das 1909 eingeführte Verbandsabzeichen besteht aus einem goldenen, eichenlaubumrankten und gekrönten Wappenschild mit dem schwarzen, auf einer weißen Zielscheibe sitzenden Adler. Darunter steht in goldener Schrift auf rotem Feld: „Deutscher Schützenbund“.

Wie beim Bundesbanner so herrschen auch beim Verbandsabzeichen Schwarz, Rot und Gold vor. Es sind die Farben der legendären Lützowschen Jäger, die Anfang des 19. Jahrhunderts gegen die napoleonische Herrschaft gekämpft hatten. Durch ihre Präsenz auf dem Wartburgfest 1817, dem Hambacher Fest 1832 und während der Revolution von 1848/49 und danach wurden die Farben Schwarz-Rot-Gold zum Symbol des Einheitswillens der Deutschen.

Bundesabzeichen
Bundesabzeichen

Der Adler, als angesehenster Vogel der alten Welt neben dem Löwen das am weitesten verbreitete aller Wappenbilder und Symbol von Stärke, Freiheit und Unverletzlichkeit, war seit dem 13. Jahrhundert das deutsche Reichswappen. Das Weiß der Zielscheibe zusammen mit dem schwarzen Adler und dem roten Schriftuntergrund wollte der Vorstand des Deutschen Schützenbundes im Jahr 1909 allerdings auch als Anspielung auf das preußisch-deutsche Schwarz-Weiß-Rot, die Farben der Hohenzollern, verstanden wissen.