Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Hochspannung an der Spitze und im Keller

08.12.2023 16:22

Der letzte Spieltag in 2023 verspricht im Norden wie im Süden, „oben“ wie „unten“ Spannung pur in der Bundesliga Luftpistole: Denn es kommt zu zahlreichen direkten Duellen an der Spitze und im „Keller“, sodass in Berlin und Schwarmstedt (Norden) sowie Waldenburg und Hambrücken (Süden) Vorentscheidungen fallen könnten. Erfreulich: Aufsteiger SV Lindwedel streamt seine Wettkämpfe live und kostenlos auf Sportdeutschland.TV und Tickets für das Bundesligafinale in Neu-Ulm gibt es unter www.ulmtickets.de

Foto: SV Hitzhofen-Oberzell / Hambrückens Hugo Fries will mit seinem Verein endlich erstmalig den Sprung zum Bundesligafinale schaffen.
Foto: SV Hitzhofen-Oberzell / Hambrückens Hugo Fries will mit seinem Verein endlich erstmalig den Sprung zum Bundesligafinale schaffen.

Norden: Direkte Duelle oben und unten
In Berlin ist die komplette Nord-Spitze vertreten, denn die Teams von Platz eins (Kriftel) bis sechs (Niedererbach) sind in der Hauptstadt am Start. So kommt es zwangsläufig zu zahlreichen direkten Duellen der Top-Vereine, die um die Finalplätze eins bis vier konkurrieren. Besonders „dicke“ erwischt es den aktuell noch ungeschlagenen Nord-Abonnementmeister Kriftel, der zunächst auf das drittplatzierte Team aus Pier und tags darauf auf Gastgeber Berlin (beide 12:2-Punkte) trifft. Kriftel überlässt nichts dem Zufall und tritt in stärkster Besetzung an, d.h. erstmals in dieser Saison ist auch der starke Ruslan Lunev/AZE mit dabei. „Wir wollen unsere weiße Weste behaupten“, gibt Trainer Detlef Glenz die Marschrichtung vor.

Doch da wird vor allem Gastgeber Berlin etwas dagegen haben, der vor dem „Hessen-Wochenende“ (Gegner sind Dasbach und Kriftel) mit mindestens einem Sieg einen entscheidenden Schritt in Richtung Bundesligafinale tätigen will: „Wir wollen gute Gastgeber sein, aber sportlich soll es besser laufen als im vergangenen Jahr, als wir zwei Niederlagen hinnehmen mussten und letztendlich das Finale verpassten“, sagt Michael Wischnewsky. Der Vorsitzende des Vereins zeigt sich „sehr zufrieden, wir haben bisher einen der erfolgreichsten Saisonstarts seit vielen Jahren hingelegt.“ Ob die Kirsche auf der Torte, ein Erfolg gegen Kriftel, dazukommt, erscheint fraglich: „Kriftel ist nur schwer zu schlagen. Da muss schon bei uns alles nahezu perfekt laufen und Kriftel viel Pech haben. Wir kämpfen um jeden Einzelpunkt.“

Ganz oben herrscht Spannung pur, im „Tabellenkeller“ knistert es auch gewaltig. Das Schlusslicht SV Lindwedel (2:12) empfängt als Gastgeber die einmal öfter erfolgreicheren Teams aus Bassum und Leegmoor: „Wir können mit einem oder zwei Siegen einen großen Schritt in Richtung Saisonziel Klassenerhalt machen“, sagt Sportorganisator Axel Pralle und nennt die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Wochenende: „Wichtigstes Kriterium wird sein, wie sieht der Krankenstand bei uns aus, werden wir unsere beste Mannschaft an den Start bekommen? In den vergangenen vier Wochen waren immer drei Sportschützen erkrankt, entweder mit Virus-Infekten oder mit Corona, ein Mannschaftstraining war nicht möglich.

Foto: DSB /
Foto: DSB / "Volle Kapelle": Kriftels Trainer Detlef Glenz kann bei den Spitzenduellen in Berlin erstmals in dieser Saison auf Ruslan Lunev setzen.

Das zweite wichtige Kriterium wird sein, ist so ein „Heimwettkampf“ mit einer sicherlich hohen Zuschauerbeteiligung eine zusätzliche Motivation oder eher noch mehr Belastung für die Sportler. Für die Region Schwarmstedt/Lindwedel ist es ein ganz besonderes Ereignis, die 1. Bundesliga direkt vor Ort zu haben.“ Pralle und sein Team zeigen alle Matches aus der Halle in Schwarmstedt live und kostenlos auf Sportdeutschland.TV „weil wir etwas für das Image des Schießsports machen und tollen Sport zeigen.“

