Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Hambrücken stürmt an die Süd-Spitze

21.11.2022 09:11

Führungswechsel an der Spitze der Südgruppe in der Bundesliga Luftpistole: Der KKS Hambrücken gewann gegen den bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter ESV Weil am Rhein 4:1 und grüßt nun von ganz oben. Derweil zeigte der SV 1935 Kriftel im Norden, dass der Weg zum Titel nur über die Hessen geht. Zum dritten Mal in Serie schossen die Krifteler deutlich über 1900 Ringe und sind damit einziges ungeschlagenes Team in der Bundesliga Luftpistole.

Foto: SV Schirumer Leegmoor / Trotz der Unterstützung der Zuschauer musste sich Gastgeber Leegmoor den SpSch Raesfeld mit 2:3 geschlagen geben.
Foto: SV Schirumer Leegmoor / Trotz der Unterstützung der Zuschauer musste sich Gastgeber Leegmoor den SpSch Raesfeld mit 2:3 geschlagen geben.

Norden: Kriftel marschiert unaufhaltsam

Mit Spannung wurde das Spitzenduell zwischen Tabellenführer Kriftel und den zweitplatzierten Berlinern erwartet, zumal Trainer Detlef Glenz nicht auf seine stärksten Schützen zurückgreifen konnte. Doch die Athleten, die an der Schießlinie standen, zeigten echte Klasse: 1916 Ringe und damit zum dritten Mal in Serie deutlich die magischen 1900 Ringe übertroffen – Glenz war mehr als zufrieden: „Ich bin mächtig stolz auf meine Truppe! Zwei Schützen mit persönlicher Bestleistung, neben Andreas Fix (386) auch Fabian Otto (383), und ein Top-Mannschaftsresultat, nur zwei Ringe unter unserem Teamrekord – das lässt hoffen. Wir können uns schon einmal nach einer Unterkunft für das Finale umsehen.“ Dabei schossen die Berliner nicht schlecht, aber wenn die Krifteler an Position fünf und vier mit Fix und Otto deutlich über 380 schießen, ist gegen die Hessen kein Kraut gewachsen.

Ein Team, das vor Saisonbeginn als härtester Konkurrent der Krifteler um den Nordtitel galt, war der GK SV Hannover. Doch die Niedersachsen taten sich bislang schwer: „Es lief nicht so gut, weil viele der Schützen in Studium (Jonathan Mader) und Beruf (Michael Bittner) gefordert sind und unser Inder Chaudhari kein Visum bekommt, Jan-Luca Karstedt hatte Probleme mit der Schulter“, begründet Trainer Philip Bernhard den schwachen Start (6:6-Punkte). Umso wichtiger war der Sieg im Nachbarschafts-Duell gegen den SV Uetze, der mit 4:1 auch deutlich ausfiel. „Der Sieg war natürlich sehr wichtig, um eine Chance auf das Finale zu haben, noch wichtiger war aber das Wie. Aktuell schießen wir eher mit der hinteren Bank, die wir entwickeln müssen und die sich entwickelt haben. Wir können auch ohne die sehr starken Schützen gewinnen“, so Bernhard. Das beste Ergebnis steuerte Vanessa Seeger bei (380 Ringe), die wegen der WM in Kairo auch erst ihr erstes Match für Hannover schoss. Bernhard blickt bereits mit Vorfreude in das nächste Jahr, denn „im Januar sollte die Top-Mannschaft wieder zur Verfügung stehen, mit der wir eine Medaille beim Finale gewinnen wollen.“

Foto: KKS Hambrücken / Das junge Team der KKS Hambrücken lacht mit dem gebauten Schneemann um die Wette.
Foto: KKS Hambrücken / Das junge Team der KKS Hambrücken lacht mit dem gebauten Schneemann um die Wette.

Wie eng es in der Nord-Staffel ansonsten zugeht, verdeutlichen zwei andere Ergebnisse: Der Siebte SV Falke Dasbach bezwang den Dritten SV Bassum 3:2, und das Spitzenduell zwischen Aufsteiger SSV Bad Westernkotten und Freischütz Wathlingen entschieden die Gäste aus Wathlingen mit 3:2 für sich. Demnach weisen fünfTeams hinter Primus Kriftel (14:0) ein positives Punktekonto auf, Berlin, Bassum und Wathlingen (jeweils 10:4) sowie Bad Westernkotten und Hannover (jeweils 8:6) dürften demnach die ersten Anwärter auf die drei verbliebenen Finalplätze hinter Kriftel sein.

Süden: Mit jugendlichem Elan den Tabellenführer gestürzt

Vor dem Wettkampf hatten die Hambrücker einen Schneemann gebaut, und auch danach waren sie „eiskalt“ im Spitzen-Duell mit Weil am Rhein: 4:1 siegte das jüngste Team der Liga gegen den bisherigen Primus, weil mit Eduard Baumeister (383), Hugo Fries (382) und Axel Köhler (384) gleich drei Schützen über 380 Ringe blieben. Am Ende standen 1901 Ringe zu Buche (Weil 1880), auch „weil wir mit der Einstellung „wir haben nichts zu verlieren“ in den Wettkampf gegangen sind und dann alle performt haben“, so Fries. Dementsprechend prächtig war die Stimmungslage beim neuen Tabellenführer: „Die Stimmung im Team war mega-geil, wir haben von allen Teams den ersten Vorkampfsieg gegen Weil erzielen können und stehen schon mit einem Fuß im Finale“, jubelte Fries. In der Tat: Weil, das ohne Spitzenschütze Michael Schwald antrat, kassierte seit langer Zeit wieder eine Niederlage, denn in der vergangenen Saison blieb das Team in der Vorrunde ungeschlagen und kassierte erst im Goldfinale gegen die SGi Waldenburg eine Niederlage.

Dass der KKS Hambrücken neuer Tabellenführer ist, lag auch an einem anderen Ergebnis: Die HSG München bezwang überraschend den SV Kelheim-Gmünd 3:2. Dabei sorgten zwei Schützinnen auf Münchener Seite für die Höhepunkte: Zum einen Olena Kostevych, die mit 390 Ringen den Tageshöchstwert in der gesamten Liga schoss und Philipp Grimm (380) besiegte, zum anderen Nina Adels, die an Position fünf im Duell gegen Carina Wimmer für den entscheidenden Siegpunkt im Stechen sorgte: 371 Ringe hatten beide Athletinnen auf die Scheibe gebracht, beim Stechschuss erwies sich Adels mit einer 10 nervenstärker als die Europameisterin von 2021 (8). „Ich bin mit viel Selbstvertrauen in den Wettkampf reingegangen und dem festen Glauben, dass ich das Match gewinnen kann. Dass ich dann mit dem Stechschuss nicht nur den Einzelsieg, sondern auch den Gesamtsieg für meine Mannschaft rausholen konnte, war einfach unglaublich. Der Tag hat riesigen Spaß gemacht, und ich werde in Zukunft hoffentlich öfter mal in der 1. Bundesliga mitschießen“, so Adels überglücklich.

Weitere große Gewinner waren Titelverteidiger SGi Waldenburg (4:1 gegen SG Edelweiß Scheuring) und der SV Waldkirch (5:0 gegen SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell). Sechs Teams weisen ein positives Punktekonto auf mit Hambrücken und Weil an der Spitze (jeweils 12:2), gefolgt von dem Trio Waldkirch, Kelheim-Gmünd und Waldenburg (jeweils 10:4) und der SSG Dynamit Fürth (8:6).

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