Bundesliga

Bundesliga Luftgewehr: Aufsteiger sorgt im Norden für “Sensation”, im Süden rückt die Liga zusammen

20.11.2023 10:55

Das Aufsteigerwochenende ist in den Büchern und es hatte es im Norden und auch im Süden in sich! Spannende Duelle im Norden zwischen Elsen und Wetterau, Müllenborn sorgt beim Heimwettkampf in letzter Sekunde für eine Sensation und Wieckenberg bleibt einsame Spitze. Im Süden sorgt der Aufsteiger für einen langersehnten Erfolg und Coburg zeigt dem Tabellenersten die Grenzen auf.

Foto: Andreas Sommer / Lautstarke Unterstützung für Müllenborn beim Sensationssieg gegen Kevealer
Foto: Andreas Sommer / Lautstarke Unterstützung für Müllenborn beim Sensationssieg gegen Kevealer

Norden: Aufsteiger Müllenborn sorgt für eine Sensation 
Wir fangen auch direkt mit der größten Überraschung und Sensation vom Wochenende an. Und diese heißt: SuSC Müllenborn! Vor der Saison definierte Markus Leuschen, Trainer des SuSC Müllenborn die Saison als erfolgreich, wenn sein Team u.a. der SSG Kevealer einen guten Wettkampf bieten könne. Und das Duell wurde ein guter, wenn nicht sogar der Beste der Saison – bisher. 

In nicht nur sprichwörtlich letzter Sekunde, sondern tatsächlich in allerletzter Sekunde gewinnt der Aufsteiger in der Gerolsteiner Grundschulhalle gegen den Serienmeister SSG Kevelaer. Und dabei macht es Annemarie Hammes von den Müllenbornern extrem spannend. Mit ihrem letzten Schuss gelingt Hammes eine 10,0 und damit der entscheidende Sieg zum 3:2 Mannschaftserfolg für den Aufsteiger. Und so richtig realisiert hatte Hammes den Erfolg bis zum Schluss nicht. “Ich habe tatsächlich bis zum Ende nicht gewusst, dass wir gewonnen haben“, sagt Annemarie Hammes nach ihrem fulminanten Duell gegen Franziska Driessen. „Ich war so sehr im Tunnel und habe nur gedacht, ich muss das Ding jetzt nach Hause holen“. Mit dem Sensationssieg gegen den Serienmeister schiebt sich der Aufsteiger immer weiter nach vorne in der Tabelle und steht mittlerweile auf Platz Fünf (18:17 Einzelpunkte und 08:06 Mannschaftspunkte). 

Auch Anna Janßen, vom Gegner SSG Kevelaer hat für den Aufsteiger nur positive Worte übrig. “Müllenborn hat einfach unfassbar stark geschossen und es ist einfach schön zu sehen, dass Müllenborn als Aufsteiger immer ein festes Ziel vor Augen haben und jetzt eine gute erste Bundesliga Saison abliefern. Dann beim Heimwettkampf den amtierenden deutschen Meister als Gegner zu haben und solche Leistung abzurufen, ist einfach unfassbar tolle Werbung für den Sport! Es war ein wunderschöner Heimwettkampf, den die Müllenborner organisiert haben und es hat sehr viel Spaß gemacht.” Im gleichen Atemzug zeigt sich Janßen aber auch wieder ehrgeizig und mahnt: “Wir sind definitiv nicht zufrieden mit der Leistung, die wir da am Samstag gezeigt haben! Genau in der Besetzung sind wir anderes gewohnt und haben anderes erwartet. Mit frühen Neunern war es leider nicht so ein runder Wettkampf für uns.” 

