Olympische Spiele

Paris 2024: Florian Peter zittert sich ins Finale

04.08.2024 16:27

Ganz oft hatten die DSB-Schützen in Chateauroux das Glück nicht auf ihrer Seite, Schnellfeuerpistolen-Athlet Florian Peter war es in der Qualifikation hold: Der Obertshausener qualifizierte sich mit 585 Ringen nur dank der mehr erzielten Innenzehner als sechster und letzter Athlet für das Finale am 5. August (9.30 Uhr). Christian Reitz wurde mit 577 Ringen 23.

Foto: Nathalie Gallois / Finale! Florian Peter und Detlef Glenz freuen sich.
Foto: Nathalie Gallois / Finale! Florian Peter und Detlef Glenz freuen sich.

Das härteste für Athleten und Trainer ist es wohl, auf die Ergebnisse der anderen zu warten und zu hoffen, dass diese nicht so gut performen. So erging es Florian Peter und Bundestrainer Detlef Glenz, die nach dem letzten Schuss von Peter auf die letzten sieben Schützen im Wettkampf blickten. Und vor den letzten fünf Schuss der Konkurrenz lag Peter noch drei Ringe hinter dem letzten Finalplatz, ehe sich der Inder Sidhu noch aus dem Finale schoss. Dank der 27 Innenzehner lag Peter vor dem ringgleichen französischen Superstar Bessaguet (17 Innenzehner), der unter Tränen das Finale verpasste und im Nachhinein von Glenz (ebenfalls mit Tränen in den Augen) getröstet werden musste. „Finale bei der ersten Olympia-Teilnahme, toll, es ist alles möglich. Es war aber ein Wechselbad der Gefühle“, so Glenz.

Zuvor hatte Peter den Stand betreten, und nach seinen soliden 292 Ringen vom ersten Halbprogramm war klar, dass er sich steigern musste. Dies gelang ihm bis mit 100 Ringen bei acht Sekunden, 99 ringen bei sechs Sekunden und 48 Ringen bei vier Sekunden ganz hervorragend. Dann folgten die letzten vier Sekunden und ein Schockmoment: Der zweite Schuss geriet in die Sieben: „In der Serie musste ich viel arbeiten, und irgendwann ist dann das Handgelenk aufgegangen. Das ist unnötig und darf nicht passieren, passiert aber leider doch“, so Peter im Anschluss. Seine insgesamt 585 Ringe kommentierte er mit den Worten: „Es war ein guter und anstrengender Wettkampf. Zum Glück ist es ein Happyend geworden.“ Auch Glenz war sichtlich geschafft und sagte: „Ich hatte meine Zweifel, ob die 585 Ringe reichen. Ich hatte nach seinem Wettkampf aber schon gesagt, mal gucken, was die Innenzehner wert sind. Aber Florian hat es eigentlich verdient, es war ein tolles Halbprogramm bis auf die Sieben im vorletzten Schuss.“

Zum anstehenden Finale gegen die Konkurrenz aus China (Li und Wang), Korea (Cho), der Ukraine (Korostylov) und Italien (Spinella) sagt Peter in seiner ihm eigenen Art: „Ich bin als Sechster rein und wenn ich als Sechster rausgehe, habe ich mich nicht verschlechtert. Entspannt werde ich nicht sein, aber er Druck wäre als Erster vielleicht noch höher.“

Foto: Nathalie Gallois / Für Christian Reitz lief es mit der Schnellfeuerpistole nicht so wie gewünscht.
Foto: Nathalie Gallois / Für Christian Reitz lief es mit der Schnellfeuerpistole nicht so wie gewünscht.

Für Routinier Christian Reitz lief der komplette Wettkampf nicht wie gewünscht. Nach den ersten drei Serien war die Schnellfeuer-Welt noch komplett in Ordnung, einen ersten Dämpfer erhielt sie, als Reitz in der zweiten 6-Sekundenserie eine Acht unterlief. Nach einer guten ersten schnellen Serie (48), fielen in der zweiten Serie vier Neuner, sodass Reitz auch nur in Summe auf 291 Ringe (13. Platz) kam und zudem das „Problem“ hatte, nur fünf Innenzehner aufzuweisen, die bei Ringgleichheit über die Reihenfolge entscheiden: „Es ist egal, wo wir die Ringe liegengelassen haben, es waren auf jeden Fall ein paar zu viel“, meinte Bundestrainer Detlef Glenz. Und weiter: „Im zweiten Halbprogramm müssen wir auf jeden Fall drei oder vier Ringe drauflegen.“ Während dies Peter fast gelang, kam Reitz auch in der zweiten Serie nicht ins Rollen. 98 und 98 Ringe in den „langsamen“ Serien waren noch in Ordnung, die 90 Ringe in den vier Sekunden weit unter dem Normalwert: „Die Schüsse sind nicht so auf der Scheibe angekommen. Es war heute Morgen schon ein, zwei Ringe zu wenig. Und mit 577 Ringen ist einfach zu wenig fürs Finale.“

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