Bundesliga

Bundesligafinale Neu-Ulm: Für kurze Zeit ruht die Freundschaft

27.01.2023 13:26

Beim Bundesligafinale in der ratiopharm arena in Neu-Ulm (4./5. Februar) kommt es in einem Viertelfinale mit der Luftpistole zu einem ganz besonderen Duell: Der ungeschlagene Nordmeister SV 1935 Kriftel trifft auf Titelverteidiger SGi Waldenburg. Dies ist jedoch nicht das Besondere, wie Aaron Sauter (Kriftel) und Christian Freckmann (Waldenburg) im Doppel-Interview verdeutlichen.

Foto: DSB / Aaron Sauter (links) und Christian Freckmann sind beim Bundesligafinale mit ihren Teams Kriftel und Waldenburg Gegner.
Foto: DSB / Aaron Sauter (links) und Christian Freckmann sind beim Bundesligafinale mit ihren Teams Kriftel und Waldenburg Gegner.

Was habt ihr gedacht, als klar war, dass es im Viertelfinale zum Duell Kriftel gegen Waldenburg kommt?
Sauter: „Vor dem letzten Wochenende war es ja absehbar, dass wir wahrscheinlich entweder auf Waldenburg oder Hambrücken treffen werden. So gesehen war die Überraschung nicht allzu groß, dass es letztlich Waldenburg geworden ist.“
Freckmann: „Uns Waldenburgern war am letzten Wochenende klar, dass wir es nur noch auf Rang vier im Süden ins Finale schaffen können und uns dann Kriftel gegenüberstehen wird. Wir sind sehr glücklich, am Finale teilnehmen zu dürfen, egal, wer da auf uns wartet. Und da ich noch nie gegen Kriftel ran durfte, freue ich mich auf das Finalwochenende!“

Ihr kennt und schätzt euch, die Teams ebenso, weil nahezu das komplette Schnellfeuerpistolen-Nationalteam in beiden Mannschaften vertreten ist. Macht es das besonders?
Sauter: „Nicht nur das, darüber hinaus sind Doreen (Vennekamp, Anm. d. Red.) und Svenja (Berge, Anm. d. Red.) ja auch Mitglieder in Kriftel und schießen die Meisterschaften zum Teil für Kriftel. Die Schützen unserer Mannschaften kennen sich also relativ gut und können einander vielleicht ein bisschen besser einschätzen, als das normalerweise der Fall ist.“
Freckmann: „Der Wettkampf gegeneinander ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Dass Detlefs (Glenz, Schnellfeuerpistolen-Bundestrainer und Trainer Kriftel, Anm. d. Red.) Schnellfeuerpistolen-Truppe nun mal komplett mit der Luftpistole aufeinander trifft, freut uns, glaube ich, alle sehr. Und egal, wie es ausgeht: Ich glaube, ich kann für alle sprechen, wenn ich sage, dass am Ende die Gewinnermannschaft auf dem weiteren Finalweg angefeuert wird!“

Kriftel ist im Norden ohne Niederlage durchmarschiert und deshalb der klare Favorit im Viertelfinale, oder Aaron?
Sauter: „Nein, das würde ich nicht sagen, ich sehe die Chancen relativ ausgeglichen. Wir haben natürlich eine hervorragende Saison geschossen und gehen selbstbewusst ins Finale, aber Waldenburg hat nicht ohne Grund letztes Jahr das Finale gewonnen. Sie haben eine schlagkräftige Truppe und konnten sich in diesem Jahr sogar nochmals verstärken. Die terminlichen Überschneidungen mit WM und Weltcup-Finale während der Saison hat Waldenburg schwerer getroffen als uns, weswegen sie sich mit dem vierten Platz etwas unter Wert verkauft haben. Wir werden nicht den Fehler machen und sie unterschätzen.“

Christian, ihr habt euch erst mit dem letzten Vorrunden-Wettkampf für das Finale qualifiziert. Gibt das einen Schub oder hat es Körner gekostet, die fehlen könnten?
Freckmann: „Der Weg ins Finale hat meinem Team auf jeden Fall einiges abverlangt und einiges an Kraft gekostet. Aber die Kraft gab es doppelt und dreifach zurück, als der Finaleinzug sicher war und wir uns zusammen freuen durften! Wir sind alle hochmotiviert, schauen wir mal, wie das Duell ausgeht.“

Foto: DSB / Egal, wie es ausgeht: Danach hat man sich wieder lieb.
Foto: DSB / Egal, wie es ausgeht: Danach hat man sich wieder lieb.

Ist es eigentlich leichter gegen einen guten Freund anzutreten oder ist das egal?
Sauter: „Im Vorfeld mag es vielleicht einen Unterschied machen, vielleicht geht man dadurch sogar motivierter in den Wettkampf. Im Wettkampf selbst muss es letzten Endes aber egal sein. Dann gilt es, sein eigenes Ding zu machen, unabhängig davon, wie der Gegner heißt.“
Freckmann: „Ich glaube, ein leichter oder ein schwerer gibt es da nicht. Es ist einfach anders, als gegen jemanden zu schießen, den man nicht gut kennt. Aber wir nehmen es wie es kommt und machen das Beste draus.“

Oliver Geis ist (Ersatz-)Schütze bei Kriftel, aber Lebensgefährte von Waldenburgs Svenja Berge. Gibt es für ihn eine Lösung in diesem Dilemma?
Sauter: „Natürlich wird es im Vorfeld von beiden Lagern die ein oder andere Spitze geben, dass Olli Flagge bekennen muss. Aber eigentlich ist das doch kein Dilemma, im Gegenteil, wie auch immer das Viertelfinale ausgehen wird, im Halbfinale wird eine Mannschaft vertreten sein, für die Olli die Daumen drückt.“
Freckmann: „Also, ich möchte nicht in Ollis Haut stecken (lacht). Aber die Lösung ist ganz einfach: Ein weißes T-Shirt und dann ordentlich Waldenburg aus der Menge raus anfeuern.“

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