Foto: Luckenpaint / Erfolgreiches Wochenende für den Aufsteiger aus Luckenpaint
Foto: Luckenpaint / Erfolgreiches Wochenende für den Aufsteiger aus Luckenpaint

Positive Nachrichten können auch die zweiten Gastgeber aus dem Norden vermelden. Mit dem großen Wunsch im fünften Anlauf zu Hause auf der Schützenheide endlich den ersten Heimerfolg feiern zu können, ging es für den SV Kamen ins Wochenende. Wie soll es anders sein, wurde auch diese Begegnung wieder ein knappes. Erneut heißt das Endergebnis 3:2 und dieses Mal zu Hause auf der Schützenheide auch für den SV Kamen (1967:1960). Mit dem Heimerfolg festigt der SV Kamen 1820 den siebten Tabellenplatz mit 08:06 Mannschaftspunkten. 
Das Endergebnis spiegelt ein eindeutiges Duell zwischen dem Team Wetterau und ST Hubertus Elsen wider. Das Team aus Hessen muss am Ende ein 0:5 verkraften, wenngleich es auch sehr spannende Duelle in diesem Aufeinandertreffen gab. Für Spannung pur standen am Wochenende Max Ohlenburger, amtierender Deutscher Meister mit dem Luftgewehr vom Team Wetterau und Denise Palberg auf Seiten der Elsener. Vier(!) Stechschüsse mussten herhalten, bis es einen Sieger in diesem Duell gab. Auch der vierte Schuss war knapp. 10,5 zu 10,3 für Denise Palberg, die damit dem Team Wetterau den Ehrenpunkt verwehrte. 
Auch dem Team aus der Nähe von Gelsenkirchen gelang endlich der erste und langersehnte erste Saisonsieg. Der BSV Buer-Bülse I traf im Kellerduell auf den SV Gölzau I und entschied das Duell mit 4:1 für sich. Patrik Jany gelang dabei die blitzreine Leistung von 400 Ringen. 
Ein absolutes Spitzenduell gab es am Wochenende im Norden ebenfalls. SV Wieckenberg, ungeschlagener Tabellenführer der Bundesliga Nord gegen den SV Wissen, vor dem Duell auf Platz 4 in der Tabelle. 
Die Duelle von Mrs. 400 aka Katrin Grabowski von Wieckenberg gegen Anna Nielsen aus Wissen und Dennis Welsch gegen Benedikt Mockenhaupt standen u.a. im Fokus. 

Und es fiel tatsächlich wieder die 400 im Duell mit Grabowski, dieses Mal allerdings für die Gegnerin Nielsen, die sich hiermit den Einzelpunkt für Wissen sicherte. Nach den 40 Schüssen aller Schützen blieb das auch der einzige Einzelpunkt für die Wissener, die das Spitzenduell im Norden mit 1:4 verloren. Damit bleibt der SV Wieckenberg ungeschlagen und stellt zeitgleich das einzige Team in der gesamten Bundesliga ohne Niederlage. 

Süden: Coburg sorgt für ein spannendes Vorrundenfinale 
Für die Aufsteiger bzw. Relegationssieger aus dem Süden hätte das Wochenende nicht unterschiedlicher verlaufen können. Gmütlichkeit Luckenpaint empfing Germania Prittlbach zum Heimwettkampf. Der Aufsteiger gewinnt das Duell gegen Prittlbach mit 4:1, und sorgt beim Gegner für ein schwarzes Wochenende, der laut Sven Körper, Teammanager der Prittlbacher “auch ziemlich schwache Ringleistungen zeigte.” 

Maria Weitznbeck, die ihr Duell am Wochenende mit 392 zu 391 Ringen gegen Sebastian Franz für sich entschied, ist erleichtert: “Der Heimkampf ist immer etwas Besonderes, wenn auch zugleich der schwierigste Wettkampf, da man seine Fans nicht enttäuschen möchte, aber ich bin jetzt glücklich, dass er vorüber ist und wir gewonnen haben.” 
Und auf die erhoffte gute Stimmung konnte das Heimteam voll und ganz bauen. “Die Stimmung hat sogar unsere eigenen Erwartungen übertroffen und hat einen großen Anteil daran gehabt, dass wir den Wettkampf auch gewonnen haben.” So Michael Trägner, Teambetreuer der Luckenpainter, der auf die nächsten Duelle in der Bundesliga Süd blickt: “Mit dem Sieg haben wir uns etwas Luft im Abstiegskampf erarbeitet und freuen uns jetzt auf die kommenden Aufgaben. In Vöhringen treffen wir auf Niederlauterbach und Petersaurach, da heißt es nochmal alles aus sich rauszuholen.” 
Für die Germania aus Prittlbach ist die Niederlage ein herber Dämpfer. Vor dem Duell noch auf Platz Fünf in der Tabelle, verliert das Team rund um Isabella Straub den Anschluss an die Spitzengruppe und rutscht auf Platz Sieben ab. Der Finaleinzug scheint damit abgefahren zu sein. 

