Weltmeisterschaften

Bogen-WM Berlin: Kroppen & Unruh im Mixed-Goldfinale

02.08.2023 16:11

Der Bogen-Wahnsinn in Berlin geht weiter: Michelle Kroppen & Florian Unruh greifen im Mixed nach einem 5:4 im Stechen gegen Taiwan nach Gold. Gegner am Freitag im WM-Stadion ist Top-Favorit Südkorea. Tickets für die Finaltage gibt es vor Ort oder über die WM-Seite www.wm-bogen.de

Foto: Eckhard Frerichs / Heute nebeneinander, am Freitag im Finalstadion gegeneinander: Florian Unruh & Michelle Kroppen vs. Sihyeon Lim & Kim Woojin.
Foto: Eckhard Frerichs / Heute nebeneinander, am Freitag im Finalstadion gegeneinander: Florian Unruh & Michelle Kroppen vs. Sihyeon Lim & Kim Woojin.

4:4 stand es nach Sätzen, sodass ein Stechen zwischen dem deutschen und dem taiwanesischen Duo entscheiden musste. Kroppen legte eine Acht vor, die beiden Gegner trafen jeweils die Neun. Das bedeutete, Unruh musste eine Zehn schießen, um den Gleichstand herzustellen und dann dank des besten Pfeils den Einzug in das Goldfinale perfekt zu machen: „Ich wusste, wenn Taiwan nur eine Neun schießt, dann schießt Florian ein X. Das hat er bei den European Games gezeigt, das ist einfach eine Gabe“, war sich Bundestrainer Oliver Haidn sicher. Und der European Games-Sieger lieferte, sein Pfeil schlug mitten im Zentrum ein: „Im Stechen muss man gefühlt immer eine Zehn schießen. Ich wusste, dass mein Schuss im Abschuss gut war, aber der Wind war so komisch, deshalb musste ich warten, bis er wirklich da ist“, kommentierte Unruh danach. Der Pfeil war der Höhepunkt eines ganz starken Wettkampfes des deutschen Duos. Zuvor wurden die starken Teams aus den Niederlanden (34-38, 39-34, 39-34, 38-36) und Japan jeweils 6:2 (37-34, 34-35, 39-36, 40-37) bezwungen.

Dabei waren diese Leistungen nicht unbedingt zu erwarten, nachdem der Vormittag so emotional für beide Athleten verlief. „Heute Mittag war ich ein bisschen traurig, wie leider meistens in den WM-Teamwettbewerben. Ich wusste, dass mein Schießen gut war, deshalb bin ich positiv in das Mixed gegangen. Der Wind war komisch, aber wir sind gut damit umgegangen“, meinte Unruh, und Kroppen ergänzte: „Es war am Anfang schon schwierig nach den Emotionen, aber das Team hat sich gut um mich gekümmert und ich habe kurz etwas gegessen. Dann bin ich schnell zu Flo und Oliver in unsere Blase rein, es war deutlich weniger Anspannung als beim Teamschießen.“

Nun geht es gegen die Top-Favoriten aus Korea. Sihyeon Lim & Kim Woojin zeigten sich nach einem Zittersieg im Achtelfinale gegen die Ukraine (20-18 im Stechen) in hervorragender Form (Unruh: „Das Goldfinale wird schwer, die haben verdammt gut geschossen!“). Für den gebürtigen Fockbeker ist es ein Déjà-vu: 2017 stand er bei der WM in Mexiko mit seiner jetzigen Ehefrau Lisa Unruh im Goldfinale und unterlag Südkorea 0:6 (37-38, 32-37, 34-37). „Aber eine Chance hat man immer – eine Revanche wäre gut“, so Unruh und Kroppen ergänzt: „Wir schießen gegen Korea und haben nichts zu verlieren. Wir versuchen, unser Ding zu machen und gucken, ob wir sie schlagen oder nicht. Die Medaille ist Gold wert.“

Im Compound Mixed war für das deutsche Duo Katharina Raab & Leon Hollas bereits in der ersten Runde Schluss. Gegen Australien hieß es am Ende 151:156, wobei die Vorentscheidung bereits nach der ersten von vier Passen gefallen war. Aus dieser ging das DSB-Duo mit drei Ringen Rückstand hervor (37-40). „Wir hatten einen überraschend starken Gegner. Die Australier haben sich das verdient, sie hatten den zweithöchsten Score im Feld, da kamen wir in dem Moment nicht gegen an“, so Hollas.

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