Bundesliga

Bundesligafinale Neu-Ulm: Die acht Luftpistolenteams

17.01.2024 11:02

Am 14. Januar gegen 14.00 Uhr standen die 16 Finalteams für das Bundesligafinale in Neu-Ulm (3./4. Februar) fest. Die acht Pistolenteams, die um den Titel und die Medaillen kämpfen, waren eine Woche nach den acht Gewehrfinalisten ermittelt. Jan-Erik Aeply, Sportdirektor des Bayerischen Sportschützenbundes und Kommentator im Livestream bei Sportdeutschland.TV, beschreibt die acht Teams mit der Kurzwaffe. Tickets für das Finale gibt es unter www.ulmtickets.de

Foto: DSB / Dieses Mal auch wieder mit dabei: Der ESV Weil am Rhein und SV Kelheim-Gmünd
Foto: DSB / Dieses Mal auch wieder mit dabei: Der ESV Weil am Rhein und SV Kelheim-Gmünd

Sgi Waldenburg (Süd-1.): Der Sieger der Südgruppe - Rekordmeister der Bundesliga - konnte am letzten Wettkampftag mit dem klaren 5:0-Sieg über Ötlingen den Südmeister-Titel erringen. In einer starken ausgeglichenen Süd-Liga (zumindest die ersten sechs Teams) wurden die Waldenburger am Ende ihre Mitfavoritenrolle gerecht, vor allem, weil es in der gesamten Saison keine nennenswerten Ausfälle gab. Ein „eingespieltes Team“ die gesamte Saison über! Die beste deutsche Pistolenschützin Doreen Vennekamp war mit einer Ausnahme an allen Wettkämpfe am Start und wird ein starkes Team ins erste Viertelfinale gegen Freischütz Wathlingen anführen. Dort sind die Waldenburger klarer Favorit, da sie auf allen Positionen Vorteile gegenüber ihrem Kontrahenten haben.

KKS Hambrücken (Süd-2.): Was für eine Saison! Vor dem letzten Wettkampftag war das Team Tabellenführer und schon sicher qualifiziert für die erste Finalteilnahme der Vereinsgeschichte! Am Ende sprang ein verdienter 2. Platz in der starken Südgruppe heraus. Damit ging mein Geheimtipp auf. Eine unglaubliche Entwicklung dieser jungen Mannschaft wird nun endlich belohnt, im letzten Jahr fehlte nur ein Einzelpunkt an der Finalteilnahme in Neu-Ulm. Allen voran ist die Arbeit des Coaches Karl-Heinz Heil hervorzuheben, der in den letzten Jahren eine sehr junge Mannschaft von den unteren Ligen in die erste Liga geführt hat und nun mit dem Team und dem Verein das erste Bundesligafinale ihrer Geschichte erleben darf. Angeführt vom besten deutschen Luftpistolenschützen Robin Walter werden die Hambrücker die Viertelfinalpartie gegen Pier „entspannt“ angehen können, ihr großes Saisonziel wurde bereits erfüllt.  

SV Kelheim-Gmünd (Süd-3.): Wie schon in der vergangenen Saison gab es auch diesmal keine überragende Vorrunde der Kelheimer, dem amtierenden Deutschen Meister mit der Luftpistole. Die Mannschaft ist auf allen Positionen zu stark besetzt, sodass eine Finalteilnahme nie in Gefahr war. In schwächeren Situationen wusste das Team um ihren Trainer Tobias Piechaczek immer die richtigen Antworten, um die nötigen Punkte einzufahren. Mit dem jungen Schweizer Topschützen Jason Solari oder dem erfahrenen Weltklasseschützen Damir Mikec ist die Position 1 eine fast uneinnehmbare „Festung“. Alle Teammitglieder sind bereits Deutscher Meister mit Kelheim, zudem auch international sehr erfahren. Es kann also nur ein Ziel geben: Im Viertelfinale gegen Berlin gilt Kelheim-Gmünd als klarer Favorit auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung? 

Foto: DSB / Auch dieses Jahr wieder als Kommentator im Livestream dabei: Jan-Erik Aeply
Foto: DSB / Auch dieses Jahr wieder als Kommentator im Livestream dabei: Jan-Erik Aeply

ESV Weil am Rhein (Süd-4.): Für Weil am Rhein verlief die Saison alles andere als rund. An keinem Wettkampftag waren die Top 5 des Teams am Start, immer wieder mussten Ausfälle kompensiert werden. In den Ergebnissen waren mit Ausnahme von Michael Schwald und Patrick Meyer zu viele Schwankungen, sodass erst am letzten Wettkamptag das Finale sicher in der Tasche war. Trotz einer abschließenden Niederlage gegen Kelheim reichte es gerade so fürs Finale, weil am vorletzten Wettkampftag die wichtige Partie gegen Hitzhofen im Stechen gewonnen werden konnte. Letztendlich hat sich aber in der Partie gezeigt: Wenn es darauf ankommen musste, war das Team von Weil am Rhein hellwach. Für das Viertelfinale gegen Kriftel gilt das Team nicht als Favorit, unterschätzen darf man es aber auch nicht. Sind alle an Bord, wird es auch für Kriftel eine sehr schwere Aufgabe.

