Bundesliga

Bundesliga Luftgewehr: Viermal Heimrecht für die Aufsteiger

10.11.2022 16:31

Es ist das Aufsteiger-Wochenende in der Bundesliga Luftgewehr: Die Teams von PSS Inden/Altdorf, Team Wetterau (Norden), SV Petersaurach und SV Fenken (Süden) empfangen die Konkurrenz zum einzigen Eintages-Wettkampf in der Liga. Die Wettkämpfe aus Petersaurach werden live auf Sportdeutschland.TV gestreamt.

Foto: Team Wetterau / Emma Pohlmann fordert mit dem Team Wetterau am Samstag den Titelverteidiger SSG Kevelaer heraus.
Foto: Team Wetterau / Emma Pohlmann fordert mit dem Team Wetterau am Samstag den Titelverteidiger SSG Kevelaer heraus.

Norden: Wetterau organisiert inklusivstes Bundesliga-Event

Das Team Wetterau feierte am 29. Oktober den historischen ersten Sieg in der 1. Bundesliga. Demgegenüber stehen drei ziemlich knappe Niederlagen, sodass man konstatieren kann: Der Klub aus der Wetterau ist in der Eliteliga angekommen, und Trainer Ralf Winter rechnet sich selbst gegen Titelverteidiger Kevelaer etwas aus: „Kevelaer ist schon zweimal "gestolpert". Wir hatten dreimal Pech und die Wettkämpfe ganz knapp verloren, meist mit einem oder zwei Schüssen oder gar im Finale mit dem vierten Stechschuss auf Zehntel. Irgendwann kommt auch unser Glück. Wir brauchen die Punkte und wenn das Glück uns hilft, "stolpern" sie vielleicht auch bei uns. In jedem Falle hat Kevelaer den Druck, wenn sie noch ins Finale wollen.“

Neben dem sportlichen Aspekt bietet das Team Wetterau aber noch einen ganz besonderen Heimwettkampf: Die drei Duelle werden als Blindenreportage zur Verfügung gestellt, die es auch hörbehinderten Menschen ermöglicht, den Wettkämpfen zu folgen. Kommentiert wird dieser von Björn Naß, der dies bereits bei den Kölner Haien tut und auch das NFL-Spiel Tampa Bay Cuccaneers vs. Seattle Seahawks in München mit einer Blindenreportage begleitet. Inklusion wird beim Team Wetterau großgeschrieben! Nicht nur, weil mit Natascha Hiltrop (aktuell bei der Para-WM) und Eve Gießel (2. Mannschaft) zwei Para-Sportler aktiv in den Teams dabei sind, sondern weil ab Mitte/Ende November auch eine Blindenschießanlage verfügbar ist, „die es weiteren Menschen mit Handicap ermöglichen wird, nicht nur dabei, sondern mittendrin in unserem Sport zu sein“, so Winter. Der Trainer und 1. Vorsitzende ist treibende Kraft hinter diesem tollen Inklusions-Projekt, hat sich mehrfach in dieser Richtung weitergebildet und dafür gesorgt, dass sein Verein auch an sportartübergreifenden Maßnahmen zur Inklusion teilgenommen hat und teilnimmt.

Foto: SV Fenken / Das Team des SV Fenken lässt sich auch vom 0:8-Start nicht die gute Laune verderben.
Foto: SV Fenken / Das Team des SV Fenken lässt sich auch vom 0:8-Start nicht die gute Laune verderben.

Ein einziger Klub im Norden weist noch keinen Punkt auf der Habenseite auf: PSS Inden/Altdorf. Aber chancenlos war das Team aus dem Kreis Düren bei weitem nicht, so sieht es auch Teamsprecher Helmut Lüssem: „Bis vielleicht auf den ersten Wettkampf gegen Wieckenberg waren wir absolut konkurrenzfähig und haben spannenden Wettkämpfe geliefert. Dabei haben wir dreimal nur knapp 2:3 verloren, davon zweimal mit einem Ring im entscheidenden Duell, und das quasi mit dem letzten Schuss. Um in der Bundesliga als Aufsteiger bestehen zu können, gehört bei aller Unerfahrenheit eine Portion Glück dazu. Jetzt gilt es dranzubleiben und sich den Erfolg und das Glück zu erarbeiten.“ Und das am besten natürlich beim Heim-Wettkampf, den es gegen den etablierten Erstligisten Buer-Bülse zu bestreiten gilt: „Gegen Buer-Bülse sind wir sicherlich nicht Favorit, aber jeder Wettkampf muss erst geschossen werden. Wenn wir es schaffen, dass wir die Unterstützung der hoffentlich zahlreichen Zuschauer in Leistung umwandeln können, wer weiß was passiert? Ein Sieg würde uns natürlich für die weitere Saison enorm weiterhelfen. Aber eine Niederlage haut uns auch nicht um. Wir wussten ja, was uns erwartet“, so Lüssem, der als Haupt-Unterschied zur 2. Bundesliga vor allem den öffentlichen Fokus und den damit verbundenen höheren Druck auf die Schützen ausmacht.

