Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Die Finalteilnehmer stehen fest
Noch steht nicht fest, wann und wo das Bundesligafinale 2022 ausgetragen wird, die acht Finalteilnehmer der Bundesliga Luftgewehr aber sehr wohl. Nach den bereits qualifizierten Teams SSG Kevelaer und SV Pfeil Vöhringen, die auch die Staffeln im Norden bzw. Süden gewannen, qualifizierten sich auch SB Freiheit I, Wissener SV, ST Hubertus Elsen, SV Germania Prittlbach, Der Bund München und SV Niederlauterbach für das Finale. Absteigen müssen der SV Ladekop und der SV Hubertus Kastl, die Relegation bestreiten die SG 1920 Mengshausen und die Kgl. privil. FSG Diessen.
Nord: Geschwister-Trio sorgt für Furore
Dass die Janßen-Schwestern Anna und Franka seit nunmehr einigen Jahren für Top-Leistungen stehen und Teil der Meistermannschaften von 2019 und 2020 waren, ist bekannt. Neu war beim Vorrunden-Saisonabschluss, dass Bruder Simon nicht nur als Trainer, sondern auch als Schütze für die SSG Kevelaer in der 1. Bundesliga antrat und seine Premiere feierte. Und das Geschwister-Trio überzeugte komplett! Anna schoss zwei perfekte 400-er Ergebnisse, Franka 400 und 397. Da konnte Simon es mit starken 394 und 392 Ringen verkraften, die Familienwertung verloren zu haben: „Dritter in der Familienwertung ist gar kein Problem für mich. Ich bin sehr stolz auf Anna, die alle Wettkämpfe auf Position eins geschossen und alle Duelle gewonnen hat. Und ich habe mich auch sehr für Franka gefreut, da die letzten Wettkämpfe nicht so glücklich verlaufen waren.“
Was generell Anna und Alex diese Saison vorne geschossen haben, war der Grundstein für den Gewinn der Nordmeisterschaft!
Simon Janßen (SSG Kevelaer) über seine Spitzenschützen Anna Janßen und Alexander Thomas
Nach dem 5:0 gegen Mengshausen und dem 4:1 gegen Braunschweig, u.a. mit der sechsten (!) 400-er Wertung für Jeanette Hegg Duestad, zog die SB Freiheit souverän als Nord-Zweiter in das Finale. Trainer Christian Pinno zog eine positive Bilanz und blickte bereits voraus: „Wir freuen uns sehr über die Final-Qualifikation, wir haben hart dafür gearbeitet. In der Liga wird einem nichts geschenkt, da musst du möglichst die ganze Saison auf höchstem Niveau agieren. Jetzt wird ein bisschen gefeiert, und dann wird zum Finale alles auf Null gestellt, im K.O.-Modus ist alles möglich. Und da hat unser Team wieder richtig Bock drauf“.
Das Finale komplettieren der Wissener SV, der sich erstmals für ein Bundesligafinale qualifizieren konnte und den notwendigen Sieg gegen Braunschweig mit 3:2 ins Ziel brachte, sowie die ST Hubertus Elsen. Der Rekordmeister machte in eigener Halle durch zwei Siege (jeweils 4:1 gegen Kamen und Gölzau) das Finale perfekt.
Süden: Vöhringen ist nicht zu stoppen
Das Pendant zu Kevelaer im Norden ist der SV Pfeil Vöhringen. Zum zweiten Mal in Folge schloss das Team von Trainer Sven Martini die Südgruppe als souveräner Tabellenführer ab, gegen Königsbach und München blieb das Team ohne Punktverlust mit Spitzenleistungen von 1983 und 1984 Ringen. Antonia Back, an Position vier bzw. fünf mit 397 bzw. 396 Ringen stark unterwegs, zog Bilanz: „Persönlich bin ich extrem zufrieden mit meiner zweiten Saison in der 1. Bundesliga. Nicht nur ich konnte mich im Vergleich zu 2019 im Schnitt steigern, sondern auch mein Team. Wir haben gezeigt, dass wir mit und ohne ausländische Unterstützung super schlagfertig sind und uns auch in Ausnahmesituationen wie dem Ausfall von drei Stammschützen voll aufeinander verlassen können. Der vorläufige Höhepunkt war die Verbesserung des Deutschen Mannschaftsrekords auf 1991 Ringe, dieses Ergebnis sicherte uns den Einzug ins Finale und brachte uns dem erneuten Gewinn der Südmeisterschaft ein großes Stück näher.“ Ein besonderes Lob hatte die 21-Jährige für die Gegnerschaft: „Besonders gefreut haben wir uns über das stets faire Auftreten unserer Gegner hier im Süden, so macht unser toller Sport wirklich Spaß!“
Schade, dass wir unseren erneuten Südmeistertitel coronabedingt ohne Zuschauer und ohne unsere Fans gewonnen haben!
Antonia Back (SV Pfeil Vöhringen) zum erneuten Sieg in der Südstaffel
Spaß hatten – trotz der deftigen 0:5-Niederlage gegen die Vöhringer – auch die Schützen des Bund München. Der Finaleinzug wurde durch ein 3:2 gegen Saltendorf perfekt gemacht. Letztlich überwog bei Hanne Bühlmeyer die Zufriedenheit: „Ich persönlich, als auch die ganze Mannschaft, sind mit einem Sieg und einer Niederlage gegen den sehr starken Südmeister zufrieden, obwohl ich selbst und auch alle anderen deutlich mehr drauf haben. Trotzdem haben wir uns für das Finale qualifiziert und das war das Ziel. Im Finale werden wir dann auf Freiheit treffen, das ist zwar ein großer Brocken, aber wir wissen - im Finale ist alles möglich.“
Dies gilt sicherlich auch für Germania Prittlbach. Nachdem die Bayern in der Vorsaison im schwierigen Fahrwasser unterwegs waren, zeigten sie in dieser Saison ihr wahres Leistungsvermögen und beendeten als „Vize“ die Vorrunde. Mit 4:1 (gegen Coburg) und 3:2 (gegen Fürth) wurde die Vorrunde siegreich beendet und Chef-Trainer Ralf Horneber, der beim Heimspiel als Hallensprecher fungierte, meinte: „Wir haben gegen Fürth unsere beste Saisonleistung gezeigt, mussten aber trotzdem bangen. Jetzt stehen wir als Vizemeister im Süden im Viertelfinale. Meister Vöhringen ist aber einer der Topfavoriten auf den Meistertitel."
Und dann gibt es – analog zum Norden – auch im Süden einen Premieren-Teilnehmer: Der SV Niederlauterbach qualifizierte sich erstmals für das große Finale dank zweier deutlichen Siege (4:1 gegen Diessen, 5:0 gegen Königsbach). Herausragend dabei Olivia Hofmann, die zweimal perfekt ablieferte. Maximilian Dallinger sagte: „Wir können zufrieden sein, es ist eine Premiere für uns. Wir sind zum Ende hin immer besser geworden.“ Und zum Viertelfinalgegner Kevelaer beim Finale: „Es gibt schlechtere Teams… Die Favoritenrolle ist klar verteilt, aber es kann alles passieren.“
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