Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Zwei Aufsteiger glänzen

16.10.2023 10:30

Dass nach dem ersten Wettkampf-Wochenende der Bundesliga Luftpistole Klubs wie Kriftel, Kelheim-Gmünd oder Waldenburg ungeschlagen oben in der Tabelle stehen, konnte man erwarten. Dass sich unter die acht verlustpunktfreien Vereine mit dem SV Niedererbach und der FSG Kempten aber zwei Aufsteiger tummeln, ist doch ein wenig überraschend.

Foto: Michi Steiger / Hitzhofen-Oberzells Andrea Heckner sorgt für den einzigen Punkt ihres Vereins im Duell mit Tobias Backes und der SGi Waldenburg.
Foto: Michi Steiger / Hitzhofen-Oberzells Andrea Heckner sorgt für den einzigen Punkt ihres Vereins im Duell mit Tobias Backes und der SGi Waldenburg.

Norden: Berlin, Kriftel, Niedererbach und Pier ungeschlagen
„Das war ein Auftakt, wie wir uns ihn hätten nicht besser vorstellen können“, meinte Niedererbachs Trainer Timo Frink zufrieden. Seine Mannschaft, die mit dem starken Neuzugang Sara Costantino (Italien) antrat, zeigte sich sofort auf Betriebstemperatur und bezwang zunächst Mitaufsteiger Bad Westernkotten 3:2 und am zweiten Tag die etablierten Bassumer 5:0. Dabei führte Costantino ihr Team mit 383 bzw. 384 Ringen zu den Siegen: „Dass unser Neuzugang aus Italien direkt so gut einschlägt, hat uns natürlich geholfen. Das ist gewiss nicht selbstverständlich, da Sara zum ersten Mal in der Bundesliga angetreten ist. Neues Land, neues Team und dennoch zweimal eine Spitzenleistung gezeigt“, lobte Frink die Italienerin, um aber sogleich ein wenig auf die Euphoriebremse zu treten: „Trotz des gelungenen Starts bleibt unser Ziel nach wie vor der Klassenerhalt. Niemand wird uns etwas schenken oder den roten Teppich ausrollen, nur weil wir die ersten beiden Wettkämpfe gewonnen haben.“
Das gilt auch für den PSV Berlin, den ersten Tabellenführer in der Nordliga. Zwei sehr überzeugende Mannschaftsleistungen waren der Grund für die deutlichen Erfolge gegen Raesfeld (4:1) und Wathlingen (5:0). Schützin Michelle Skeries zeigte sich mehr als zufrieden: „Wir konnten neun von zehn Matches gewinnen und somit einen richtig guten Saisonstart hinlegen. Im zweiten Wettkampf gegen Wathlingen konnten wir alle über 370 Ringe schießen, was schon eine tolle Teamleistung ist. Auch unser Neuzugang Chiara Giancamilli konnte einen sehr guten Einstand geben! Die Stimmung war nicht nur in der Halle richtig gut, sondern auch innerhalb des Teams.“
Während Nord-Favorit Kriftel sich seiner Aufgaben Lindwedel (4:1) und Leegmoor (5:0) souverän entledigte und – natürlich – in Christian Reitz (387 und 390 Ringe) den herausragenden Schützen in seinen Reihen hatte, jubelte auch ein Klub aus dem Rheinland: Die Sportschützen Pier feierten ebenfalls einen mehr als gelungenen Auftakt und siegten zweimal jeweils 4:1 gegen Fahrdorf und Dasbach. Auch Pier überzeugte mit einer geschlossenen Teamleistung, neunmal wurde die 370-er Marke übertroffen.

Süden: Hambrücken, Kelheim-Gmünd, Waldenburg und Kempten siegen doppelt
Das Pendant zu Niedererbach ist im Süden der FSG Kempten. Nervenstark entzauberte der Aufsteiger in einem hochklassigen Match (1893:1889) zunächst Vizemeister Weil am Rhein mit 4:1, wobei der Erfolg am seidenen Faden hing. Denn zwei Matches gingen ins Stechen – beide Male siegte Kempten. Andreas Heise gewann 8:7 gegen Patrick Meyer, Marcel Rinn 10:9 gegen Nathalie Schelken. Und auch der zweite Erfolg wurde erst im Stechen eingetütet: Dieses Mal sorgte Michael Heise durch sein 10:9 gegen Sören Korn für das umjubelte 3:2 gegen Fürth. Dementsprechend positiv fiel das Fazit von Trainerin Doris Schneider aus: „Der Auftakt ist natürlich sehr gelungen! Wir haben gehofft, ein paar Punkte sammeln zu können, dass daraus gleich zwei Siege werden, war dann das Sahnehäubchen für unsere Erwartungen.“ Besonders angetan war sie von den Leistungen der zwei neuen Teammitglieder Marcel Rinn und Arjun Cheema: „Wir sind mit zwei neuen Teammitgliedern gestartet, bei denen ich noch nicht wusste, wie die Integration und auch die Performance im Wettkampf dann abläuft. Wir hatten zwar gemeinsame Trainings, aber natürlich viel zu wenige, um alles durchzuspielen. Umso mehr freut es mich, dass beide gut im Team angekommen sind, sowohl Arjun als auch Marcel, der ja zumindest schon 1. Liga Erfahrung aufweisen konnte.“ Überbewerten will Schneider den Start jedoch nicht, auch sie verweist auf die nahe Zukunft: „Das nächste Wettkampfwochenende wird nochmal einiges von uns abverlangen, und dann hoffe ich aber, dass wir in der Liga angekommen sind.“
Das gilt für die drei anderen verlustpunktfreien Teams natürlich schon lange: KKS Hambrücken (5:0 vs. Fürth, 3:2 vs. Scheuring), Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd (4:1 vs. München, 3:2 vs. Ludwigsburg) und die SGi Waldenburg (3:2 vs. Ludwigsburg, 4:1 vs. Hitzhofen-Oberzell) hielten sich schadlos. Wobei Hambrücken mit der starken Nummer eins Robin Walter (387 & 385) als erstes Team mit 1906 Ringen die magische 1900 Ringe-Marke durchbrach. Für Waldenburgs Doreen Vennekamp ein perfekter Auftakt: „Wir sind sehr froh über den gelungenen Einstieg in die Saison, wir sind frisch und hochmotiviert.  Unsere Fans haben genauso alles gegeben, wie wir Sportler, und so entstanden zwei sehr spannende Matches.“
Auch die Hitzhofener waren durchaus einverstanden mit ihrem Saisonstart, wie Trainer Walter Sbarra sagte: „: "Auch wenn das Ergebnis mit 1:4 gegen Waldenburg recht deutlich erscheint, so war es doch ein enger Wettkampf, und wir konnten zeigen, dass mit unserer Mannschaft in dieser Saison auf jeden Fall zu rechnen ist. Insgesamt war es ein solider Start in die Bundesligasaison und wir hoffen natürlich, uns beim nächsten Wettkampfwochenende noch stärker präsentieren zu können.“

Foto: PSV Berlin / Das Team des PSV Berlin ließ am ersten Wochenende gleich die Muskeln spielen.
Foto: PSV Berlin / Das Team des PSV Berlin ließ am ersten Wochenende gleich die Muskeln spielen.

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