Weltmeisterschaften

Schießsport-WM Kairo: Dallinger knapp an Bronze vorbei – Mixed kämpft um Bronze

18.10.2022 18:07

Die deutsche Mannschaft ist insgesamt bei den Weltmeisterschaften in der ägyptischen Hauptstadt Kairo (12.-27. Oktober) bislang nicht gerade vom Glück verfolgt. Viele knapp verpasste Medaillen trotz guter Leistungen kennzeichneten den Dienstag, bis es am Abend eine Erfolgsmeldung gab. Im Mixed-Liegendwettkampf qualifizierten sich Jolyn Beer & Maximilian Dallinger für das Bronzematch.

Foto: Harald Strier / Maximilian Dallinger war im Liegendkampf doppelt im Einsatz: Am Morgen wurde er im Einzel Vierter, am Abend im Mixed zusammen mit Weltmeisterin Jolyn Beer qualifizierte er sich für das Bronzematch.
Foto: Harald Strier / Maximilian Dallinger war im Liegendkampf doppelt im Einsatz: Am Morgen wurde er im Einzel Vierter, am Abend im Mixed zusammen mit Weltmeisterin Jolyn Beer qualifizierte er sich für das Bronzematch.

Dieser Unglücksreigen begann gleich am Morgen mit Maximilian Dallinger. Nach seiner Formsteigerung mit dem Luftgewehr trat er voller Selbstbewusstsein zum nicht-olympischen Liegendkampf an. Bis zur vierten Serie war eine Medaille nur schwer möglich. „Die Leistung war gut“, meinte Dallinger dennoch, denn nie schoss er weniger als 104 Ringe. „Es gibt nichts, das ich mir vorwerfen kann.“ Doch der Bayer aus Haar kämpfte sich heran. In der letzten Serie holte er einen ganzen Ring auf den Dritten Zhonghao Zhao aus China auf, doch es reichte nicht mehr: Nach 627,5 Ringen fehlten ihm auf Platz vier 18 Zehntel zu Bronze. „Das Endergebnis Platz vier ist bei einer WM ganz beachtlich.“

Im Mixed stellte insbesondere Deutschland I mit Weltmeisterin Jolyn Beer und dem WM-Vierten Dallinger ein starkes Team, das seine Ansprüche am Abend auch mit Leistung untermauerte. „Wir haben ja beide gezeigt, dass wir es können“, meinte Beer nach 625,6 Ringen und Platz sechs nach dem ersten Durchgang. Das Ziel der beiden war eindeutig das Medaillenmatch der besten Vier.

Und das bewiesen sie noch einmal in Durchgang zwei der besten acht Teams. Mit 414,1 Ringen wurden sie, vier Zehntel vor der Schweiz, Vierter und qualifizierten sich für den Kampf um die Medaillen der besten Vier am nächsten Morgen (10.00 Uhr). „Man konnte nur kurz zielen“, berichtete Dallinger. Denn aufgrund der schon eingetretenen Dunkelheit waren „die Scheiben vorne durchs Visier ein einziger dunkler Matsch“, beschrieb er. Unverständlich, warum ein Kleinkaliberwettkampf in die Abendstunden verlegt wurde, denn dass es spätestens gegen 17.00 Uhr dunkel wird, hatte man auch schon an den Tagen vorher erlebt.

Foto: Harald Strier / Hannah Steffen und David Koenders kamen im Liegendkampf-Mixed nicht über Rang 25 hinaus.
Foto: Harald Strier / Hannah Steffen und David Koenders kamen im Liegendkampf-Mixed nicht über Rang 25 hinaus.

Hannah Steffen und David Koenders konnten in dieses Rennen um die Medaillen nicht eingreifen. Nach 616,7 Ringen wurden sie 25.

Auch einen Platz hinter dem Bronzefinale landeten die Schnellfeuer-Junioren. Die besten Drei vom Vortag aus dem Einzel, Markus Lehner, Tobias Gsöll und Felix Luca Hollfoth, schossen sich in Teil eins der Qualifikation auf diesen vierten Rang, der die Möglichkeiten auf Bronze eröffnet hätte. Doch in der zweiten Qualifikation fehlten dem Trio von Bundestrainer Detlef Glenz vier Ringe gegenüber dem Vierten aus Italien, um in die Finalhalle einzuziehen. Platz fünf blieb als Ergebnis.

Vier fehlende Ringe ist auch das Stichwort für die Luftpistolen-Juniorinnen. Vanessa Seeger, Lydia Vetter und Celina Becker hatten sich ebenfalls in die zweite Qualifikation gekämpft, wollten ebenfalls in der Finalhalle dabei sein, und auch ihnen fehlten vier Ringe zum Vierten USA. Mit 562 Ringen belegte das Team von Bundestrainerin Jördis Grabe Platz sechs.

Das deutsche Team bei der WM in Kairo

Gewehr Erwachsene: Tom Barbe (Lichtenfels), Maximilian Dallinger (Haar), David Koenders (Eching), Kai Dembeck (Dortmund), Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberge), Anna Janßen (Freising), Lisa Müller (Weingarten), Denise Palberg (Holzwickede), Hannah Steffen (Ohlweiler), Anna-Lena Geuther (Puckheim), Veronique Münster (Kalletal), Christian Dressel (Adelsdorf), Jörg Niehüser (Erwitte), Matthias Raiber (Ulm)

Pistole Erwachsene: Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Christian Reitz (Regensburg), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Oliver Geis (Bad Camberg), Florian Peter (Obertshausen), Svenja Berge (Bad Camberg), Monika Karsch (Regensburg), Sandra Reitz (Regensburg), Michelle Skeries (Potsdam), Doreen Vennekamp (Steinbach)

Gewehr Juniorinnen: Nele Stark (Güglingen), Hannah Wehren (Uedem), Larissa Weindorf (Mannheim)

Pistole Junioren: Eduard Baumeister (Neuhausen), Hugo Fries (Schwäbisch-Hall), Andreas Köppel (Gleiritsch), Evan Dörr (Niederhöchstadt), Tobias Gsöll (Graben), Felix Hollfoth (Lahnau), Markus Lehner (München), Nina Adels (München), Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Vanessa Seeger (Hemmingen), Lydia Vetter (Dresden)

Target Sprint: Dominik Hermle (Denkingen), Jacob Hofmann (Gräfenroda), Anja Fischer (Mengen), Kerstin Schmidt (Erbendorf)

Trainer & Offizielle: Detlef Glenz, Claus-Dieter Roth, Claudia Verdicchio-Krause, Claudia Kulla, Jördis Grabe, Jörg Dietrich, Manfred Gohres, Heiko Dörr, Theo Hadrath, Sandra Hof, Helmut Hoffmann, Thomas Karsch, Norbert Klaar, Sylvia Torba, Achim Veelmann, Wolfram Waibel, Thomas Zerbach, Thomas Abel, Hanne Aslanidis

(Harald Strier)

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