Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Kriftel und Weil am Rhein bleiben ungeschlagen

24.10.2022 09:33

Nach dem zweiten Vorrunden-Wochenende und dem vierten Wettkampf sind erste Tendenzen in der Bundesliga Luftpistole zu erkennen. Der SV 1939 Kriftel ist – auch ohne Top-Schütze Christian Reitz – eine Topmannschaft und im Norden einzig unbesiegte Mannschaft, im Süden hat nur noch Vizemeister ESV Weil am Rhein eine „weiße Weste“.

Foto: Hitzhofen-Oberzell / Viel Rauch und viel Erfolg: Gelungenes Heimspiel für Paul Fröhlich und den SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell.
Foto: Hitzhofen-Oberzell / Viel Rauch und viel Erfolg: Gelungenes Heimspiel für Paul Fröhlich und den SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell.

Süden: Hitzhofen-Oberzell siegt bei Nebel- und Lichtshow
Und die sicherte sich die Weiler durch zwei überzeugende Erfolge gegen München und Waldenburg (jeweils 4:1). Vor allem der Auftritt gegen München verlief mit 1908 Ringen – dem deutlichen Wochenend-Höchstwert aller Teams – glänzend. Dementsprechend zufrieden fiel das Fazit von Brigitte Ernst, der Sportleiterin des Vereins aus: „Das Wettkampfwochenende war für uns ein grosser Erfolg. Am Samstag konnten wir gegen eine personell geschwächte Mannschaft der HSG München unser Können zeigen. Wenn gleich vier Schützen über die 380 schiessen und unser Team mit einem Gesamtergebnis von 1908 Ringen den Wettkampf beendet, kommt nur Freude auf. In der Neuauflage des Finals gegen Waldenburg schossen beide Teams nicht das Niveau vom damaligen Goldfinale, eine Duplizität der Ereignisse gab es dennoch: Erneut kam es zum Stechen zwischen Pavel Svetlik und Tobias Backes, das abermals der Waldenburger gewann. Dieses Mal war es aber nicht der entscheidende Siegespunkt, sondern nur der Ehrenpunkt. «Momentan freuen wir uns an der Tabellenspitze zu sein, aber die Saison ist noch lange», so Ernst.

Auch das zweite Heimteam im Süden jubelte doppelt: Der SV Hitzhofen-Oberzell gewann sowohl gegen Fürth als auch Scheuring mit 3:2 und weist nun stolze 6:2-Punkte auf. „Ein Doppelsieg in der eigenen Halle tut unserem Selbstvertrauen natürlich richtig gut. Damit bleiben wir auch in der zweiten Saison daheim ungeschlagen! Wir konnten die fantastische Stimmung einfach nutzen. Danke an alle Fans“, huldigte Stephan Klingler der an Position drei zweifach punktete dem eigenen Publikum. Das strömte nämlich wieder in Scharen in die Sporthalle Hitzhofen, „wir hatten während der Partien unserer Mannschaft jeweils 250 Zuschauer in der Halle, die 120 Stühle haben nicht ausgereicht“, freute sich Sportleiter Michael Steiger. Und auch der Rahmen stimmte, denn der Einlauf mit Nebelmaschine und Lichtshow ist in der Liga ein absolutes Highlight.

Neben den beiden gastgebenden Teams konnte auch der KKS Hambrücken mit einem überzeugenden Spitzenschützen Robin Walter (386 und 388 Ringe) doppelt punkten (5:0 und 4:1 gegen die Aufsteiger aus Steinberg und Rettenbach). Zudem gelang dem SV Kelheim-Gmünd ein wichtiges 4:1 gegen den SV Waldkirch, sodass beide Teams ebenfalls 6:2-Punkte aufweisen. Damir Mikec überragte dabei mit dem Wochenend-Höchstwert von 390 Ringen.

Foto: GK Hannover / Eigentlich war Michael Bittner (rechts) und Hannover schon geschlagen, doch dann schoss Dennis Grünhoff von Leegmoor eine Fünf...
Foto: GK Hannover / Eigentlich war Michael Bittner (rechts) und Hannover schon geschlagen, doch dann schoss Dennis Grünhoff von Leegmoor eine Fünf...

Norden: Historisches Stechen zwischen Pier und Berlin
Kriftel bleibt in der Nordliga – nicht überraschend – das Maß der Dinge. Die Hessen siegten souverän gegen Leegmoor und Dasfeld (jeweils 4:1), ohne richtig gefordert zu werden. Und das ohne Christian Reitz, der bei der WM in Kairo mit der Schnellfeuerpistole einen Quotenplatz für Paris 2024 holte.

Ganz anders verhielt es sich in der Partie zwischen Pier und Berlin. 2:2 stand es in der spannenden und ausgeglichen Begegnung, ehe es zu einem besonderen Ereignis kam: Markus Kremser für Pier und Josefin Eder für Berlin auf Position eins hatten jeweils 377 Ringe vorgelegt (Eder: „Die letzte Serie ging völlig in die Hose.“) und mussten dementsprechend im Stechen den Sieger ermitteln. Und so eines gab es in der 25-jährigen Bundesliga-Historie noch nie: Erst mit dem fünften Stechschuss stand der Sieger fest, die 9,7 von Eder gegenüber der 9,3 von Kremser gab zugunsten der Berlinerin den Ausschlag. Die drei Wertungen mit ganzen Ringen und eine Zehntelwertung waren zuvor identisch. „Aus solchen Situationen nimmt man viel mit. Ich hoffe, ich kann mich diese Saison weiterhin so gut schlagen“, meinte Eder erleichtert und zufrieden. Und weiter: „Das war ein aufregendes Wochenende, und ich freue mich besonders nach der Verletzungspause wieder so stark angreifen zu können. An Position 1 sind die Duelle immer heiß und ich freu mich jedes Match neu darauf.“

Berlin steht nun wie Bassum, Hannover und Wathlingen mit 6:2-Punkten gut da. Dass der Dritte des Vorjahres, Hannover, oben mitspielt, wird von allen erwartet. Leicht schlugen sich die Niedersachsen bei ihren 3:2-Erfolgen gegen Bad Westernkotten und Leegmoor jedoch nicht, wie Trainer Philip Bernhard einräumte: „Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Wir sind noch im Aufbau, sind angreifbar und müssen definitiv noch besser werden.“ Gegen Leegmoor deutete alles auf eine Niederlage hin, doch Dennis Grünhoff erlaubte sich eine Fünf, und so musste Leegmoor den sichergeglaubten Sieg noch hergeben: „Schirum hatte uns im Griff, aber durch den unglücklichen Schuss, der kam zu früh, haben sie den Sieg weggegeben. Das war Glück für uns“, so Bernhard ehrlich.

Die Gastgeber in Dasbach und Uetze hatten sich viel vorgenommen und wollten sich und den Schießsport vor eigenem Publikum bestmöglich präsentieren. In Uetze ließ ein gelungener Livestream auf Sportdeutschland.TV die Fans vor dem Bildschirm mitfiebern, doch der Einsatz zahlte sich punktemäßig nicht aus: Mit 1:4 gegen Fahrdorf und 0:5 gegen Berlin gingen die Punkte weg. Und auch Dasbach bleibt nach dem 2:3 gegen Raesfeld und dem 1:4 gegen Kriftel sieglos am Tabellenende.

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