Ganz und gar nicht abgefahren scheint der Zug für den SSV Kronau. Das junge Team rund um Nele Stark, amtierende deutsche Meisterin mit dem Luftgewehr und im Dreistellungskampf, festigt den zweiten Platz im Süden erneut und rückt noch näher an den Tabellenführer aus Vöhringen heran. Sehr zufrieden und äußerst selbstbewusst tritt auch Trainer Kurt Hillenbrand auf: “Am Ende fiel das Ergebnis gegen den SV Niederlauterbach knapper aus als von mir erwartet.  Nach 25 Minuten und einem zwischenzeitlichen 5:0 sah es für mich zunächst nach einem deutlichen Sieg für Kronau aus, doch dann wurde es nochmals eng und es entwickelte sich eine spannende Endphase. Die konstanten Leistungen unseres Teams machen mich jedoch zuversichtlich, dass wir bei unseren Heimwettkämpfen am 02. und 03. Dezember gegen Eichenlaub Saltendorf und unserem direkten Tabellennachbarn dem Bund München unseren Spitzenplatz behaupten.” Kronau gewinnt den Wettkampf mit 3:2 gegen den SV Niederlauterbach.
Einer seiner Schützlinge, Max Braun fasst seinen Wettkampf wie folgt zusammen: „Nach meinen diesjährigen Saisonleistungen war es für mich schwer, die notwendige Sicherheit zurückzugewinnen. Am Ende des Matches gelang mir dies jedoch, was mich zuversichtlich für die kommenden Wettkämpfe macht.“ 
Für den Relegationssieger Fenken verlief das Wochenende nicht wie im Traum. Einen absoluten Traumwettkampf zeigte dabei der Gegner aus der bayerischen Landeshauptstadt. Der Bund München besiegte den SV Fenken souverän mit 5:0 und stellt dabei einen eigenen neuen Mannschaftsrekord auf. 1987(!) Ringe. Petar Gorsa gelangen die 400 Ringe. 

Dass die Tabellenspitze noch näher zusammenrückt, ist der Schützengesellschaft aus Coburg zu verdanken. Das Team rund um Nationalkaderathleten Maximilian Dallinger und David Koenders bewies Stärke und zeigte eindrucksvoll, dass weiterhin mit ihnen zu rechnen ist. 3:2 siegten die Coburger gegen Pfeil Vöhringen, den bisher ungeschlagenen Tabellenführer. Auch wenn Anita Mangold (derzeit im Schnitt beste Schützin der Bundesliga) einmal mehr ihre starke Leistung unter beweisstellte und die 400 Ringe schoss, mussten die Ausrichter des kommenden Bundesligafinals in Neu-Ulm, der SV Pfeil Vöhringen ihre weiße Weste abgeben. Obwohl die Vöhringer als Team zwei Ringe mehr schossen, ging ein Duell mehr an die Coburger (1983:1981). 
Im Tabellenkeller zeichnet sich ein immer deutlicheres Bild für den SV Niederlauterbach ab. 00:14 Mannschaftspunkte, 11:24 Einzelpunkte und einziges Team in der gesamten Bundesliga, das ohne Sieg nach sieben Duellen dasteht. Ob die Niederlauterbacher das Ruder noch rumreißen können, werden die nächsten Wochen zeigen. 

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