Bundesliga
Bundesliga Luftpistole: Spannende Neuzugänge aus nah und fern
Während die Bundesliga Luftgewehr bereits an diesem Wochenende (7./8. Oktober) die neue Saison eröffnet, starten die Bundesligisten mit der Luftpistole eine Woche später (14./15. Oktober). Wie sich die Situation darstellt, wie sich die Vereine aufstellen, zeigt der Überblick.
Süden: Das Feld rückt noch enger zusammen
Die Südliga gilt stets als sehr ausgeglichen und qualitativ hochklassig besetzt. Ein Verein, der bis dato noch nicht am Bundesligafinale teilnahm, dies aber ändern möchte, ist der SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell. Deshalb hat sich der Verein spektakulär verstärkt: Zorana Arunovic/SRB sowie die Letten Lauris Strautmanis und Emils Vasermanis stoßen zum Team von Trainer Walter Sbarra. „Wir sind uns sicher, alle drei sind nicht nur sportlich eine absolute Bereicherung für unsere Mannschaft, sondern passen auch aufgrund ihrer Persönlichkeiten hervorragend in unsere Auswahl“, zeigt sich Ligateamleiter Stefan Volnhals zufrieden. Strautmanis war bei der WM in Baku 13. im Einzel sowie Fünfter im Mixed, Vasermanis belegte Rang neun. Und Arunovic ist international extrem erfahren und weiß auch, wie es ist, die Bundesliga (2019 mit Ludwigsburg) zu gewinnen.
Während Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd mit unverändertem Kader in die Saison geht, hat sich der ESV Weil am Rhein ebenfalls mit einem ganz routinierten Schützen verstärkt: Michael Bittner, Titelträger mit Braunschweig 2020, stößt zum Team, nachdem sich sein bisheriger Verein Hannover aus der Liga zurückgezogen hat. „Wir mussten den Mannschafts-Kader etwas erweitern“, meint Brigitte Ernst, Sportleiterin des Vereins.
Das hat auch die SGi Ludwigsburg getan, denn mit Arnaud Henry/FRA, Fabian Keßel, Andre Miklis und Emanuel Müller gibt es gleich vier Neuzugänge, von denen allerdings nur Müller Erstligaerfahrung besitzt. Deswegen „steht die Saison ganz im Zeichen der Teambildung und dem Erreichen des Finals“, so Kathrin Hochmuth.
Ein Verein, der in den zurückliegenden Jahren immer vorne mit dabei war, ist der SV Waldkirch. Und auch wenn mit Anna Korakaki/GRE und Klaudia Bres/POL zwei absolute Top-Schützinnen nicht mehr im Kader stehen, gibt es für Sebastian Kugelmann nur ein Ziel: „Das ist natürlich das Erreichen des Bundesligafinals in Neu-Ulm.“ Aber auch er warnt vor der Stärke der Liga: „Was sehr ernst zu nehmen ist, ist die Leistungsdichte und Stärke der Südliga. Die startenden Schützen und damit auch die Teams sind sehr stark geworden. Hier muss man sich schon jedes Jahr immer noch etwas weiter strecken, um standhalten zu können.“
Damit meint er mit Sicherheit auch die FSG Kempten. Der Aufsteiger aus dem Allgäu hat sich mit Matteo Mastrovalerio/ITA, Arjun Singh Cheema/IND, Marcel Rinn (vormals Hannover) und Rückkehrer Uwe Töns (vormals Dasbach) massiv verstärkt: „Wir möchten uns in der 1. Bundesliga behaupten. Es ist das erste Mal für Pistole, dass die FSG Kempten es in die höchste Liga geschafft hat, da möchten wir dann auch bleiben“, gibt Trainerin Doris Schneider die Marschrichtung vor. Dazu sollen natürlich auch die bisherigen Schützen sorgen, zu denen u.a. die Heise-Zwillinge Michael und Andreas zählen.
Norden: Kriftel und dann?
