Olympische Spiele
Paris 2024: Michelle Kroppen wird Neunte
Michelle Kroppen hat die Olympischen Spiele in Paris 2024 auf dem neunten Platz im Einzel beendet. Die 28-Jährige unterlag im Achtelfinale der Inderin Deepika Kumari 4:6 (24-27, 27-27, 25-26, 29-27, 27-27). Am Sonntag, 4. August, enden die Bogensport-Wettkämpfe in Paris mit dem Männer-Einzel, dann steht Florian Unruh im Achtelfinale.
In Tokio hatte Kroppen vor drei Jahren den 17. Platz belegt und sich mit dem Einzug in das Achtelfinale von Paris somit bereits verbessert. Nach einer bestimmt kurzen Nacht nach dem Silber-Coup im Mixed-Wettbewerb („Um 7.10 Uhr muss ich den Bus nehmen. Ich gucke, wie es mir morgen geht und wie ich schlafen kann!") erwischte die DSB-Athletin keinen guten Start in das Match. Mit einer Sechs eröffnete sie („Beim ersten Schuss habe ich Wind von links gespürt und habe nach links gehalten, aber der Start war natürlich blöd.“), sodass die erste Passe damit frühzeitig erledigt war. In der zweiten Passe stabilisierte sich Kroppen, schoss drei Neuner und holte mit dem Unentschieden das 1:3. Der Wind schien schwierig zu lesen zu sein, den sowohl Kroppen als auch die ehemalige Weltranglisten-1. Kumari setzten ihren ersten Pfeil im dritten Satz nur in die Sieben. Während die Inderin mit 19 Ringen ausschoss, blieb die Zehn für Kroppen weiterhin nur Wunschdenken und sie geriet mit 1:5 in Rückstand. „Ich habe 13 von 15 Pfeilen ins Gold geschossen. Das kleine letzte My-Spannung haben für die Zehn gefehlt“, analysierte sie hinterher. Doch „Kämpferin“ Kroppen wehrte sich, schoss mit dem elften Pfeil endlich die erste Zehn und ließ eine weitere gleich folgen („Als die Zehn kam, dachte ich: Jetzt habe ich es!“). Das 29-27 und das 3:5 waren der Lohn. Dass es nicht zum Stechen reichte, lag abermals an den fehlenden Zehnern: Drei Neuner waren gut, aber nicht gut genug, denn Kumari erzielte die gleiche Ringzahl und das reichte ihr für den entscheidenden sechsten Punkt. Dennoch war Kroppen natürlich insgesamt zufrieden mit ihren Auftritten in der französischen Hauptstadt: „Ich bin mit einem Lächeln vom Platz gegangen und habe versucht zu kämpfen. Ich bin sehr zufrieden mit den zwei Wochen hier, es ist ein Schritt weiter als es in Tokio war.“
Bundestrainer Oliver Haidn meinte: „Sie hat 13 „goldene“ geschossen und mit sechs „goldenen“ auch ausgeschossen. Aber das hat nicht gereicht, weil keine Zehner gefallen sind. Dazu kamen zwei Fehler, der erste und siebte Schuss, damit waren zwei Sätze automatisch weg. Sie hat sich gut reingekämpft in das Match und hat auch gut ausgeschossen, das war respektabel. Aber wieder nur drei Neuner, das hat halt nicht gereicht. Und wenn du unter die Top Acht willst, musst du Zehner produzieren.“ Insgesamt zollte Haidn seiner besten Athletin in Paris seinen vollen Respekt, blickte zurück und voraus: „Sie hat sowohl in Tokio als auch Paris eine olympische Medaille gewonnen, hat hier noch besser performt als in Tokio, und ich hoffe, dass sie noch in einen weiteren olympischen Zyklus geht. Sie hat die Chance, in der ewigen Bestenliste an Position eins zu gehen. Aktuell gibt es fünf Damen, die zwei olympische Medaillen haben.“
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