Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Kriftel erster Finalrundenteilnehmer

05.12.2022 10:31

Der SV 1935 Kriftel hat es wieder einmal vorzeitig geschafft: Die Hessen qualifizierten sich als erstes Team der Bundesliga Luftpistole für das Bundesligafinale am 4./5. Februar in Neu-Ulm. Welche sieben Teams dort die Kontrahenten werden, ist noch völlig offen und entscheidet sich erst am letzten Vorrunden-Wochenende im Januar.

Foto: SV Bassum / Behielt die Nerven und schoss seinen SV Bassum auf Rang zwei im Norden: Valerij Samoilenko.
Foto: SV Bassum / Behielt die Nerven und schoss seinen SV Bassum auf Rang zwei im Norden: Valerij Samoilenko.

Norden: Bassum kurz vor der Finalteilnahme
Vor Saisonbeginn hatten die Schützen des SV Bassum von 1848 den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben, nun steht der Verein aus dem hohen Norden vor der siebten Finalteilnahme: Nach dem 3:2-Sieg gegen den PSV Olympia Berlin und dem 4:1 über den SV Schirumer Leegmoor jubelte das Team über nunmehr stolze 14:4-Punkte und Platz zwei: „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal Tabellenplatz zwei belegt haben. Es läuft einfach rund. Das macht uns so stolz auf die Mannschaft, die sich jedes Wochenende richtig reinhängt“, lobt Trainer und Sportleiter Jens Voß sein Team. Dabei relativiert er jedoch den Höhenflug und die Aussage vor der Saison: „Das sieht ein wenig nach Tiefstapeln aus, ist es aber nicht. Wenn man sich anschaut, wie viele Begegnungen erst mit den letzten Schüssen entschieden wurden, dann versteht man das durchaus. Wenn man Kriftel außen vorlässt, kann im Moment jeder jeden schlagen.“ Im Spitzenduell mit den Berlinern entschied genauso ein letzter Schuss das gesamte Match: Valerij Samojlenko an Position fünf brauchte die Zehn und schoss sie zum 367:366 gegen Kontrahent Raef Mohamed. Der Jubel war dementsprechend groß.

Etwas zwiespältig war die Gefühlslage beim Team des SV GK Hannover nach dem 4:1 gegen Pier und einem 2:3 gegen Wahtlingen. Mit aktuell 10:8-Zählern rangieren die Niedersachsen auf Position fünf, Trainer Philipp Bernhard sagt: „Gegen Wathlingen hielten zwei Schützen leider dem Druck nicht stand. Generell ist das Rennen sehr offen, wir müssen zweimal gewinnen am letzten Vorrunden-Wettkampf, dann ist alles möglich. Glückwunsch an Wathlingen, die eine tolle Truppe und verdient gewonnen haben.“

Um drei der vier Finalplätze herrscht vor dem letzten Vorrunden-Wochenende am 7./8. Januar Spannung pur. Denn sechs Vereine können sich noch Hoffnung machen, dem ungeschlagenen Nordmeister SV 1935 Kriftel  in das Bundesligafinale am 4./5. Februar nach Neu-Ulm zu folgen.

Foto: SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell / Der SV Waldkirch landete gegen die SGi Waldenburg (in rot) einen
Foto: SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell / Der SV Waldkirch landete gegen die SGi Waldenburg (in rot) einen "big point" im Rennen um die Finalplätze.

