Deutsches Schützenmuseum
2. Obergeschoss - Verbands-/Schießsportgeschichte 19./20. Jahrhundert
In nächsten Raum werden Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha und seine Rolle bei der Gründung des Deutschen Schützenbundes im Jahr 1861 vorgestellt. Erläuterungen und Exponate machen deutlich, dass der Deutsche Schützenbund im untrennbaren Zusammenhang mit der nationalen und liberalen Bewegung aus sportlichen, politischen und sozialen Einheitsmotiven am 11. Juli 1861 im Rahmen des „Deutschen Schützenfestes“ in Gotha gegründet wurde.
Der Gang steht ganz unter dem Eindruck des großen Bundesbanners (Nachbildung aus dem Jahr 1951), das 1861/1862 geschaffen wurde und dessen Schauseite ebenfalls programmatisch in den Farben der „deutschen Trikolore“ gehalten ist.
Hier werden die ersten drei Deutschen Bundesschießen (Frankfurt am Main 1862, Bremen 1865 und Wien 1868) anhand von zeitgenössischen Stichen, Trophäen und Memorabilien dargestellt. Noch in diesem Bereich herrscht das Schwarz-Rot-Gold sowohl in der Raumausschmückung wie in vielen Details der Exponate vor.
Dagegen zielt der Gang auf das 1909 geschaffene Reisebanner des Verbands, das in Schwarz-Weiß-Rot, den hohenzollern-preußischen Farben des von Bismarck gegründeten Deutschen Reichs, gehalten ist. An dem Farbwechsel ist bereits der Bedeutungswandel des Schützenbundes zu bemerken: Von einer auch politisch eindeutig orientierten Gemeinschaft mit nationaler Ausrichtung hin zu einem reinen Sportverband ohne ausgesprochen politische Funktion.