Bundesliga

Bundesliga Luftgewehr: Neuer Rekord durch ST Hubertus Elsen

14.11.2022 09:35

1993! Das ist kein Rückblick auf ein besonderes Ereignis in diesem Jahr, sondern das neue Rekord-Ergebnis in der Bundesliga Luftgewehr. ST Hubertus Elsen schoss diese sensationelle Wertung und fügte dem SV Petersberg damit die erste Saisonniederlage bei. Auch anderswo wurde hochkarätig gepunktet, u.a. durch den Bund München, der einzig ungeschlagener Klub in der Republik bleibt.

Foto: Der Bund München / Denise Erber ging hochzufrieden vom Stand. Sie und ihr Team Der Bund München siegte und bleibt damit ungeschlagen.
Foto: Der Bund München / Denise Erber ging hochzufrieden vom Stand. Sie und ihr Team Der Bund München siegte und bleibt damit ungeschlagen.

Norden: Top-Ergebnisse von Elsen, Kevelaer und Freiheit

Es war natürlich das Gesprächsthema Nummer eins an diesem Wochenende, der neue Rekord (der vorherige stand bei 1991 Ringen, aufgestellt von Pfeil Vöhringen 2021): „Sieben Neuner auf 200 Schuss, das war im ersten Moment kaum zu glauben und ist natürlich eine Ansage“, war Bastian Blos auch einen Tag danach noch begeistert von seinem Team. Denise Palberg (399), Istvan Peni (400), Linnea Schnerr (399), Nadine Hochgeschurz (397) und Bastian Blos (399) zeigten einen fabelhaften Wettkampf und ließen dem wahrlich nicht schlecht schießenden SV Petersberg keine Chance. „Wir wussten natürlich, dass es schwer wird und dass eine gute Leistung notwendig ist, um gegen Petersberg was mitzunehmen. Wir haben in Wieckenberg gesehen, wie stark Petersberg schießen kann, und das blieb uns auch bis zum letzten Schuss im Kopf. Natürlich ist es immer schön, wenn alle Fünf In der Mannschaft einen guten Wettkampf schießen. Und wenn es dann auch noch so gut ist, ist das natürlich super“, erzählt Blos weiter und blickt schon etwas voraus: „Das gibt uns als Team natürlich auch noch jede Menge Aufwind. Denn unsere Ziele sind klar. Wir wollen ins Finale und dort geht es dann wieder von Null los. Aber auch wir wissen dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist und wir werden die nächsten Wettkämpfe genauso angehen wie bisher. Konzentriert, zielstrebig, mit Spaß an der Sache und vielleicht jetzt auch mit ein wenig mehr Selbstbewusstsein als vorher.“

Neben Elsen und Petersberg gibt es mit SB Freiheit I ein drittes Team, das mit 8:2-Punkten dasteht. Und auch die Niedersachsen präsentierten sich in Top-Form und servierten die bis dato punktgleichen Gölzauer 5:0 ab. Dabei schoss das Freiheit-Quintett 1983 Ringe, was die Einstellung des eigenen Teamrekords bedeutete.

Foto: Harald Strier / Mannschaft und Fans des SV Kamen verfolgen das Stechen zwischen Gitta Bajos und Dennis Welsch.
Foto: Harald Strier / Mannschaft und Fans des SV Kamen verfolgen das Stechen zwischen Gitta Bajos und Dennis Welsch.

Exakt zwischen Elsen und Freiheit gruppierte sich Titelverteidiger SSG Kevelaer ein – von den Mannschaftsringen: 1988 Ringe schoss das Team um die Janßen-Zwillinge Anna und Franka und gab damit Gastgeber Team Wetterau mit 5:0 das Nachsehen. Für Franka Janßen ein wichtiger Sieg und ein Signal, nachdem am vorherigen Wettkampf-Wochenende überraschend zwei Niederlagen kassiert wurden: „Das 5:0 ist genau das Zeichen, welches wir, auch in Hinblick auf die nächsten Wettkämpfe, setzen wollten. Jetzt gilt es daran anzuknüpfen, unsere Leistung zu bestätigen und weitere Punkte in Richtung Finale zu sammeln.“

