Geschichte
Zahlreiche Gründungen von Schützenvereinen
Die Restauration nach den Freiheitskriegen führte zu einer weit verbreiteten Enttäuschung und Verbitterung. Der spätfeudale territoriale „Flickenteppich“, den der Wiener Kongress geknüpft hatte, war nicht das deutsche Vaterland, für das die Freiwilligen 1813 gegen Napoleon gezogen waren. Zwar gehörten die Schützen in der Regel zum gutbürgerlichen Mittelstand und zum traditionsbewussten Bauerntum und waren damit nur schwer für die revolutionären Ideen der Sänger, Turner und Studenten zu begeistern.
Doch passten die mitgliederstarken Schützengesellschaften und die emotionalen Momente ihrer volkstümlichen Festkultur mit deren Absicht zusammen, das deutsche Volk und möglichst viele Völker Europas zu „demokratisieren“ und von der Bevormundung durch „Tyrannen“ und „volksfremde Fürsten“ zu befreien, wie der „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn sich ausdrückte.
1848 und in den folgenden Jahren kam es zu zahlreichen Gründungen von Schützenvereinen. Auch sie stimmten ein in die kollektive Erwartungshaltung der „deutschen Nation“, in die Sehnsucht nach „Verbrüderung aller deutschen Stämme über bestehende Grenzen hinweg“.