Spannende Neuzugänge gibt es auch in der Nordliga. So haben sich die Sportschützen Pier mit der iranischen Kaderschützin Haniyeh Rostamiyan, der Ungarin Miriam Jacko und mit Robin Januszek, der letztjährigen Nummer eins aus Rasfeld, verstärkt, „weil wir nach einem guten Start im Verlauf der Saison viele Wettkämpfe unglücklich verloren, sodass wir am letzten Wettkampftag theoretisch noch hätten absteigen können. Um diese Situation in dieser Saison zu vermeiden, haben wir uns gezielt verstärkt“, erklärt Egon Czekala die Maßnahmen.
Auf Italienerinnen setzen mit dem PSV Berlin und Aufsteiger SV Niedererbach gleich zwei Vereine: Sara Costantino verstärkt den Klub aus dem Rheinland, Chiara Giancamilli (neben Marco Angermann-Günzel) die Berliner. Zwar hält der souveräne Aufsteiger die Diabolos vorerst flach (Trainer Timo Frink: „Unser Ziel ist es den Klassenerhalt zu schaffen und wenn möglich, dies vor dem letzten Wettkampftag zu erreichen, um weniger Druck zu haben!“), doch u.a. Czekala traut den Niedererbachern gleich die Finalteilnahme zu. Nach Neu-Ulm wollen unbedingt auch die Berliner, nachdem das im vergangenen Jahr nicht geklappt hatte, auch, „weil unsere Spitzenschützen in der Vergangenheit leider zu oft an den Bundesliga-Terminen verhindert waren“, so Michael Wischnewsky, Vorsitzender des Vereins, der damit sicherlich auch die Abgänge Manu Bhaker/IND und Laetitia Forget/FRA meint.
Als Final-Kandidat sieht sich auch Rolf Klinger. Den Teammanager der SpSch Raesfeld wurmt immer noch das bittere Verpassen des diesjährigen Bundesligafinals („Uns fehlte ein Einzelpunkt zur Teilnahme in Neu-Ulm!“), das soll dieses Mal nicht passieren: „Kriftel ist Top-Favorit, die anderen drei freien Plätze sind für viele Mannschaften zu erreichen, wir hoffen natürlich, dabei zu sein.“ Dazu hat Raesfeld die Abgänge von Januszek und Sven Löhr (Dasbach) u.a. mit den Bundesliga erfahrenen Neuzugängen Manfred Ley und Nadine Reichelt (beide aus Brühl) kompensiert.
Eine größere Teamveränderung stand beim SV Falke Dasbach an: Zwei Abgängen (Uwe Töns, Arben Kucana<u1:p></u1:p>) stehen drei Neuzugänge (Sven Löhr (Raesfeld), Markus Gather (BSC Brühl), Lars Braun (PSS Darmstadt)) gegenüber. Trainer Alexander Gangluff möchte „konstanter auftreten“ und hat einen Makel aus der vergangenen Saison erkannt: „Die notwendige Wettkampfhärte fehlte zu Beginn, sodass wir versucht haben, diese über Turniere und komplexe Leistungsaufgaben zu erlangen.<u1:p></u1:p>“
Und auch ganz im Norden, beim SV Waldeslust Schirumer Leegmoor, gab es eine Team-Veränderung – und das aus zwei erfreulichen Gründen: „Mit Blick darauf, dass im vergangenen Jahr Eike Fürst und in diesem Jahr Dennis Grünhoff Vater geworden sind, haben wir als Team zusammen mit unserem Trainer und dem Verein die Entscheidung getroffen, uns mit Dominik Kuck zu verstärken, da Situationen eintreten können, die eine Teilnahme an Wettkämpfen verhindern. Dadurch sind wir breiter aufgestellt“, erklärt Andreas Slink.
Breit aufgestellt ist seit eh und je der SV 1935 Kriftel, der auch ohne Verstärkung des Teams als klarer Favorit auf den Nord-Titel angesehen wird. Selbstbewusst lautet die Ansage aus dem Taunus: "Nahziel ist die Nordmeisterschaft und spannende und natürlich erfolgreiche Wettkämpfe zu Hause."
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