Ganz andere Sorgen haben die Teams im Tabellenkeller. Beispielsweise Schlusslicht SV Uetze, das in Form eines 3:2-Sieges über Freischütz Wathlingen endlich den ersten Saisonsieg einfuhr und ein Lebenszeichen von sich gab. Oder auch die Sp.Sch. Fahrdorf, bei denen Freud und Leid so eng beieinander lagen. Am Samstag verlor der Vorletzte dramatisch im Stechen (8:9 Mario Nittel vs. Dennis Walendi) 2:3 gegen Raesfeld, am Sonntag gelang ein 3:2 gegen den SV Falke Dasbach: „Nach der in dieser Saison wiederholten äußerst knappen 2:3 Niederlage im Stechen am Samstag war die Stimmung erst einmal ziemlich gedrückt, zumal die beiden direkten Gegner im Abstiegskampf, SV Uetze und SV Schirumer Leegmoor, ihre Begegnungen gewinnen konnten. Somit war klar, dass am Sonntag unbedingt ein Sieg nötig war, um die Chance auf den direkten Klassenerhalt zu erhalten. Unter diesem Druck kam es wieder zu einem unheimlich engen und bis zum letzten Schuss spannenden Duell. Jetzt heißt es am letzten Wochenende in Kriftel noch mindestens einen Sieg zu erringen, um die Chance auf den direkten Verbleib in der Liga zu nutzen“, gibt Schütze Stefan Vollertsen Einblicke in das Team. Fünf Vereine vom Achten Dasbach (6:12) bis zum Schlusslicht Uetze (2:16) müssten noch um den Ligaverbleib bangen.

Süden: Punktgleiches Trio an der Spitze
Gleich sieben Teams im Süden haben ein positives Punktekonto, fünf Teams davon zudem ein Plus bei den Einzelpunkten. Es spricht viel dafür, dass aus diesem Quintett die vier Finalteilnehmer für Neu-Ulm kommen. Nach diesem Wochenende geht mit dem SV Kelheim-Gmünd, dem SV Waldkirch und dem ESV Weil am Rhein ein Führungs-Trio (14:4-Punkte) in die Weihnachtspause.

Dabei konnten Kelheim-Gmünd und Waldkirch zwei „gib points“ in Form von Doppelsiegen landen, wobei die Erfolge gegen die direkte Konkurrenz aus Hambrücken bzw. Waldenburg besonders schmackhaft waren. Für Philipp Grimm vom neuen Tabellenführer SV Kelheim-Gmünd ein gelungener Auftritt: „Wir sind super happy mit dem Wochenende, gerade der erste Kampf gegen Hambrücken war wichtig und hat uns ein großes Stück näher an den Finaleinzug gebracht. Am Ende ist es super, vor dem letzten Wochenende an der Tabellenspitze zu stehen.“ Auch wenn der Kaderschütze mit seinem Start nicht ganz zufrieden war („Ich persönlich bin schwer in die Wettkämpfe gekommen und konnte meine geplante Leistung nicht ganz abrufen.“), agierte das Team überzeugend mit zwei Ergebnissen über 1900 Ringen. „Es freut mich riesig, dass wir am Samstag Saison-Bestleistung schießen konnten und wir diese am Sonntag nochmal verbessern konnten. Jetzt heißt es, sich weiter gut vorzubereiten und sich zu entwickeln, um so im Januar weiterhin unsere gute Leistung zeigen zu können und uns den Finaleinzug zu sichern.“

Gleiches gilt für den SV Waldkirch sowie die Weiler – überhaupt schoss der Süden am Wochenende beeindruckende Ergebnisse. Gleich fünf Mal wurden Ergebnisse jenseits der 1900 Ringe erzielt.

Dies hätten gerne auch die Schützen von Gastgeber KKS Hambrücken gemacht, doch ohne Robin Walter, der beim Weltcupfinale in Kairo weilte, musste das junge Team zwei bittere Pleiten gegen Kelheim-Gmünd und die SGi Ludwigsburg (jeweils 1:4) hinnehmen. Von der Tabellenspitze und komfortablen Ausgangsposition ist nicht mehr viel übrig geblieben, aber noch liegt das Team auf Platz vier. Allerdings haben die Hambrücker mit Titelverteidiger SGi Waldenburg und dem SV Waldkirch das schwerste Restprogramm aller Teams.

Im Tabellenkeller könnte eine Vorentscheidung über den Abstieg gefallen sein: Die SG Edelweiß Scheuring besiegte im direkten Duell die SG Auerhahn Steinberg souverän mit 4:1 und hat nunmehr nicht nur zwei Punkte mehr auf dem Konto als der Konkurrent (4:14 zu 2:16), sondern noch die deutlich besseren Einzelpunkte vorzuweisen (1827 zu 8:37). Das sieglose Schlusslicht SV Hubertus Rettenbach dürfte nach einer Saison den Gang in die Zweitklassigkeit sicher antreten.

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