Süden: Hambrücken und das erste Mal
„Bis jetzt fällt die Bilanz nur positiv aus!“ Karl-Heinz Heil, Trainer von Tabellenführer KKS Hambrücken, ist mit 12:2-Punkten verständlicherweise vollauf zufrieden. Zu seinem Glück und das seiner Mannschaft fehlt nur eins: „Es wäre tatsächlich die erste Finalteilnahme und ein tolles Erlebnis für die Mannschaft.“ Bereits in der vergangenen Saison stand das Team um Europameister Robin Walter vor der erstmaligen Finalteilnahme, doch ausgerechnet der Heim-Wettkampf sorgte für den entscheidenden Rückschlag: „Auch da waren wir vor unserem Heimkampf Tabellenführer. Dann haben wir beide Begegnungen verloren, am Schluss fehlte uns ein einziger Einzelpunkt für das Finale. Das sollte dieses Jahr nicht passieren.“ Die Möglichkeit des Strauchelns ist aber gegeben, denn mit dem SV Waldkirch und der SGi Ludwigsburg stehen zwei Gegner an der Schießlinie, die gewinnen müssen. Waldkirch, um sich die Chance auf das Finale aufrecht zu halten. Ludwigsburg, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Heil weiß um die Schwierigkeit und sagt: „Wir haben bewiesen, dass wir dieses Jahr jeden schlagen können, wenn wir in Bestbesetzung antreten. Das braucht man im Süden auch, denn hier gibt es keine schlechten Gegner und jeder kann jeden schlagen.“

Nahezu identische Töne sind vom zweiten Süd-Gastgeber des Wochenendes, der SGi Waldenburg, zu vernehmen: „Die Bilanz fällt bisher sehr positiv und vielversprechend stark aus. Jedoch ist das Niveau und die Leistungsdichte im Süden sehr dicht beisammen und das Potenzial hoch, sodass die gewonnenen Wettkämpfe alles andere als "einfach" gewonnen wurden, was aber auch die Spannung ausmacht.“ Sagt Trainerin Claudia Obermatt, die mit dem Meister der Saison 2022 wieder klar auf Finalkurs liegt (12:2-Punkte). Allerdings haben die Waldenburger zwei absolute Top-Teams vor der Brust – zunächst geht es gegen die HSG München (8:6), ehe am Sonntag der „Knaller“ gegen Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd (10:4) ansteht: „Da wird vermutlich einer der schwersten Kämpfe anstehen, da die Leistungslatte schon sehr viel höher liegt. Die Mannschaftsresultate zeigen es flächig, da sind wir brutaler Realist. Und etwas Glück gehört immer dazu. Kehlheim steht an quasi gleicher Stelle wie wir, und München ist im oberen Mittelfeld und ebenfalls sehr stark. Gegen uns haben nahezu alle Teams Höchstleistung gezeigt. Für uns ist natürlich der nächste Schritt, die Finalteilnahme abzusichern und die Wettkampf-Zähne zu zeigen.“ Dabei setzt Obermatt vor allem auf den Teamgeist, den Doreen Vennekamp, Florian Peter, Svenja Berge & Co extrem beschwören: „Das Team ist, in sich, unschlagbar stark und extrem gut motiviert. Als Trainerin kann ich nur sagen, unsere Sportler haben den besten Teamspirit, den sich ein Verein wünschen kann.“

Die Ansetzungen des 5. Wochenendes in der Bundesliga Luftpistole

Nord: 9. Dezember in Berlin und Schwarmstedt
15.00 Uhr: Freischütz Wathlingen - SV Niedererbach & SV Schirumer Leegmoor - Spsch Raesfeld
16.30 Uhr: SV 1935 Kriftel - Sp.Sch. Pier2000 & SSV Bad Westernkotten - Sp.Sch. Fahrdorf
18.00 Uhr: PSV Olympia Berlin - SV Falke Dasbach & SV Lindwedel - SV Bassum

Nord: 10. Dezember in Berlin und Schwarmstedt
10.00 Uhr: Sp.Sch. Pier2000 - Freischütz Wathlingen & SSV Bad Westernkotten - Spsch Raesfeld
11.30 Uhr: SV Falke Dasbach - SV Niedererbach & SV Bassum - Sp.Sch. Fahrdorf
13.00 Uhr: PSV Olympia Berlin - SV 1935 Kriftel & SV Lindwedel - SV Schirumer Leegmoor

Süd: 9. Dezember in Hambrücken und Waldenburg
15.00 Uhr: SG Edelweiß Scheuring - TSV Ötlingen & SV Kelheim-Gmünd - SSG Dynamit-Fürth
16.30 Uhr: SGi Ludwigsburg - ESV Weil am Rhein & SV Hitzhofen-Oberzell - FSG Kempten
18.00 Uhr: KKS Hambrücken - SV Waldkirch & SGi Waldenburg - HSG München

Süd: 10. Dezember in Hambrücken und Waldenburg
10.00 Uhr: SV Waldkirch - TSV Ötlingen & SV Hitzhofen-Oberzell - SSG Dynamit-Fürth
11.30 Uhr: ESV Weil am Rhein - SG Edelweiß Scheuring & HSG München - FSG Kempten
13.00 Uhr: KKS Hambrücken - SGi Ludwigsburg & SGi Waldenburg - SV Kelheim-Gmünd

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