Weltmeisterschaften

Bogen-WM Berlin: Recurve-Schützen mit zweiter WM-Qualifikation

20.03.2023 12:22

Das Kribbeln und die Anspannung steigen, verständlich! Denn die besten deutschen Recurve-Bogenschützen kommen heute in Kienbaum zusammen, um den zweiten der insgesamt dreiteiligen WM-Qualifikation zu absolvieren. Das große Ziel aller Athleten: Die Teilnahme an der Heim-Weltmeisterschaft in Berlin (31. Juli bis 6. August).

Foto: Turkisharcheryteam / Die deutschen Bogenschützen bereiteten sich in den Wintermonaten intensiv in der Türkei auf die Outdoor-Saison vor.
Foto: Turkisharcheryteam / Die deutschen Bogenschützen bereiteten sich in den Wintermonaten intensiv in der Türkei auf die Outdoor-Saison vor.

Teil eins wurde im vergangenen Jahr absolviert und sah Katharina Bauer (BSG Raubling) und Florian Unruh (SSC Fockbek) vorne. Doch die Ergebnisse aus dem September fließen nur zu 10 Prozent in die finale Bewertung ein. In Kienbaum haben die Ergebnisse eine deutlich höhere Gewichtung, immerhin 30 Prozent, ehe die finale Qualifikation in München (30. Mai bis 2. Juni) den größten Einfluss auf die Besetzung des WM-Teams - das aus jeweils drei Frauen und Männern im Recurve- und Compoundbereich besteht - haben wird.

Alle Teilnehmer gehen gut vorbereitet in die Qualifikation, wie Moritz Wieser (FSG Tacherting) berichtet: „In den Wintermonaten waren wir viele Wochen in der Türkei und hatten dort optimale Trainingswochen. Das war die Hauptvorbereitung auf die Outdoor-Saison. Der Abschluss war der Tuning-Lehrgang vor einigen Tagen, bei dem wir unser Setup optimiert haben.“ Der 22-Jährige ist einer von insgesamt sieben männlichen Athleten, die sich in Kienbaum messen, die Frauen-Konkurrenz ist mit fünf Schützinnen besetzt, da die Weltranglisten-1. Katharina Bauer aufgrund ihrer Handverletzung „noch nicht voll belastbar ist“, wie Bundestrainer Oliver Haidn sagt.

Nach den Tagen von Kienbaum wird bei den Männern auf sechs Athleten reduziert, Moritz Wieser ist guter Dinge: „Ich bin schon recht optimistisch, weil wir eine gute Vorbereitung hatten. Aber: Alle sind gut, es ist ein ganz enges Feld. Man kann sich deshalb keine großen Fehler erlauben und muss das Beste aus allem machen.“

Foto: IAT / Moritz Wieser und die anderen DSB-Kaderathleten waren vor kurzem beim finalen Tuning-Lehrgang, um ihr Material perfekt einzustellen.
Foto: IAT / Moritz Wieser und die anderen DSB-Kaderathleten waren vor kurzem beim finalen Tuning-Lehrgang, um ihr Material perfekt einzustellen.

Auch Bruder Felix, der aktuelle Deutsche Meister, ist in Kienbaum dabei. Und wie für Felix wäre auch für den 29-jährigen Tachertinger eine WM-Teilnahme etwas Besonderes, zumal er im vergangenen Jahr bei der „EM dahoam“ in München nicht im Kader stand: „Mir ist es schon wichtig, ich möchte auf jeden Fall zur WM, weil wir so hochkarätige Heim-Wettkämpfe nicht so oft haben. Es ist das zweitwichtigste Event nach Olympischen Spielen.“ Das Olympia-Feeling hat Florian Unruh in Tokio erlebt und würde es natürlich auch 2024 in Paris gerne wieder erleben. Doch zuvor steht die harte Qualifikationsarbeit für die WM an, „ich werde viele warme Sachen einpacken für die kalte und nasse Woche. Prognosen sind schwierig, es dürfte eng werden“, so der Olympia-Fünfte.

Der Bundestrainer ist ebenfalls gespannt: „Ich erwarte gute Ergebnisse. Alle sind gut im „Saft“, und ich kann mir einige Verschiebungen im Feld vorstellen, zumal die Gewichtung nun eine andere ist.“ Zudem sei die WM-Qualifikation in Kienbaum aufgrund der ähnlichen Bedingungen eine gute Vorbereitung auf den Grand Prix in Lilleshall/GBR (3.-8. April), wo das Männerteam noch einen Quotenplatz für die European Games in Krakau/POL (23.-29. Juni) ergattern will.

Die DSB-Athleten mit dem nicht-olympischen Compoundbogen absolvieren ihre WM-Qualifikation in zwei Schritten und zwar im Mai und Juni.

Die Teilnehmer an der zweiten WM-Qualifikation in Kienbaum
Frauen: Elina Idensen, Clea Reisenweber (beide BSC BB Berlin), Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena), Charline Schwarz (BS Feucht), Elisa Tartler (SV Bavaria Thulba)
Männer: Maximilian Weckmüller (BSC Vellmar), Florian Unruh (SSC Fockbek), Jonathan Vetter (SGi Ditzingen), Moritz Wieser, Felix Wieser (beide FSG Tacherting), Nico Schiffhauer (SV Weiler-Höri), Mathias Kramer (BSC Werlte)

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