Bundesliga
Bundesligafinale Neu-Ulm: Kelheim-Gmünd und Hambrücken im Luftpistolen-Goldfinale
Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd und Final-Neuling KKS Hambrücken bestreiten am Sonntag, 4. März, beim Bundesligafinale in Neu-Ulm das Goldfinale. Kelheim-Gmünd setzte sich im Halbfinale 3:2 gegen die SGI Waldenburg durch, Hambrücken zog durch ein 3:2 im Stechen gegen den ESV Weil am Rhein in das Finale. Tickets gibt es noch an der Tageskasse, sowohl das Bronze- (9.00 Uhr) als auch das Goldmatch (12.00 Uhr) werden live auf Sportdeutschland.TV übertragen.
Kann der SV Kelheim-Gmünd seinen Coup aus dem Vorjahr wiederholen und seinen insgesamt fünften Bundesliga-Titel gewinnen? Oder gelingt dem KKS Hambrücken gleich bei seiner ersten Teilnahme der große Wurf? Beide Teams setzten sich in ihren zwei Matches zum Teil souverän zum Teil dramatisch durch und klären diese Fragen im Goldfinale am Sonntag.
Ergebnisse Halbfinale
SGi Waldenburg vs. SV Kelheim-Gmünd 2:3
KKS Hambrücken vs. ESV Weil am Rhein 3:2
KKS Hambrücken vs. ESV Weil am Rhein 3:2 (1891:1888)
Auch dieses Duell – „Jungspunde“ vs. Routiniers - hatte es in der Vorrunde gegeben, und auch dieses ging 3:2 (für Hambrücken) aus. Allerdings fehlte damals mit Robin Walter der Spitzenschütze auf Seiten der Hambrücker. Die erwischten den deutlich besseren Start in die Partie, denn Eduard Baumeister auf Position zwei, Hugo Fries auf der drei und Marco Wussler auf der fünf wiesen nach zehn Schüssen bereits einen Vorsprung von vier bis sechs Ringen auf. Den Gegenpart bot Michael Bittner auf Position vier, der für seine Weiler einen komfortablen Sechs-Ringe-Vorsprung herausschoss. Und die Weiler kämpften wie bereits im Viertelfinale und holten auf: Pavel Svetlik drehte in der dritten und vierten Serie (98 und 99) mächtig auf und drehte das Match gegen Fries. Es blieb aber hochdramatisch, die Führungen sprangen stets hin und her und am Ende kam, was kommen musste: 2:2 hieß es auf den Positionen zwei bis fünf, und ein Stechen zwischen den Top-Schützen Robin Walter und Michael Schwald (beide 384) musste über den Einzug in das Goldfinale entscheiden. Beide legten eine Zehnerwertung im ersten Schuss vor, der zweite brachte die Millimeter-Entscheidung: Während Walters Schuss die Zehn „kratzte“ (10,0), ging der von Schwald nur in die 9,7. „Ich habe gehofft, dass ich nie ein Stechen machen muss, aber es war ganz okay. Wir haben mehr geschafft als gedacht. Wir wollten uns behaupten, aber dass es gleich um Gold geht, ist natürlich krass. Wir haben den zweiten Platz sicher, aber wir bemühen uns natürlich um den Titel“, sagte Walter danach.
SGi Waldenburg vs. SV Kelheim-Gmünd 2:3 (1883:1900)
Im Dezember hatte der SV Kelheim-Gmünd das Vorrundenduell knapp 3:2 gewonnen, doch im Halbfinale standen die Teams in zum Teil anderer Besetzung an der Schießlinie. Beide Teams wechselten im Vergleich zum Viertelfinale auf einer Position, bei Waldenburg ersetzte Florian Fouquet Camille Jedrzejewski, bei Kelheim-Gmünd rutschte Carina Wimmer für Christoph Schultheiß ins Team. Kelheim-Gmünd erwischte den deutlich besseren Start in das Match und hatte in Spitzenschütze Jason Solari, Simon Weiss und Monika Karsch bereits nach der ersten Serie ein „Polster“ von fünf, neun bzw. fünf Ringen. Das Trio blieb am „Drücker“ und steuerte sicheren drei Punkten entgegen. Zwar erkämpfte sich Doreen Vennekamp mit einer hervorragenden Schlussserie von 99 Ringen den Punkt (384:383) gegen Philipp Grimm und lag Svenja Berge auf Position fünf in Front, doch die drei anderen Begegnungen waren zu deutlich. Karsch war es vorbehalten, den finalen Punkt zu setzen, anschließend sagte sie: „Wir wussten, dass wir eine starke Mannschaft sind. Viele Mannschaften spekulieren auf den Titel und es war klar, dass wir unsere beste Form zeigen müssen, wenn wir gewinnen wollen. Wir bleiben bei uns und machen unser Ding, und natürlich freuen wir uns sehr, erneut im Goldfinale zu stehen. Wir wollen uns noch ein Sternchen holen.“
