„Ich bin froh und trotz der Anspannung jetzt doch entspannt. Ich freue mich auf die Olympischen Spiele“, äußerte der bekannt ruhige Athlet unmittelbar nach dem Herzschlagduell. Walter hatte nach Teil eins (580:584) hinten gelegen und hatte nun 60 Schuss Zeit, um den Rückstand aufzuholen. Aber: „Der Wettkampf hat eher schlecht angefangen, ich war mir zwischendrin auch nicht sicher, ob ich es schaffe. Am Ende habe ich nochmals alles gegeben, aber zwischendrin und am Ende war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, schildert er die Dinge aus seiner Sichtweise. Doch auch bei Schwald lief es nicht nach Wunsch: „Eigentlich hat sich die ganze Woche schon abgezeichnet, dass auch zehn Ringe mehr heute locker drin wären. Ich bin etwas traurig, dass meine Technik mich heute nicht dahin gebracht hat, das zu schießen. In der ersten Hälfte ist mir der Druck zu sehr unter die Haut gegangen und in den Phasen, als es richtig gut ging, waren aber leider trotzdem zu viele Neuner dabei.“

So musste die Entscheidung mit den letzten Schüssen fallen. Schwald beendete als Erster seinen Wettkampf, Walter hatte nach 58 Schüssen 562 Ringe und musste mit zwei Zehnern ausschießen. Denn bei Gleichstand in der Summe hätte Schwald aufgrund des höchsten Einzelergebnisses das Olympia-Ticket gebucht. Doch Walter blieb cool und setzte seine letzten beiden Schüsse ins Zentrum und meinte: „Ich habe sein Ergebnis nicht gesehen und nur vermutet, dass es ähnlich läuft wie bei mir. Ich habe mir gesagt, dass ich gut zu Ende schießen und hoffen, dass es passt. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe.“

Schwald erwies sich als fairer Sportsmann, auch wenn er seinen olympischen Traum so knapp verpasst hatte wie nur möglich: „Dass es am Ende an nur einem Ring liegt, zeigt irgendwie auch, wie wir auf Augenhöhe sind. Ich gönne es Robin, er hat es sich absolut verdient. Ganz herzlichen Glückwunsch an Robin, ich wünsche ihm für die Olympischen Spiele viel Erfolg!“