Bundesliga
Bundesliga Luftpistole: Trio löst die Finaltickets
Das Teilnehmerfeld für das große Bundesligafinale am 5./6. Februar in Neu-Ulm beginnt sich zu füllen: Am vorletzten Vorrunden-Wochenende sicherten sich der SV 1935 Kriftel, der SV GK Hannover und der ESV Weil am Rhein als erste Teams den Startplatz. Um die weiteren Finalplätze sowie im Abstiegskampf dürfte es im Vorrunden-Finale am 15./16. Januar 2022 heiß hergehen.
Norden: Fünfkampf um zwei Finalplätze
In souveräner Manier sicherten sich Gastgeber Kriftel und Hannover die Finalrundentickets. Kriftel siegte 5:0 (gegen Pier) und 5:0 (gegen Wathlingen) und bleibt damit verlustpunktfrei (18:0-Punkte). Dennoch war Trainer Detlef Glenz nicht begeistert, „wir haben zwar zweimal gewonnen, es waren aber keine glanzvollen Siege.“
Da versprühte Hannover mehr Glanz. Erstmals kam die indische Nummer eins Chaudhary Saurabh zum Einsatz und zeigte mit 393 Ringen gleich eine Weltklasseleistung. In seinem Sog steigerten sich auch die übrigen Hannoveraner, sodass beim 5:0 gegen Leegmoor mit 1904 Ringen eine Saisonbestleistung aufgestellt werden konnte.
Hinter den beiden Top-Teams gab es eine Menge Bewegung im Feld: Ein Quintett (!) mit jeweils 10:8-Zählern kämpft um die zwei weiteren Finalrundenplätze im Norden. Der SV Falke Dasbach sprang mit zwei Siegen (5:0 gegen Wathlingen, 4:1 gegen Bassum) von Platz sechs auf Position drei, sodass die Stimmung beim einmal erfolgreichen Christoph Klug an Position fünf entsprechend gut war: „Das Wochenende war für uns sehr erfolgreich. Auf zwei Siege hatten wir zwar gehofft, doch braucht man dafür etwas Glück und muss auch seine Leistung richtig umsetzen können. Nachdem ich anfangs richtig kämpfen musste, lief es nachher immer besser. Der schwerste Kampf ist beim Schießen ja immer der gegen einen selbst. Wir haben richtig Lust auf die letzten anstehenden Wettkämpfe und wünschen uns spannende Duelle."
Die wird es mit Sicherheit geben, denn auch Raesfeld (zwei Siege) und Pier (ein Erfolg) punkteten sich zum 10:8. Wo es Sieger gibt, sind auch Verlierer da: An diesem Wochenende kamen diese aus Berlin und Wathlingen, die ihre beiden Begegnungen verloren und ebenfalls auf diese Punkteausbeute zurückfallen.
Fünf Mannschaften punktgleich - spannender geht es nicht um die Fahrkarten drei und vier fürs Finale!
