Weltmeisterschaften

Bogen-WM Berlin: Pressegespräch und WM-Feeling

18.07.2023 14:12

So langsam kommt bei den deutschen Athleten WM-Feeling auf. Zur Zeit befinden sich die Recurve-Schützen auf dem Maifeld, um sich dort kurz vor der WM in Berlin (31. Juli bis 6. August) mit den Gegebenheiten bekannt zu machen. Die Gelegenheit wurde auch für ein Pressegespräch mit Berliner Medien genutzt.

Foto: DSB / TV-Teams vor Ort beim Pressegespräch mit den Athleten
Foto: DSB / TV-Teams vor Ort beim Pressegespräch mit den Athleten

Dass Olympiasieger Mete Gazoz neben Florian Unruh stand, war dabei keine Fata Morgana, sondern ein Entgegenkommen des DSB um Bundestrainer Oliver Haidn gegenüber den türkischen Bogenschützen. Schließlich sind die DSB-Athleten sehr häufig in der Türkei (Haidn: „Wir waren in diesem Winter ca. 40 Tage in der Türkei!“) und genießen dort die Gastfreundschaft und die guten Bedingungen. Und so nahmen die Türken die Einladung dankbar an und waren am Montag und Dienstag zu Gast in Berlin. In sehr freundschaftlicher Atmosphäre wurden Wettkämpfe gegen- und miteinander ausgetragen (es gab auch deutsch-türkische Mixed-Turniere).

Aktuell sind knapp 1900 Tickets für die drei Finaltage (4.-6. August) verkauft, dies ist gut, aber natürlich gibt es noch Karten. Auch deshalb wurde ein Pressegespräch mit Berliner Medien angesetzt, die zum Maifeld kamen, um mit dem WM-Sextett und Oliver Haidn zu sprechen. Wie sind die Erwartungen? Gibt es einen Heimvorteil? Welche Rolle spielt die mentale Komponente und, und, und. Florian Unruh, Michelle Kroppen & Co gaben die Antworten und machten für die ARD noch ein paar Extra-Schüsse.

Einmal – nämlich 1988 – hat es ein Männer-Team zu den Olympischen Spielen geschafft. Wenn es nach Moritz Wieser geht, gelingt dies auch für Paris 2024, „weil wir gut vorbereitet sind und das beste deutsche Team sind, was es bisher gab. Auch der geänderte Modus für die Vergabe der Team-Quotenplätze kommt uns entgegen.“

Foto: DSB / Die deutschen Bogensportler und Bundestrainer Haidn stehen der Presse in Berlin Rede und Antwort
Foto: DSB / Die deutschen Bogensportler und Bundestrainer Haidn stehen der Presse in Berlin Rede und Antwort

Auch die deutschen Recurverinnen sind optimistisch. Der Europameister von 2022 und aktuelle Weltranglisten-7. glaubt an die Chance, gleich bei der WM den Team-Quotenplatz zu gewinnen. Dies wäre gleichbedeutend mit einer Medaille: „Das ist möglich. Wir sind als Team zusammengewachsen, machen alle unseren Job – und dann ist das definitiv machbar“, sagt Charline Schwarz.

Bundestrainer Oliver Haidn nahm die Aussagen wohlwollend zur Kenntnis und differenzierte noch etwas: „Es wird eine sehr anspruchsvolle WM, die Top-Nationen sind besser vorbereitet als je zuvor – das gilt aber auch für uns. Wenn es uns gelingt, die Mannschaften in Richtung Viertelfinale zu bewegen, dann haben wir unser Soll erfüllt. Dann schauen wir mal, was da noch draufzusetzen ist. Im Einzel ist es schwieriger zu prognostizieren. Aber auch da haben wir Voraussetzungen geschaffen – auch durch die Trainingstage auf dem Maifeld – dass es in Richtung Viertelfinale gehen könnte. Dann wären wir sehr zufrieden. Und ab da ist eh alles möglich, da kann jeder gewinnen.“

Dass die WM in Berlin stattfindet, beurteilen die DSB-Schützen unterschiedlich: „Es spielt auf jeden Fall eine Rolle. Der Unterschied zu einer WM anderswo ist, dass man viele bekannte Gesichter sieht“, meint Wieser und Bauer ergänzt: „Grundsätzlich ist alles identisch, die Scheiben sind gleich, wir haben unsere Bögen. Aber das Drumherum ändert sich natürlich: Die EM in München war eine gute Basis, um zu sehen, was wir noch besser machen können. Jeder freut sich, dass die Liebsten in der Nähe sind und einen unterstützen und es keine Zeitverschiebung gibt“, ergänzt Katharina Bauer. Gerade aus ihrem Verein, der BSG Raubling, ist die Unterstützung massiv – es wird sich ein voller 50-Mann-Bus nach Berlin in Bewegung setzen. Für Florian Unruh, spielt es dagegen keine Rolle: „Für mich macht es keinen Unterschied, wo die WM stattfindet. WM ist WM.“ Unruh gewann 2017 an der Seite seiner Frau Lisa die WM-Silbermedaille im Mixed und ist damit der einzige deutsche WM-Akteur mit einer WM-Medaille (bei den Erwachsenen). Und vielleicht können sich die Fans auf die nächste durch den European Games-Sieger freuen, denn „ich bin aktuell dicht dran an der Form meines Lebens.“

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