Weltcup

Junioren-Weltcup Suhl: Interview mit drei DSB-Athleten

13.05.2025 17:01

In exakt einer Woche startet der Junioren-Weltcup in Suhl (20.-26. Mai) mit dem einzigen nicht-olympischen Wettbewerb, der dort ausgetragen wird, dem 50m Liegendschießen. Im Anschluss gibt die Nachwuchs-Weltelite ihre Visitenkarte in allen olympischen Disziplinen ab, mit dabei sind dann auch Aileen Pitschke (Erfurt, Pistole), Antonia Ziegler (Lanzenhain, Gewehr) und Marius John (Friemar, Flinte), die im Vorfeld für ein Interview zur Verfügung standen.

Foto: Franziska Straßer / Antonia Ziegler nimmt erstmals an einem Weltcup teil und freut sich auf Suhl.
Foto: Franziska Straßer / Antonia Ziegler nimmt erstmals an einem Weltcup teil und freut sich auf Suhl.

Ist der Weltcup in Deutschland etwas Besonderes für euch?
John: „Ein Weltcup in Deutschland ist natürlich immer etwas Besonderes, wenn man im eigenen Land vor Heimpublikum starten darf.“
Pitschke: „Für mich ist der Weltcup etwas Besonderes, da es mein erster Junioren-Weltcup ist und dass dieser gleich in Suhl stattfindet, wo ich tagtäglich trainiere, freut mich natürlich noch umso mehr.“
Ziegler: „Natürlich ist der Junioren-Weltcup im eigenen Land etwas Besonderes. Da es auch mein erster Wettkampf dieser Art ist, habe ich mich sehr gefreut, als ich wusste, dass ich in Suhl dabei sein darf.“

Ihr kennt Suhl von Lehrgängen und Wettkämpfen. Was zeichnet Suhl aus?
John: „Suhl zeichnet sich durch sich durch seinen Anspruch aus. Das Wetter kommt manchmal wie aus einer Lostrommel. Den einen Tag können es 30°C mit Sonnenschein sein und den nächsten wieder 15°C mit Wind und Regen. Seitdem die Bäume auf dem Stand gefällt wurden, sind die Sichtverhältnisse auch sehr anspruchsvoll.“
Pitschke: „Ich glaube, jeder weiß, dass man mit Suhl das Waffenmuseum, die Altstadt, den Schießstand und das Wetter in Verbindung bringt. Meist sieht man hier die Sonne nur selten, ansonsten ist es hier ziemlich frisch und trüb. Der Schießstand bietet viele Möglichkeiten und verschiedenen Disziplinen und ist zudem noch ziemlich modern.“
Ziegler: „Der Schießstand in Suhl ist für einige nicht einfach. Mit den Faktoren Wind und Kälte ist Suhl oft schwierig. Ich persönlich muss aber sagen, dass ich in Suhl bisher immer gut zurechtgekommen bin. Dieses Gefühl werde ich für die kommenden Wettkämpfe hoffentlich mitnehmen können.“

Wie schätzt ihr die Konkurrenz ein?
John: „Die Konkurrenz wird stark wie immer sein. Das Niveau der Junioren ist meist fast auf Augenhöhe der Erwachsenenklassen und keiner von den Athleten, die beim Junioren-Weltcup starten, wollen nur teilnehmen, alle wollen nach vorne.“
Pitschke: „Die Konkurrenz schätze ich sehr stark ein, gerade wenn ich mir die Ergebnisse der letzten Jahre und anderer Wettkämpfe anschaue, kann man nur sagen „Die Konkurrenz schläft nicht“. Gerade die Inder und asiatischen Länder sollte man au fjeden Fall auf dem Schirm haben.“
Ziegler: „Die anderen Nationen werden sicherlich auch ihre besten Schützen und Schützinnen mitbringen. Durch die gemeinsamen Lehrgänge mit dem Kader und die verschiedenen Trainingseinheiten und Wettkämpfe der vergangenen Wochen denke ich aber, dass wir durchaus oben mitspielen können.“

Foto: ISSF / Marius John will seine zuletzt gezeigten Leistungen auch beim Heim-Weltcup in Suhl zeigen.
Foto: ISSF / Marius John will seine zuletzt gezeigten Leistungen auch beim Heim-Weltcup in Suhl zeigen.

Wie sah eure Vorbereitung aus?
John: „Meine Vorbereitung sah so aus, dass ich zunächst dieses Jahr in Argentinien zum Weltcup starten durfte und Erfahrungen sammeln konnte. Letzte Woche fand die erste Rangliste in Suhl statt, dort lief es soweit sehr gut, diese Woche jetzt noch ein Individualtraining in Suhl und dann geht es auch schon los.“
Pitschke: „Meine Vorbereitung war recht intensiv. In den letzten Wochen war ich ziemlich viel unterwegs. So habe ich sowohl den IWK in Berlin als Vorbereitung genutzt als auch unser NK1-Trainingslager in Bologna inklusive Alpencup.“
Ziegler: „Da ich am Junioren-Weltcup nur Kleinkaliber schießen werde und aktuell auch die Kleinkaliber EM-Qualifikation läuft, habe ich einen besonderen Fokus auf das Kleinkaliber gelegt. Mit der „ISAS“, der ersten EM-Qualifikation und dem Grand Prix in Pilsen habe ich bereits Wettkampferfahrungen zur Vorbereitung sammeln können. Gewisse Punkte konnte ich daraus lernen, und diese möchte ich auch bei weiteren Wettkämpfen anwenden.“

