Weltmeisterschaften

Bogen-WM Berlin: WM-Silber für Michelle Kroppen & Florian Unruh

04.08.2023 19:30

Michelle Kroppen & Florian Unruh haben eine glänzende Silbermedaille bei der Bogen-WM in Berlin gewonnen: Das DSB-Duo verpasste zwar die Krönung, zeigte im Goldfinale gegen Titelverteidiger Südkorea aber eine beherzte Leistung beim 1:5 (36-38, 37-38, 36-36). „Es überwiegt die Freude. Wir haben die meisten Matches hier gewonnen“, sagte Unruh.

Foto: Eckhard Frerichs / Michelle Kroppen und Florian Unruh lieferten den Südkoreanern ein packendes Goldfinale.
Foto: Eckhard Frerichs / Michelle Kroppen und Florian Unruh lieferten den Südkoreanern ein packendes Goldfinale.

Weltmeister gegen Weltmeister hieß es im Mixed-Goldfinale. Denn sowohl Kroppen als auch Kim Woojin hatten mit ihren Kollegen Gold im Teamwettbewerb gewonnen. Und bei weltmeisterlichem Wetter (Sonnenschein und blauer Himmel) auf dem Olympischen Platz und einem gut gefüllten Finalstadion nahm das deutsche Duo die schwierige Aufgabe an.

Die Historie sprach eine klare Sprache, denn seit 2011 gibt es Mixed-Entscheidungen bei Weltmeisterschaften, sechs Mal hieß der Sieger Südkorea. Auch Florian Unruh war bereits einmal “Leidtragender” dieser Dominanz gewesen, 2017 unterlag er an der Seite seiner jetzigen Ehefrau Lisa Unruh dem Duo Chae-young Kang & Hyun-im Dong 0:6. Dieses Mal ging es gegen Sihyeon Lim und Kim Woojin.

Und die Südkoreaner zeigten gleich in der ersten Passe, dass sie nicht daran dachten, diese Siegesserie vor dem Berliner Olympiastadion zu beenden. Drei Zehner und eine Acht reichten zur Führung, weil Unruh zunächst etwas Probleme hatte: „Es hat am Anfang irgendetwas nicht gestimmt. Die Visiereinstellung war nicht ganz da“, so der 30-Jährige. Das DSB-Duo steigerte sich und schoss in der zweiten Passe ebenfalls drei Zehner, doch ein missratener Schuss von Kroppen, der in der Sieben landete (Bundestrainer Oliver Haidn: „Wir haben einmal eine Fehlentscheidung getroffen beim Anhalten.“), bedeutete erneut den Passenverlust. Der dritte Satz musste demnach unbedingt gewonnen werden, und die Koreaner boten eine Angriffsfläche, weil sie mit zwei Achtern starteten. Kroppen und Unruh legten 36 Ringe vor, sodass die Koreaner zwei Zehner schießen mussten – und dies wie selbstverständlich taten. „Silber ist ein hervorragendes Ergebnis, Korea hat zwar nicht perfekt geschossen, aber wenn es darauf ankam, kamen die Zehner. Das müssen wir anerkennen, und da müssen wir in der Zukunft noch zulegen“, so Haidn.

Foto: Eckhard Frerichs / Das Podest mit Deutschland, Südkorea und Italien.
Foto: Eckhard Frerichs / Das Podest mit Deutschland, Südkorea und Italien.

Auch beim deutschen Duo überwog die Freude bei weitem die Enttäuschung: „Gegen Korea zu verlieren, ist nicht das Schlimmste auf der Welt. Vize-Weltmeister ist immer noch unfassbar stark“, meinte Kroppen, die nach EM-Gold und Doppelsilber im vergangenen Jahr erneut groß auftrumpfte. Und Unruh, der nach Silber vor sechs Jahren nun erneut Vize-Weltmeister im Mixed wurde, aber immerhin den ersten Satzpunkt gegen die „Unschlagbaren“ landete, meinte auf die Frage, wann der erste Sieg gelinge: „Nach der Rechnung dauert es noch lange. Ich hoffe aber schon beim nächsten Mal!“ Und das ist dann vielleicht bei den Olympischen Spielen in Paris 2024.

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