Rolf Klinger (Trainer SpSch Raesfeld) zur Tabellenkonstellation vor dem abschließenden Vorrunden-Wochenende im Januar
Und auch unten im „Keller“ war einiges los, denn bis auf Leegmoor und Bassum siegten alle Teams einmal: Schlusschlicht SV Hegelsberg-Vellmar feierte am „Hessentag“ (O-Ton Detlef Glenz), an diesem Tag siegten die drei hessischen Teams Kriftel, Dasbach und Vellmar jeweils 5:0, beim Erfolg gegen Wathlingen den ersten Saisonsieg. Doch die Konter aus Uetze (3:2 gegen Berlin) und Fahrdorf (4:1 gegen Leegmoor) folgten prompt: „Für Fahrdorf war der Sieg gegen Leegmoor und der Teilerfolg gegen Raesfeld enorm wichtig, um dem alles entscheidenden Showdown in Wathlingen und Bassum etwas entspannter entgegen zu sehen. Wichtige Entscheidungen werden wohl erst mit dem letzten Schuss über Verbleib, Relegation oder Finalplatz am letzten Spieltag entschieden. Auch für uns ist der Klassenerhalt noch nicht sicher“, zeigte sich Fahrdorfs Trainer Karl-Heinz Wolff erleichtert. Und sein Uetzer Pendant, Donald Albrecht, atmete auch durch, weil der Erfolg gegen Berlin auf des Messers Schneide stand: „Gegen Berlin fiel die Entscheidung im 40. Schuss als „vorgezogener Stechschuss“, den Maren Johann und Wolfgang Geppert gleichzeitig etwa eine Minute vor Schluss ansetzten. Die Entscheidung fiel buchstäblich in den letzten zehn Sekunden, nachdem Wolfgang, der wusste, dass er eine 10 brauchte, den Schuss 35 Sekunden vor Schluss noch einmal abgesetzt hatte. Das war nichts für schwache Nerven, aber genau das ist das Salz in der Suppe für die Zuschauer. Insgesamt bin ich zufrieden, dass wir zwei Punkte mitnehmen konnten und uns so zumindest etwas vom Abstiegsdruck befreien konnten.“
Süden: Fünfkampf um drei Finaltickets
1913 und 1905! Diese beeindruckenden Ringzahlen lieferte der ESV Weil am Rhein am Wochenende gegen Hambrücken und München (jeweils 4:1) ab und sicherte sich damit souverän die Teilnahme in Neu-Ulm. Angeführt von einem abermals starken Michael Schwald an Position eins (385 und 386) gab es für die Gegner nichts zu holen. Dementsprechend zufrieden äußerte sich der Spitzenschütze aus Weil: „Wir können unabhängig von unseren Gegnern behaupten, dass wir echt gut aufgestellt sind. Es ist schön zu sehen, dass sich alle leistungsmäßig einpendeln. Am Samstag war ich mit 385 Ringen nur Drittbester unserer Mannschaft – das hat mich gefreut.“
Jetzt gehts in die Winterpause, und ich hoffe, wir und auch ich können im Januar und Februar genau darauf aufbauen, was wir uns die letzten Wochen erarbeitet haben!
Michael Schwald (ESV Weil am Rhein) blickt schon in das nächste Jahr mit dem Bundesligafinale voraus
Dahinter haben der SV Kelheim-Gmünd und die Sgi Waldenburg mit jeweils 14:4-Punkten die besten Karten auf das Finale, doch das Trio SSG Dynamit Fürth, SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell (beide 12:6) und SV Waldkirch (10:8) liegen auch noch aussichtsreich im Rennen. Vor allem in Waldkirch gibt es nach drei Niederlagen in Serie und den Erfolgen gegen Kelheim-Gmünd (4:1) und Willmandingen (5:0) wieder Hoffnung: „Es war wieder mal eine sehr heiße Kiste gegen Kelheim, und ein nötiger Sieg, um das Bundesligafinale noch zu erreichen. Leider war dieses Wochenende die Schützenhilfe der anderen Mannschaften nicht auf unserer Seite. Darauf müssen wir aber nächstes Mal hoffen. Wir trainieren fleißig und das Quäntchen Glück wird uns schon auch noch erreichen“, so Kaderschütze Matthias Holderried.
Ebenfalls „voll dabei“ ist der Aufsteiger aus Hitzhofen-Oberzell, der sich seine Chance durch ein 3:2 gegen Waldenburg und ein 4:1 gegen Hambrücken aufrecht hielt. Der starke Paul Fröhlich (382 und 384) meint: „Mit den zwei Siegen dieses Wochenende haben wir uns die Tür zum Bundesligafinale offen gehalten. Jetzt kommt es darauf an, am letzten Wochenende nochmal alles zu geben, um hoffentlich in Neu-Ulm dabei sein zu können.“
Ganz unten in der Tabelle bleiben der SV Altheim Waldhausen (0:18-Punkte) und der SV Willmandingen (2:16-Punkte) die Sorgenkinder der Liga. Diese beiden Teams machen am Wochenende im Januar den direkten Absteiger und das Team, das an der Relegation teilnimmt, aus.
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