Doch auch das wird nicht einfach, „denn die Leistungsdichte in dieser Saison ist enorm“, so Janßen und spielt damit auf die Tabellenkonstellation an: Tabellenführer Freiheit (8:2-Punkte) und den achtplatzierten SV Gölzau (6:4-Punkte) trennt gerade einmal ein Sieg…

Süden: Der Bund strebt nach einer Medaille

Ganz so hoch wie im Norden ging es im Süden nicht her, doch Der Bund München setzte mit einem souveränen 4:1-Sieg gegen den SV Niederlauterbach und der Tageshöchstwertung von 1983 Ringen ein abermaliges Ausrufezeichen. Denise Erber (398 Ringe) sagte: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wettkampf, da ich meinen gewohnt schnellen Rhythmus sehr gut umsetzen konnte und mit dem nötigen Selbstvertrauen geschossen habe. Umso schöner ist es dann natürlich, wenn man nach den eigenen 40 Schuss vom Stand geht und beim Blick auf die Leinwand sieht, dass auch das restliche Team extrem stark unterwegs ist!“ Der Bund präsentiert sich bis dato sehr konstant, Erber verrät das Geheimnis dahinter: „Ich denke, unser Erfolg kommt unter anderem daher, dass wir selbst gegenseitig so ein bisschen unsere größten Fans sind und die Stärken der jeweils anderen genau kennen - so pushen wir uns gegenseitig. Zudem sind wir eine sehr ausgeglichene Mannschaft, egal in welcher Aufstellung können fünf Mal Ringzahlen in den hohen 90ern fallen.“ Und wenn dies weiterhin so konstant der Fall ist, dann ist der Weg vorgezeichnet: „Unser Ziel ist natürlich klar das Finale, und dort wollen wir uns mit einer Medaille für die harte Arbeit zu belohnen.“

Dieses Ziel haben sowohl die SG Coburg als auch Germania Prittlbach, die sich am Samstag gegenüberstanden. Dabei hatten die Coburger an drei Positionen klar die Oberhand (Ralf Horneber: "Leider haben sich die Coburger als ein absolutes Spitzenteam präsentiert. Heute hatten wir keine Chance!"), siegten 3:2 und schoben sich auf Position drei.

Zwischen München und den Coburgern liegt noch die Überraschungsmannschaft des Südens, Aufsteiger SV Petersaurach. Die siegten im fünften Saisonwettkampf (mit gelungener Live-Übertragung bei Sportdeutschland.TV) zum vierten Mal, dieses Mal knapp mit 3:2 gegen die FSG Diessen. Für Trainer Günther Reizammer lief es dabei wie erwartet: „Es war der erwartete Wettkampf auf Augenhöhe, der erst mit den letzten Schuss zu unseren Gunsten entschieden wurde. Dies war natürlich maßgeschneidert für die Zuschauer, tolle Stimmung und ein volles Haus.“ Überbewerten will der routinierte Trainer die Situation zur Saison-Halbzeit jedoch auch nicht: „Wir freuen uns über das Momentum in der Tabelle, dass wir als Aufsteiger nach fünf Wettkämpfen an Platz zwei rangieren. Nicht mehr und nicht weniger.“

Zumal auch im Süden das Rennen um die vier Finalplätze Spannung pur verspricht: Die Teams auf den Plätzen eins (München 10:0) bis neun (Kronau 4:6) können sich noch Chancen ausrechnen. Jedes Duell, jeder Schuss kann entscheidend sein, so wie beim Duell zwischen dem SSV Kronau und dem SV Pfeil Vöhringen: Kronau holte sich beim 2:3 zwei Punkte im Stechschuss, gab die drei anderen Begegnungen jedoch knapp ab. Dennoch zeigte das jüngste Team der Liga (Altersschnitt unter 21 Jahre) eine Top-Leistung: „Ich bin mit der Leistung meiner jungen Mannschaft zufrieden. Mit unserer sehr jungen Mannschaft hatten wir den deutschen Vizemeister des vergangenen Jahres am Rande einer Niederlage“, konstatierte Trainer Kurt Hillenbrand.

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