Ergebnisse Viertelfinale
Sgi Waldenburg vs. Freischütz Wathlingen 3:2
SV Kelheim-Gmünd vs. PSV Olympia Berlin 4:1
KKS Hambrücken vs. Sp. Sch. St. Seb. Pier 2000 4:1
ESV Weil am Rhein vs. SV 1935 Kriftel 4:1
ESV Weil am Rhein vs. SV 1935 Kriftel 4:1 (1868:1863)
Gibt es den Durchmarsch der Südvereine? Das wollte der Nord-Champion SV 1935 Kriftel unbedingt vermeiden und sich beim letztjährigen Vizemeister ESV Weil am Rhein - gegen den es 2023 im Halbfinale eine 2:3-Niederlage setzte – revanchieren. Zwar sah die erste Hochrechnung ein 5:0 für Kriftel voraus, doch einen klaren Vorsprung nach der ersten Serie hatte sich nur Maximilian Schenk auf Position fünf erarbeitet. Nach drei Serien hieß es plötzlich 2:2 in der Hochrechnung, weil die Schnellfeuerpistolen-Spezialisten Christian Reitz und Fabian Otto in ihren Duellen plötzlich gegen Michael Schwald bzw. Pavel Svetlik hintenlagen. Dann wieder 3:1 für Kriftel, um wenige Schüsse später in ein 1:3 gedreht zu werden. Die fehlende Konstanz der Schützen sorgte für die ständigen Führungswechsel, ehe die Südbadener tatsächlich wieder das Kunststück fertigbrachten und den Nordmeister ausschalteten. Für die Punkte sorgten Schwald, Svetlik, Patrick Meyer und Michael Bittner.
KKS Hambrücken vs. Sp. Sch. St. Seb. Pier 2000 4:1 (1877:1863)
Auch im dritten Viertelfinale – ein Duell der Final-Debütanten – ging der Südligist als Favorit an den Start. Angeführt von Deutschlands Nummer eins Robin Walter starteten die Hambrücker auch besser und erarbeiteten sich auf den Positionen eins bis drei schnell Vorteile. Lediglich Andreas Kögler, Piers Nummer fünf, lag deutlich auf Siegkurs. Als in der Folge Teresa Walther eine starke 97 in der dritten Serie folgen ließ, war die Partie endgültig auf die Seite des KKS Hambrücken gekippt. Mit Walter (386) und Eduard Baumeister (382) an der Spitze zog das Team letztlich souverän in das Halbfinale ein und bescherte dem Süden den dritten Sieg im dritten Duell.
SV Kelheim-Gmünd vs. PSV Olympia Berlin 4:1 (1894:1837)
Auch im zweiten Luftpistolen-Viertelfinale des Tages war der Südklub der Favorit: Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd traf auf die zuletzt im Jahr 2020 beim Finale teilnehmenden Berliner. Kelheims Top-Schütze Jason Solari sorgte mit 96 und 99 Ringen frühzeitig für klare Verhältnisse auf Position eins, und auch auf Position fünf war Christoph Schultzheiss schnell auf Siegkurs. Und da sich auch Simon Weiss und Monika in ihren Matches bereits nach der ersten Serie einen kleinen Vorsprung erarbeitet hatten, deutete alles auf den Favoritensieg hin. Solari sorgte mit 392 Ringen für einen echten Paukenschlag, in dessen Sog auch seine Teamkollegen weiter stabil schossen und den am Ende deutlichen Sieg einfuhren. Den Berliner Ehrenpunkt steuerte Josefin Eder bei.
Sgi Waldenburg vs. Freischütz Wathlingen 3:2 (1874:1866)
Die SGi Waldenburg, Südmeister und Titelträger aus dem Jahr 2022, ging als klarer Favorit in das Viertelfinal-Duell mit den Wathlingern. Doch die verkauften sich von Anfang an mehr als teuer, gegen Mitte des Wettkampfes lagen die Vorteile bei den Niedersachsen, da Kristian Callaghan, Sarah Oehns und Philip Aranowski vorne lagen, für Waldenburg lediglich Camille Jedrzejewski und Svenja Berge zu punkten schienen. So ging es auch bis zum 40. Schuss, Aranowski brauchte „nur“ eine Neun, um sein Team zum Sieg zu führen. Er schoss eine Acht, sodass er mit Tobias Backes in das Stechen um den Sieg im Viertelfinale antreten musste. Und gleich der erste Stechschuss brachte die Entscheidung und den Sieg für Waldenburg: Backes schoss eine Zehn, Aranowski, der sich so stark geschlagen hatte, eine Neun. Jubelsprünge bei den Waldenburgern, Niedergeschlagenheit und Trost bei den Wathlingern.
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