Olympische Spiele

Final Qualifier Rio de Janeiro: Anita Mangold verpasst Quotenplatz

19.04.2024 18:15

Anita Mangold hat es nicht geschafft! Die Gewehrschützin wurde im Finale des Kleinkaliber-Dreistellungskampfes beim Last Qualifier in Rio de Janeiro/BRA Achte und verpasste somit einen der zwei dort vergebenen olympischen Quotenplätze. Den Gewehrschützen bleibt somit noch eine Chance, das Kontingent aufzustocken.

Foto: DSB / Anita Mangold (Mitte) zeigte einen starken Dreistellungs-Wettkampf, verpasste als Achte jedoch den erhofften Quotenplatz.
Foto: DSB / Anita Mangold (Mitte) zeigte einen starken Dreistellungs-Wettkampf, verpasste als Achte jedoch den erhofften Quotenplatz.

Im Finale ging es für Mangold gegen fünf „echte“ Konkurrentinnen, denn die Norwegerin Duestad und die Kasachin Bezrukova kämpften nicht um die zwei zu vergebenen Quotenplätze. Die DSB-Schützin erwischte einen soliden Start in den Wettkampf mit 50,5 Ringen in der ersten Kniendserie, rutschte nach dem 15. Schuss im Knien aber auf Rang sieben ab und kam auch im Liegendanschlag zunächst nicht zurecht (8. Platz). Zwei hervorragende Fünfer-Serien im Liegend (52,6 & 52,7) brachten sie auf Platz fünf und in Schlagdistanz. 2,9 Ringe fehlten ihr auf die Serbin Vukojevic, die zu dem Zeitpunkt den zweiten Quotenplatz innehatte. Somit musste – wie immer – der Stehend-Anschlag die Entscheidung bringen. Doch Mangold konnte nicht nachlegen, sondern rutschte nach zwei soliden Serien (49,5 & 49,6) auf den achten Platz ab und schied aus - ein Indiz für das starke Teilnehmerfeld. Anschließend sagte sie: „Im Finale ging es bereits im Kniend nicht so gut los, liegend war viel besser, aber es hat leider nicht gereicht. Aber insgesamt bin ich froh, überhaupt im Finale dabei gewesen zu sein.“

Die Qualifikation verlief aus deutscher Sicht hochklassig und dramatisch: Nach der Kniend- und Liegend-Position rangierte Jolyn Beer auf Position eins (398 Ringe), vor Larissa Wegner (397), und Anita Mangold befand sich als Fünfte (396) ebenfalls auf Finalkurs. Dann folgte der Stehend-Anschlag und damit der, bei dem immer die Entscheidung fällt: Mangold brachte hervorragende 197 Ringe auf die Scheibe und schob sich mit einer Gesamtleistung von 593 Ringen auf Platz zwei. Beer und Wegner hatten in jeweils einer Stehend-Serie fünf Neuner, zumindest im Fall von Beer war das exakt eine zu viel. Mit 590 Ringen wurde die Olympia-Sechste von Tokio undankbare Neunte, Wegner landete mit einem Ring weniger einen Platz dahinter.

Vor den Frauen hatten die Männer ihre Qualifikation absolviert. Dabei büßte Maximilian Dallinger seine Chancen auf einen Finalplatz bereits in der Kniend-Position ein, in der er nur 192 Ringe erzielte. Am Ende standen Platz 28 und 586 Ringe für ihn zu Buche. David Koenders belegte Platz 44 (582 Ringe), da er in allen drei Lagen ein, zwei Ringe zu viel liegen ließ. Damit bleibt den DSB-Männern noch eine Chance, einen Quotenplatz im Dreistellungskampf zu gewinnen: Bei der KK-EM in Osijek/CRO (20. Mai bis 8. Juni) werden die zwei letzten Quotenplätze vergeben. Dann gehen für den DSB Maximilian Dallinger, David Koenders, Bastian Blos und Maximilian Ulbrich an den Start, wobei Ulbrich keinen Quotenplatz gewinnen kann, da er bereits diesen mit dem Luftgewehr sicherte.

Die letzte Chance auf Quotenplätze bietet sich für Pistolen- und Gewehrschützen nunmehr bei der Kleinkaliber-Europameisterschaft in Osijek/CRO (20. Mai bis 8. Juni).

Nach dem Wettkampf in Rio hat der Deutsche Schützenbund 15 Quoten-Plätze für die Olympischen Spiele. Folgende Quotenplätze wurden bis dato gewonnen:

3 Bogensport Frauen
1 Bogensport Männer
1 Luftgewehr Männer
1 Luftgewehr Frauen
1 KK-Dreistellungskampf Frauen
1 Luftpistole Männer
2 Sportpistole Frauen
2 Schnellfeuerpistole Männer
2 Skeet Frauen
1 Trap Frauen

Mit Doreen Vennekamp, Josefin Eder (Sportpistole), Florian Peter (Obertshausen), Christian Reitz (Regensburg, beide Schnellfeuer), Nadine Messerschmidt (Schmalkalden) und Nele Wißmer (Suhl, beide Skeet) stehen bereits sechs Athleten namentlich fest, die dem Deutschen Olympischen Sportbund zur Nominierung vorgeschlagen werden. Die anderen Plätze werden in internen Qualifikationen ausgeschossen bzw. bei erbrachten Leistungsnachweisen.

Die Flintenschützen haben ihren Final Qualifier in der nächsten Woche. Dann geht es in Doha/QAT (19. bis 29. April) in den Disziplinen Skeet und Trap bei Frauen und Männern ebenfalls um jeweils zwei Quotenplätze.

Die deutschen Teilnehmer in Rio
Gewehr: Anita Mangold (Laichingen), Larissa Wegner (Mannheim), Jolyn Beer (Goslar), Maximilian Dallinger (Freising), David Koenders (Mossautal), Max Braun (Kämpfelbach),

Pistole: Svenja Berge (Oberselters), Josefin Eder (Müllrose), Michelle Skeries (Potsdam), Monika Karsch, Sandra Reitz (beide Regensburg), Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Michael Heise (Kempten), Michael Schwald (Lörrach)

Betreuer: Achim Veelmann, Wolfram Waibel, Claudia Verdicchio-Krause, Thomas Zerbach, Paul Kretschmann, Bodo Kretschmann, Michaela Huck

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