Was sind eure Erwartungen und Ziele?
John: „Die letzten Wochen stimmen mich positiv für den Weltcup, und wenn ich auf meine technischen Schwerpunkte achte und gut in den Runden arbeite, wird es ein guter Wettkampf.“
Pitschke: „Da ich eine sehr ehrgeizige Person bin, habe ich schon so gewisse Erwartungen an mich selbst. Allerdings bin ich happy damit, wenn ich meine Leistungen und meine Arbeit aus den letzten Wochen nun auch zeigen kann und freue mich auf die Zeit.“
Ziegler: „In erster Linie möchte ich mit mir selbst zufrieden sein und internationale Wettkampferfahrung sammeln. Ich freue mich sehr, mit meinem Team dort eine schöne und lehrreiche Woche zu verbringen und mache mir über mögliche Platzierungen oder Ergebnisse erstmal keine Gedanken.“

Im nächsten Jahr findet die WM in Suhl statt. Wie findet ihr das?
John: „Natürlich ist es schön für Suhl, eine Junioren-WM ausrichten zu können, jedoch ist eine Renovierung der Schießanlage auch dringend notwendig, da sie nun doch schon sehr in die Jahre gekommen ist.“
Pitschke: „Auf der einen Seite finde ich es echt schön, dass die WM zuhause stattfindet, so können auch Familie und Freunde vorbeikommen, um zuzuschauen. Und ich kenne den Stand ja nun in und auswendig. Andererseits bin ich etwas traurig, dass sie nicht doch etwas weiter weg ist, weil ich doch gerne reise und etwas von der Welt sehen möchte.“
Ziegler: „Ich finde es sehr gut, dass die WM im nächsten Jahr in Suhl stattfinden wird. Es wird einer der Höhepunkte sein, an dem man im eigenen Land seine Stärken zeigen kann. Durch die gewohnte Atmosphäre und die Bedingungen denke ich, dass unser Team dort tolle Wettkämpfe haben wird und einige Erfahrungen im internationalen Bereich sammeln kann. Natürlich ist es schade, dass wir daran nicht teilnehmen können, jedoch freue ich mich für meine Teamkollegen sehr und werde die Wettkämpfe natürlich verfolgen.“

Hinweis: Die Finals beim Junioren-Weltcup werden bei Sportdeutschland.TV live gestreamt.

Das deutsche Team für den Weltcup in Suhl
Flinte: Lea Blank (Iffeldorf), Sarah Bucken (Lotte), Frieda Fahr (Zella-Mehlis), Karla Riehmann (Gotha), Leon Engeln (Weißenfels), Marius John (Friemar), Pius Rosenecker (Dürrwangen), Tim-Luka Schmidt (Subzow), Leonard Wolf (Cottbus, alle Trap), Emilie Bundan (Freren), Annabella Hettmer, Luise Middel (beide Wiesbaden), Kaja Windmann (Detmold), Raphael Hapke (Weidemark), Vladislav Poddubskiy (Sprendlingen), Mathis Schnieders (Hörstel), Magnus Erdmann (Suhl-Schmiedefeld, alle Skeet)
Gewehr: Florian Beer (Mähring), Moritz Faltinat (Wunstorf), Jonas Hüttner (Burglengenfeld), Alexander Karl (Eschede), Katrin Grabowski (Niedernhausen-Engenhahn), Annabelle Lotter (München), Xenia Mund (Kösching), Alyssa Ott (Burgbernheim), Theresa Schnell (Thalmässing), Linnea Schnerr (Kreuztal-Krombach), Franziska Strasser (Pliening), Hannah Wehren (Freising), Antonia Ziegler (Lanzenhain)
Pistole: Colin Hilk (Mittenaar-Ballersbach), Fynn Kramer (Eschach-Holzhausen), Fiete Kühn (Frankfurt/Oder), Phillip Liebrecht (Isernhagen), Arne Schallus (Suhl, alle Schnellfeuer), Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Lydia Böhmer (Mönchengladbach), Charlotte Laube (Mosthenning), Aileen Pitschke (Erfurt), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Maxi Vogt (Schöllkrippen), David Obenaus (Plessa OT Kahla), Theodor Findeisen (Ilmenau), Leon Kabisch (Treplin), Lucas Struck (Frankfurt/Oder), Luke Winterton (Lippstadt)
Betreuer: Claudia Kulla, Rainer Bauer, Helmut Hoffmann, Jördis Grabe, Theo Hadrath, Heiko Dörr, Oliver Six, Kati Wiedenbrüg, Detlef Glenz, Lucas Jourdan, Katharina Bechtel, Frank Dittmer, Tino Wenzel, Thorsten Hapke, Uwe Möller, Karsten Bindrich, Mike Stöcker

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