Dementsprechend euphorisch waren die Reaktionen nach Gewinn des Quotenplatzes bzw. des finalen Startplatzes für die Spiele. Korte löste sein Ticket bei der letzten Qualifikationsmöglichkeit, als er in sensationeller Manier Europameister in Lonato/ITA wurde. Nun geht er sogar als Weltranglisten-1. in die olympischen Skeet-Wettkämpfe, die - dank seiner Qualifikation - komplett mit Einzel Frauen, Einzel Männer und Mixed abgedeckt werden.

Natürlich hängen die Trauben auch am Flintenstand extrem hoch, Korte muss sich z.B. gegen den dreifachen Olympiasieger Vincent Hancock/USA behaupten. Dennoch hat der Ibbenbürener in der jüngeren Vergangenheit bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist, gewann neben EM-Gold u.a. im vergangenen Jahr in Kairo/EGY und Larnaka/CYP Weltcup-Bronze.

Gleiches gilt für die Skeet-Frauen, die mit dem Maximum an Startplätzen ausgestattet sind: Messerschmidt hatte mit EM-Silber 2022 den ersten Paris-Quotenplatz des DSB-Teams überhaupt gewonnen und an der Seite von Korte u.a. Mixed-Gold beim Weltcup in Larnaka 2023 geholt. Dass hinter der Olympia-Fünften von Tokio dennoch ein kleines Fragezeichen steht, liegt daran, dass sie aufgrund einer Sehnenentzündung in der rechten Schießschulter für acht Wochen außer Gefecht gesetzt wurde: „Ich habe acht Wochen nicht geschossen und werde nun beim Weltcup schauen, wo ich stehe. Es wird eine spannende Vorbereitung", sagte sie am 10. Juni auf dem DSB-Medientag. Nele Wißmer, die, wie schon für Tokio, abermals für einen Quotenplatz sorgte, nahm sich hingegen eine zweiwöchige Auszeit, um an der Technik zu arbeiten und mentale Frische wiederzuerlangen. Sie konnte bei Europameisterschaften und Weltcups bereits mehrere Einzel-Finals erreichen, zu einer Medaille reichte es jedoch noch nicht. Der Wettkampf in Chateauroux wäre kein schlechter Zeitpunkt, diese Statistik neu zu schreiben.

Wie bereits in Tokio sind die Trap-Schützen lediglich mit einem Athleten vertreten. War es in Japan Routinier Andreas Löw, der an den Start ging, ist es nun „Küken“ Kathrin Murche. Die 24-Jährige gewann bei der WM 2023 in Baku die Bronzemedaille und wurde zudem mit dem Quotenplatz belohnt. Dass dies keine Eintagsfliege war, bewies Murche mit ihrer Waffe „Kikki“ bei der EM 2024, als sie mit Silber noch einen draufsetzte und hinterher zurecht mehr als zufrieden mit sich war: „Ich war zu der diesjährigen Europameisterschaft so überrascht von mir selbst, wie professionell ich das abgearbeitet habe, dass mich das am meisten stolz macht.“

Das deutsche Flintenteam in Paris
Nadine Messerschmidt (Schmalkalden / Förderverein SSZ Suhl): 30 Jahre, Weltranglisten-46., zweite Olympia-Teilnahme
Nele Wißmer (Hannover / SSC Schale): 27 Jahre, aktuell ohne Weltranglistenplatzierung, erste Olympia-Teilnahme
Kathrin Murche (Mockritz / SGi Frankfurt/Oder): 24 Jahre, Weltranglisten-5., erste Olympia-Teilnahme
Sven Korte (Ibbenbüren / SSC Schale): 34 Jahre, Weltranglisten-1., erste Olympia-Teilnahme

Axel Krämer (Bundestrainer Skeet, 66 Jahre, Großbreitenbach, vierte Olympische Spiele (einmal als Athlet, dreimal als Trainer)
Uwe Möller (Bundestrainer Trap, 62 Jahre, Schwarza, vierte Olympische Spiele (einmal als Athlet, dreimal als Trainer))
Jürgen Raabe (Co-Trainer Skeet, 66 Jahre, Suhl, zweite Olympische Spiele (einmal als Athlet, einmal als Co-Trainer)