Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Kriftel mit zwei ganz starken Auftritten

07.11.2022 10:23

Nord-Favorit SV 1935 Kriftel und Südmeister ESV Weil am Rhein bleiben in der Bundesliga Luftpistole weiterhin das Maß der Dinge in ihrer Staffel. Dabei setzte vor allem Kriftel mit zwei Ergebnissen weit über die „magischen“ 1900 Ringe ein Zeichen an die Konkurrenz.

Foto: SV Kriftel / Der Krifteler Erfolgszug setzte in Pier mit zwei Ergebnissen über 1900 Ringe ein Zeichen an die Konkurrenz.
Foto: SV Kriftel / Der Krifteler Erfolgszug setzte in Pier mit zwei Ergebnissen über 1900 Ringe ein Zeichen an die Konkurrenz.

Norden: Dasbach jubelt doppelt
Die Zuschauer in Pier sahen zweimal eine Machtdemonstration des hessischen Top-Vereins: 1910 Ringe und ein 5:0 gegen die Spsch Raesfeld und dann gar 1918 Ringe ohne Punktverlust gegen Freischütz Wathlingen. Jeweils nur ein Schütze lag unter 380 Ringen, Christian Reitz avancierte mit 388 und 390 Ringen zum Top-Schützen: „Das war natürlich ein echt starkes Wochenende für uns. Es gibt schon eine gewisse Sicherheit, zwei so starke Schützen wie Christian (Reitz, Anm. d. Red.) und Ruslan (Lunev, Anm. d. Red.) an unseren Positionen eins und zwei zu wissen. Wenn es bei mehreren gut läuft, will man sich natürlich auch keine Blöße geben“, versuchte Aaron Sauter eine Erklärung. Dennoch hält der Krifteler Schütze das Ganze nur für eine Momentaufnahme: „Nichtsdestotrotz würde ich die Mannschaftsergebnisse jetzt nicht überbewerten. Sie sind für den Moment super und wir haben uns sehr gefreut, aber beim nächsten Wettkampf geht es halt trotzdem wieder bei null los.“ Dabei sind die Krifteler mit dem aserbaidschanischen Neuzugang Lunev noch stärker einzuschätzen: „Er hat unser aller Erwartungen absolut erfüllt und sich sowohl mit seiner Leistung, aber insbesondere auch mit seiner Persönlichkeit, sofort toll in die Mannschaft integriert“, so Sauter.

Weitere Gewinner des Wochenendes im Norden in Form von Doppelsiegen waren der PSV Olympia Berlin, der SV Bassum (beide 10:2-Punkte), der SSV Bad Westernkotten (8:4) und der SV Falke Dasbach (4:8). Vor allem die Dasbacher waren erleichtert über die ersten Punkte auf der Habenseite: „Die Siege waren natürlich sehr wichtig für uns, und ich bin froh, dass wir uns erst einmal aus dem Tabellenkeller befreien konnten. Die ersten Wettkämpfe, außer gegen Kriftel, waren sehr knapp und auch selbst verschuldet verloren. Wir haben uns sehr kritisch hinterfragt und offensichtlich an den richtigen Stellschrauben gedreht. Die letzten Trainingseinheiten waren sehr intensiv und diese harte Arbeit hat sich glücklicherweise ausgezahlt. Wichtig ist jetzt, auf dem, was wir uns erarbeitet haben, aufzubauen und weiterzumachen“, kommentierte Alexander Gangluff die Erfolge seines Teams.

Süden: Hambrücken träumt von Finalteilnahme
Das Pendant zu Kriftel im Norden ist aktuell der ESV Weil am Rhein im Süden. Auch wenn die Ergebnisse nicht ganz so phantastisch ausfielen, wie bei der hessischen Konkurrenz, konnten sich die 1892 und 1899 Ringe sehen lassen. Der Lohn waren ein 3:2 gegen den SV Waldkirch und ein 5:0 gegen die SG Auerhahn Steinberg. Übertroffen wurde das Ergebnis nur vom SV Kelheim-Gmünd, der sich in seinem Match gegen den SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell von der besten Seite zeigte und beim 5:0-Sieg 1900 Ringe erzielte. Da tags zuvor bereits ein 4:1-Erfolg über die SGi Ludwigsburg gelang, folgen die Kelheimer mit 10:2-Punkten auf Rang zwei.

Foto: ESV Weil am Rhein / Im Süden rangiert der ESV Weil am Rhein nach sechs geschossenen Matches verlustpunktfrei an der Tabellenspitze.
Foto: ESV Weil am Rhein / Im Süden rangiert der ESV Weil am Rhein nach sechs geschossenen Matches verlustpunktfrei an der Tabellenspitze.

Punktgleich mit dem jüngsten Team der Liga, denn der KKS Hambrücken zeigt sich weiterhin in starker Verfassung: 3:2 gegen Hitzhofen-Oberzell und 4:1 gegen die SSG Dynamit Fürth. Doppelt punkten konnte Eduard Baumeister, der zwei Gründe für seine persönliche Leistung aufführt: „Die guten Ergebnisse kommen vor allem durch das harte Training in der letzten Zeit aufgrund der WM. Das Gefühl der Bundesliga an sich ist etwas ganz Besonderes, und ich persönlich liebe es, wenn viel Stimmung gemacht wird. Ich schaffe es, mich nicht zu sehr davon ablenken zu lassen, sondern nehme es als Motivation wahr und genieße den Moment während des Schießens.“ Und natürlich will der Verein nach diesem guten Saisonstart mehr, wie Baumeister verrät: „Als Mannschaft wollen wir auf jeden Fall die Chance auf das Finale ausnutzen. Primär arbeiten wir uns dafür aber von Wettkampf zu Wettkampf vor und bereiten uns jetzt auf die nächsten Gegner vor.“

Diesen Plan hat sicherlich auch Titelverteidiger SGi Waldenburg, der sich aber noch nicht in meisterlicher Verfassung befindet. Die zwei 3:2-Erfolge gegen den SV Hubertus Rettenbach und die HSG München waren "sehr, sehr wichtig, zumal wir zuletzt wegen Krankheit und WM mit der Reserve der Reserve antreten mussten", sagt Florian Peter. Und der Sieg gegen die Münchener stand auf des Messers Schneide und wurde erst in zwei Stechen (Doreen Vennekamp vs. Antoaneta Kostadinova und Florian Peter vs. Mariia Polishchuk) klargemacht.

Dramatisch verlief das Duell der Aufsteiger aus Rettenbach und Steinberg, die bis dahin sieglos waren. Am Ende jubelten die Steinberger über das 3:2, das Stefan Kupillas mit dem dritten Stechschuss mit 10,4:8,5 gegen Maria Schausbreitner gewann.

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