Schutzpatrone
(griechisch: ehrwürdig)
Nach Mitteilung des Heiligen Ambrosius in Mailand geboren, Sohn einer wohlhabenden Familie starb als Märtyrer in Rom in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts. 354 wird berichtet, dass sein Grab an der Via Appia am Eingang des Coemeteriums bei den Katakomben sei.
Die Legende aus der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts berichtet, Sebastian habe eine gute Ausbildung genossen und sei nach dem Studium an der Mailänder Offiziersschule Hauptmann der kaiserlichen Garde gewesen. Dort habe er sich ungeachtet des Verbotes zu seinem christlichen Glauben bekannt und viele zum Christentum bekehrt. Seine Stellung erlaubte ihm zunächst, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen, ihnen Mut zuzusprechen und immer weitere Römer zu bekehren. Bis er auf Befehl Diokletians mit Pfeilen durchschossen wurde.
Sebastian wurde jedoch von den Pfeilen nicht getötet. Irene, die Witwe des Märtyrers Castulus, nahm sich seiner an und pflegte seine Wunden. Als er sich wieder erholt hatte, trat er öffentlich vor den Kaiser, um ihm die Grausamkeit und Sinnlosigkeit seiner Verfolgungen vorzuhalten. Diokletian ließ ihn daraufhin im Circus von Rom zu Tode peitschen und die Leiche in die "cloaca maxima", die große Kloake, werfen. Sebastian erschien dann der Christin Lucina im Traum und wies ihr den Ort; sie barg den Leichnam und bestattete ihn bei der Apostelkirche an der Via Appia, unter der heutigen Kirche San Sebastiano ad Catacumbas. Sie gehört zu den sieben frühchristlichen Pilgerkirchen Roms.
Reliquien Sebastians befinden sich seit 1250 im Franziskaner-Kloster Hagenau im Elsass sowie im Kloster Ebersberg in Oberbayern. Im Spätmittelalter erlebte der Sebastianskult einen große Blüte, da er der Pfeile wegen als Pestpatron verehrt wurde.
Sebastian wird u.a. dargestellt als Soldat oder junger Mann, mit Baumstumpf und Pfeilen, oder an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt. Sebastian ist Patron der Schützengilden, der Sterbenden, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisenhändler, Zinngießer, Steinmetze, Gärtner, Gerber, Töpfer, Bürstenbinder und -händler, Leichenträger; der Brunnen. Sebastian wird angerufen bei Verwundungen, gegen Pest, Seuchen, Viehkrankheiten, Epilepsie.