Deutsche Meisterschaften

DM Sportschießen München: Trapsieger Hilmer und Barthel überraschen sich selbst

28.08.2022 19:43

Die Flintenschützen griffen am Sonntag mit den Trapentscheidungen erstmals in die Deutschen Meisterschaften Sportschießen in Garching-Hochbrück ein. In der Finalhalle fanden die Juniorinnen und Junioren mit dem Luftgewehr ihre neuen Titelträger. Die DM fand notgedrungen ohne die Elite stand. Die Nationalmannschaft kämpfte nahezu zeitgleich auf Zypern um EM-Medaillen und Olympia-Quotenplätze, allerdings vergeblich. Auf der Wurfscheibenanlage am Conny-Wirnhier-Platz – dem Skeet-Olympiasieger von 1972 an diesem Ort – fanden erstmals die vier Finals der Frauen, Männer, Juniorinnen und Junioren parallel statt.

Foto: Harald Strier / Christin Hilmer holt Gold.
Foto: Harald Strier / Christin Hilmer holt Gold.

Karl Barthel war überglücklich, als er im Finale Dimitri Wolf mit 46:45 bezwungen hatte. „Das bedeutet mir so einiges, ich habe viele Jahre darauf hingearbeitet.“ Beide hatten sich über zwei Tage ein packendes Duell geliefert. Nach dem Vorkampf lagen sie gleichauf mit 116 Scheiben in Führung, im Finale schwächelte Wolf in der Schlussphase ein wenig, während Barthel jetzt fehlerlos blieb. „Ich bin nur noch als Hobbyschütze unterwegs gewesen, und daher ist es sehr schön, jetzt noch einmal Deutscher Meister geworden zu sein“, maß Barthel seinem Erfolg eine besondere Bedeutung bei.

Christin Hilmer strahlte vor Glück, als ihr Titelgewinn feststand. Erst im Stechen hatte sie ihre Freundin Bettina Valdorf in der Frauenentscheidung mit 2:1 bezwungen, nachdem das Finale mit 40:40 zu Ende gegangen war. Noch im Vorkampf war Valdorf die klar bessere mit 114 Scheiben, doch in der entscheidenden Phase half das nicht. Dennoch herrschte beidseitig gute Laune. „Die letzten drei Jahre haben wir uns bei den Juniorinnen immer abgewechselt, mal war sie, mal ich Erste“, sagte Valdorf. Hilmer meinte überrascht: „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, weil ich ja gar nicht mehr so aktiv schieße, sondern nur sporadisch trainiere. Dann geht man recht locker ran.“

Den Titel bei den Juniorinnen holte sich souverän Lena Hubbermann. Nach 39 Treffern distanzierte sie die Zweitplatzierte Mareike Keeve um sieben Scheiben klar. Hubbermann, die auch den Vorkampf nach 115 Scheiben überdeutlich beherrschte – die beste Kontrahentin hatte 25 Scheiben weniger auf der Habenseite – hatte die Qualifikation für die EM geschafft, musste dann aber auf die Teilnahme verzichten. Ihre gute Form aus der Qualifikation hat sie sich dennoch beibehalten.

Foto: Harald Strier / Karl Barthel siegt im Trap-Wettbewerb der Herren.
Foto: Harald Strier / Karl Barthel siegt im Trap-Wettbewerb der Herren.

Leo Wundersee heißt der neue Juniorenmeister. Er profitierte eindeutig von seiner starken Finalleistung mit 41 Scheiben, während der zweitplatzierte Simon Jonathan fünfmal seltener traf. Noch im Vorkampf waren die Karten anders verteilt gewesen, da hatte Jonathan klar mit 114 Scheiben die Nase vorn vor den jeweils 104 Treffern von Wundersee und Hannes Braß, der sich im Finale Bronze mit 27 Treffern sicherte.
Bei der Luftgewehrentscheidung der Junioren kürte sich Nils Friedmann zum zweiten Doppelsieger der Tage von Hochbrück nach Anna Janßen. „Das fühlt sich richtig gut an“, meinte der Württemberger. „Bei KK hatte ich schon mit einer guten Platzierung gerechnet, mit dem Luftgewehr lief es zuletzt sehr gut, und dass es jetzt zum ersten Platz gereicht hat, ist auch sehr gut.“ Friedmann musste dabei das nahezu gesamte Finale dem phasenweise klar führenden Benedikt Mockenhaupt hinterher rennen, doch in der Schlussphase brachte Friedmann einen guten Schuss nach dem anderen heraus und siegte nach 247,9 Ringen mit fünf Zehnteln Vorsprung.

Bei den Juniorinnen ähnelte das Siegerbild sehr dem vom Vortag mit dem Freien Gewehr. Doch diesmal konnte sich Lea Ruppel in die Phalanx der WM-Fahrerinnen schießen. Sie war nach 246,6 Ringen die Siegerin, während Vortagessiegerin Anna-Marie Beutler Silber und Nele Stark wieder Bronze gewann. Nur die Vortageszweite Larissa Weindorf fehlte auf dem Treppchen.

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