Weltmeisterschaften

Schießsport-WM Kairo: Enttäuschung für Sportpistolen-Frauen

13.11.2025 14:54

Die letzte Entscheidung in einer olympischen Disziplin bei der Schießsport-Weltmeisterschaft in Kairo (7.-17. November) sollte dem deutschen Team eigentlich nochmals einen Erfolg und Rückenwind für das nächste Jahr geben, doch der Start des deutschen Sportpistolen-Trios verlief nicht wie erhofft. Sowohl Doreen Vennekamp als auch Michelle Skeries und Svenja Berge fehlten einige Ringe im Präzisions-Teil, um mit großen Aussichten auf einen Finalplatz in den Duell-Teil an den Start zu gehen.

Foto: DSB / Titelverteidigerin Doreen Vennekamp geht mit fünf Ringen Rückstand auf einen Finalplatz in den Duell-Teil mit der Sportpistole.
Foto: DSB / Titelverteidigerin Doreen Vennekamp geht mit fünf Ringen Rückstand auf einen Finalplatz in den Duell-Teil mit der Sportpistole.

Mit den Plätzen 46 (Vennekamp), 54 (Skeries) und 80 (Berge) konnten die deutschen Schützinnen und der Betreuerstab um Bundestrainerin Claudia Verdicchio-Krause nicht zufrieden sein: „Allen drei Athletinnen fehlen gewisse Ringzahlen. Um eine Chance zu haben, um den Finaleingang mitzuschießen, müssen mindestens 290 Ringe in der Präzision erzielt werden“, so die Bundestrainerin. Davon war das DSB-Trio mehr (277 Berge) oder etwas weniger (287 Vennekamp, 285 Skeries) entfernt. Zum Vergleich: Beste Schützin war die Türkin Sevval Tarhan mit überragenden 299 Ringen, auf Platz acht, der letzte Platz für das Finale, liegt die Taiwanesin Jou-Yu Lin mit 292 Ringen.

Dabei fing der Wettkampf für Titelverteidigerin Vennekamp (98er Serie) und Skeries (97er Serie) durchaus vielversprechend an, auffällig war aber schon dort: es fehlten die Innenzehner. „Auch wenn Doreen mit 50 Ringen angeschossen hat, konnte sie daraus kein Selbstvertrauen ziehen, weil es keine souveränen Zehner waren“, analysierte Verdicchio-Krause. Am Ende hatte das deutsche Trio, das im Teamranking auf Platz 13 positioniert ist, zusammen magere elf Innenzehner, der Iran als beste Nation wies 39 (!) auf. „Die Schussbilder sind bei allen zu groß, allein, wenn man die geringe Anzahl der Innenzehner sieht. Da sind wir von der Vergangenheit verwöhnt“, so die Bundestrainerin. Berge fand überhaupt nicht in den Wettkampf und startete lediglich mit einer 90. Zwar stabilisierte sie sich in der Folge, blieb aber auch deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Nun gilt es, den ersten Teil des Wettkampfes aus dem Kopf zu bekommen und sich mit Anstand und einer guten Leistung im Duell-Teil von der WM zu verabschieden. Der liegt den deutschen Frauen traditionell besser, „weil es auch einfach dynamische Typen sind“, so die Bundestrainerin. Nach der WM wird dann der komplette Wettkampf analysiert, um für die nächste Saison bereit zu sein. Denn dann ist das Welt-Championat in Doha/Katar eine Quotenplatz-Weltmeisterschaft, auf der die ersten Plätze für Los Angeles 2028 ausgeschossen werden. Und dann wollen die deutschen Sportpistolen-Schützinnen wieder vorne mit dabei sein.

Foto: DSB / Auch Michelle Skeries will sich mit einer guten Leistung im Duell-Teil im Ranking noch nach vorne arbeiten.
Foto: DSB / Auch Michelle Skeries will sich mit einer guten Leistung im Duell-Teil im Ranking noch nach vorne arbeiten.

In der deutschen Delegation gibt es derweil einen großen Austausch: In der Nacht auf diesen Donnerstag flog das olympische Gewehrteam nach Deutschland zurück, in der Nacht auf Freitag reisen die 300m-Gewehrschützen und die Target Sprinter an.

Das deutsche Team in Kairo
Gewehr: Anna Janßen (Freising), Hanna Bühlmeyer (Weiltingen), Lea Ruppel (Herbstein), Nele Stark (Güglingen), Maximilian Ulbrich (Wilzhofen), Daniel Bühlmeyer (Weiltingen), Maximilian Dallinger (Freising), Max Ohlenburger (Idstein), David Koenders (Mossautal), Marcin Szyja (Pflaumdorf), Veronique Münster (Kalletal), Anna-Lena Geuther (Gaimersheim), Lisa Grub (Weingarten)
Pistole: Michelle Skeries (Potsdam), Doreen Vennekamp (Ronneburg), Svenja Berge (Bad Camberg), Monika Karsch (Regensburg), Robin Walter (Reichenbach), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Christian Reitz (Regensburg), Oliver Geis (Bad Camberg), Emanuel Müller (Pfullingen), Florian Peter (Obertshausen)
Target Sprint: Edith Buschsieweke (München), Jana Landwehr (Dortmund), Kerstin Schmidt (Erbendorf), Julius Hofmann (Gerathal), Jacob Hofmann (Gräfenroda), Alena Weinmann (Weilen u.d.R), Lukas Bürki (Haibach), Moritz Kellner (Isen)
Betreuer: Claudia Verdicchio-Krause, Wolfram Waibel, Detlef Glenz, Carsten Hees, Steffen Jabin, Marco Kleer, Thomas Zerbach, Sandra Reitz, Sylvia Torba, Jörg Dietrich, Manfred Gohres, Stefan Nolte, Christian Stauske, Michaela Huck, Michel Gomez Krämer, Thilo von Hagen

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