Weltmeisterschaften
Bogen-WM Berlin: DSB-Recurveteams mit guter Ausgangsposition
Die deutschen Recurveteams haben sich bei der Bogen-WM in Berlin (31. Juli bis 6. August) eine sehr gute Ausgangsposition verschafft: Die Frauen in der Besetzung Michelle Kroppen, Katharina Bauer und Charline Schwarz gehen als Dritte in die Ko-Phase und haben damit ebenso zunächst ein Freilos wie das Männer-Trio Florian Unruh, Maximilian Weckmüller und Moritz Wieser, die Vierte wurden. Die beiden bestplatzierten Einzelschützen Kroppen & Unruh bilden zudem das Mixed-Duo, das als sechstbestes Team ins Rennen geht.
Nachdem die WM-Teilnehmer mit dem WM-Song „Archer´s Paradise“ eingestimmt wurden, begann pünktlich um 9.30 Uhr die Qualifikation. Die Bedingungen waren bei leichtem Wind, aber Trockenheit völlig in Ordnung, und die deutschen Recurver kamen gut aus den Startlöchern. Zur Halbzeit, also nach 36 Pfeilen, rangierten die DSB-Männer ringgleich mit den Niederländern (1002 Ringe) auf Platz zwei hinter Top-Favorit Korea (1024 Ringe), Maximilian Weckmüller lag mit 336 Ringen als bester DSB-Mann auf Platz neun („Der erste Durchgang war sehr gut, ich bin in einen Flow gekommen, auch wenn die erste Passe noch ein wenig zögerlich war.“). Auch das Frauen-Trio Michelle Kroppen, Charline Schwarz und Katharina Bauer mischte vorne mit und war Vierter (978 Ringe) zur Hälfte der Qualifikation. Nur Korea (1008), China (994) und Italien (986) waren noch präziser. Kroppen lag als beste DSB-Athletin auf Rang 17 (328).
Die erste Priorität bei dieser WM ist das Team!
Maximilian Weckmüller
Danach setzte Regen ein, der zum Teil heftig ausfiel und Athleten und Material alles abverlangte. Der Kampf um die besten Teamplatzierungen war sehr eng, am Ende schafften es beide DSB-Teams sich als Dritte (Frauen) bzw. Vierte (Männer) unter den Top Acht zu platzieren und somit in der morgigen Teamentscheidung zunächst ein Freilos zu haben. Zwei Siege mit der Mannschaft sind das Ziel, dann wäre man am Freitag, 4. August, im Finalstadion dabei und würde um die Medaillen und olympischen Team-Quotenplätze schießen. Bundestrainer Oliver Haidn war zufrieden: „Das war ein guter Einstieg für uns. Wir haben alle drei Teams im Soll, in den Top Acht, und das ist eine gute Ausgangsposition. Wir haben bei schwierigen Bedingungen gute Lösungen gefunden und gehen deswegen mit einem guten Gefühl in die nächsten Tage.“
Auch Weckmüller sah dies so: „Wir hatten als Team einen guten Tag. Natürlich hatte jeder von uns einen Durchhänger und jeder hätte sich mehr Ringe gewünscht. Das Ziel war, unter die besten acht Teams zu kommen und das haben wir als Vierte mehr als geschafft.“ Dabei gab der Routinier, der in Berlin seine vierte WM schießt, zu, nervös gewesen zu sein: „Ich war einen Tick angespannter als bei einem Weltcup, eine Quotenplatz-Heim-WM ist schon etwas anderes.“
Natürlich auch für Charline Schwarz, die jedoch das Positive hervorhob: „Ich freue mich riesig darüber, dass wir diese Heim-WM haben. Wir haben Teamregeln aufgestellt, wie im vergangenen Jahr bei der EM in München, und ich habe es geschafft, in meiner Bubble zu bleiben. Und nach dem Wettkampf die Bekannten oder meine Eltern zu sehen, macht mich happy.“ Glücklich war sie auch mit dem Teamergebnis („Der dritte Platz ist ein echt guter Platz, um in der Woche noch etwas Gutes daraus zu machen.“), mit ihrer eigenen Leistung haderte sie ein wenig: „Im Einzel hätte ich gerne noch ein paar Ringe mehr geholt, aber insgesamt war es ein solider Start in den Wettkampf.“
Man kennt es. Wir stehen ja bei jedem Wetter draußen!
Charline Schwarz
Die Qualifikation wurde vom südkoreanischen Titelverteidiger Kim Woojin (688 Ringe) gewonnen, der vor dem Inder Dhiraj Bommadevara (683 Ringe) und dem Weltranglisten-1. Marcus D’Almeida (BRA, 682 Ringe) lag. Bei den Frauen gewann überraschend die Mexikanerin Alejandra Valencia (675 Ringe), die sich vor dem koreanischen Trio Sihyeon Lim, Chae Young Kang und San An (675, 672, 666) durchsetzte. „Sie ist gerade bei widrigen Bedingungen gut, dass sie sich gegen alle Koreanerinnen behauptet, hätte ich nicht erwartet“, so Haidn. Es gab aber auch Negativ-Überraschungen: So die türkischen Frauen, die den Cut unter die besten 24 Mannschaften nicht schafften. Oder auch Einzel-Europameister Miguel Alvarino Garcia, der mit indiskutablen 619 Ringen nur 127. wurde und somit auch nicht weiter im Einzelturnier dabei ist.
Die deutschen Einzel-Platzierungen in der Übersicht
Florian Unruh, 13. Platz (666 Ringe)
Moritz Wieser, 23. Platz (660 Ringe)
Maximilian Weckmüller, 29. Platz (658 Ringe)
Michelle Kroppen, 12. Platz (655 Ringe)
Katharina Bauer, 13. Platz (654 Ringe)
Charline Schwarz, 26. Platz (646 Ringe)
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