Doch nicht nur das Duell des Gastgebers wird mit Spannung erwartet, in Inden/Altdorf kommt es an diesem Samstag zu zwei absoluten Top-Duellen: Tabellenführer SV Petersberg (8:0-Punkte) bekommt es mit dem Dritten ST Hubertus Elsen zu tun, zudem treffen der Zweite SB Freiheit I und der Vierte SV Gölzau I aufeinander (alle Klubs 6:2-Punkte).

Süden: Zufriedenheit trotz unterschiedlicher Lage

Auch wenn der SV Fenken mit 0:8-Punkten eines von zwei sieglosen Teams im Süden ist, herrscht kein Frust vor. Warum auch? Das Team von Trainer Michael Klein verlor drei der vier Matches 2:3 und hatte auch beim 1:4 gegen Kronau Siegchancen (drei Duelle wurden erst im Stechen entschieden). Dementsprechend positiv fällt das Fazit des Trainers aus: „Nach den ersten beiden Wettkampftagen sind wir mit unseren Leistungen sehr zufrieden. Wir haben dieses Jahr bei den Ergebnissen eine deutlich Steigerung gegenüber den letzten Jahren und das mit denselben Schützen. Uns macht es trotz der ersten vier Niederlagen dennoch sehr viel Spaß, und wir haben eine trotz der Situation gute und glückliche Mannschaft.“ Noch glücklicher wäre diese sicherlich gestimmt, wenn beim Heimwettkampf ein Erfolg gegen den SSVG Brigachtal (2:6-Punkte) gelingen würde, bestätigt auch Klein: „Der Wettkampf zuhause gegen Brigachtal hat aufgrund der Tabellensituation beider Mannschaften natürlich einen hohen Stellwert für uns, wobei auch hier in erster Linie zählt, gute Ergebnisse zu schießen. Für Sieg oder Niederlage ist dann bekanntlich der Gegner zuständig!“

In ganz anderen Regionen bewegt sich aktuell der SV Petersaurach. Die Mannschaft von Trainer Günther Reizammer ist glänzend in die Saison gestartet (6:2-Punkte) und konnte dabei mit einer unglaublichen Konstanz aufwarten: Alle vier Wettkämpfe wurden mit über 1970 Ringen beendet. „Wir haben uns über die drei gewonnenen Wettkämpfe sehr gefreut, gerechnet haben wir damit nicht.“ Von großen Zielen träumt in Petersaurach aber niemand, auch nicht der Trainer: „Die kollektiv guten Leistungen, die meine Mannschaft bisher gezeigt hat, finde ich gut und bringt uns unserem Ziel Klassenerhalt näher.“ Und so benennt Reizammer für das Duell gegen Diessen auch kein konkretes Ziel, sondern wünscht sich „viele Zuschauer und einen fairen und spannenden Wettkampf.“

Erfreulich: Sowohl die Wettkämpfe der 1. Bundesliga am 12. November als auch die Matches der 2. Bundesliga (mit Petersaurach II) streamt der Verein live auf Sportdeutschland.TV

Das Top-Duell im Süden lautet an diesem Wochenende SG Coburg (6:2) vs. Germania Prittlbach (8:0), natürlich ebenfalls live im Petersauracher Livestream ab 16.00 Uhr zu verfolgen.

Die Ansetzungen des Wettkampfes 5 am 12. November

Nord in Wetterau und Inden/Altdorf

15.00 Uhr: Wissener SV - Braunschweiger SG 1545 & SV Petersberg – ST Hubertus Elsen
16.30 Uhr: SV Kamen – SV Wieckenberg & SV Gölzau I - SB Freiheit I
18.00 Uhr: Team Wetterau - SSG Kevelaer & PSV Inden/Altdorf - BSV Buer-Bülse I

Süd in Petersaurach und Fenken

15.00 Uhr: SSG Dynamit Fürth – Eichenlaub Saltendorf & SV Niederlauterbach – Der Bund München
16.30 Uhr: SG Coburg - Germ. Prittlbach & SSV Kronau - SV Pfeil Vöhringen
18.00 Uhr: SV Petersaurach - FSG Diessen & SV Fenken - SSVG Brigachtal

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