SV 1935 Kriftel (Nord-1.): Wie seit Jahren ist der SV Kriftel auch in dieser Saison Nordmeister geworden und das wieder einmal ungeschlagen. Selbst als die Nummer eins Christian Reitz nicht am Start war, konnte das Team von Detlef Glenz souverän gewinnen. Beim Blick auf die einzelnen Wettkampftage fällt auf, dass Kriftel immer mit einer anderen Aufstellung gewonnen hat und das auch mit beeindruckenden Resultaten. Für das Viertelfinale gegen Weil am Rhein gilt das Team als klarer Favorit, nicht zuletzt, weil alle Positionen sehr stark und ausgeglichen besetzt sind. Sollten alle Topschützen, inklusive des Aserbaidschaners Ruslan Lunev, in Neu-Ulm am Start sein ist, das jährlich erklärte Saisonziel Gold-Finale möglich. Der letzte Meistertitel liegt nun auch schon wieder einige Jahre (2018) zurück.

PSV Olympia Berlin (Nord-2.): Der Seriensieger (4x in Folge) aus der Gründerzeit der Bundesliga ist wieder beim Bundesligafinale dabei. Vergangene Saison waren die Berliner am Ende mit den Mannschafts- und Einzelpunkten gleichauf mit Hannover (direkter Vergleich für Hannover) auf dem 5. Platz der Gruppe Nord nur sehr knapp an der Finalteilnahme gescheitert. Bei ihrer 19. Finalteilnahme seit Bestehen der Bundesliga 1996/97 haben die Berliner ein gutes Team zusammen, welches den Kelheimern im zweiten Viertelfinale das Leben schwer machen wird. Mit Josefin Eder, der wiedererstarkten Michelle Skeries, einer starken Nummer eins Knappik oder Giancamilli sowie Maren Johann und Marco Angermann-Günzel sind die Berliner sehr ausgeglichen gut besetzt. Interessant wird sein, ob der erfahrene Bundesligaschütze und ehemalige Weltklasseschütze Uwe Potteck als Trainer oder Schütze mit nach Neu-Ulm kommen wird. Seine Erfahrung können die Berliner sicherlich gut gebrauchen.

Sp.Sch.St.Seb. Pier2000 (Nord-3.): Mit der ersten Bundesliga-Finalteilnahme der Vereinsgeschichte war das selbstgesteckte Saisonziel bereits am vorletzten Wettkampfwochenende im alten Jahr schon erreicht. Das Team aus Pier (westlich von Köln, nahe der Grenze zu den Niederlanden) ist nicht unbedingt gespickt mit „großen“ Namen. Hier spielt das Team die Musik und das mit sehr konstanten und guten Ergebnissen zwischen 370 und 380 Ringen. Die ersten fünf Positionen haben mit wenigen Ausnahmen alle Wettkämpfe geschossen und dabei sicherlich viel Erfahrung gesammelt. Die junge Ungarin Miriam Jako wird das Team aus Pier für das Viertelfinale anführen und versucht, gegen den derzeit besten deutschen Luftpistolenschützen Robin Walter das "Unmögliche" möglich zu machen. Alle weiteren Postionen sind in etwa gleichauf mit Hambrücken. Eventuell helfen die Erfahrungen aus der Saison mit dem Quäntchen Glück, gegen den leichten Favoriten Hambrücken das Viertelfinale als Sieger zu beenden. Mit Pier und Hambrücken treffen zwei Finalneulinge aufeinander, die mit Sicherheit noch einige Finalwochenenden bestreiten werden.

Freischütz Wathlingen (Nord-4.): Wie in der Vorsaison hat sich das Team Freischütz Wathlingen nun schon zum zweiten Mal für ein Bundesliga-Finalwochenende qualifiziert. Mit zwei klaren Siegen am letzten Wettkampfwochenende in eigener Halle wurde die wiederholte Finalteilnehme gesichert. Wie bei dem Team aus Pier ist auch bei Wathlingen kein „großer“ Name im Team. Klare Nummer eins des Teams ist Kristian Callaghan aus Großbritannien mit einem Schnitt von über 380 Ringen. Dahinter auf den Positionen sind alle Schützen und Schützinnen etwa gleichstark bei einem Schnitt von ca. 370 bis 375 Ringen. Im Viertelfinale erwartet das Team eine Herkulesaufgabe mit dem Südmeister und Rekordmeister der Bundesliga, der SGi Waldenburg, die klarer Favorit ist.

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