Bundesliga
Bundesliga Luftpistole: Weil setzt sich in Final-Neuauflage wieder durch
Ein ungeschlagenes Trio im Norden und eine packende Tabellensituation im Süden! Das ist das Resultat nach den Wettkämpfen drei und vier in der Bundesliga Luftpistole. Dabei konnte der ESV Weil am Rhein die Neuauflage des diesjährigen Bundesligafinals gegen den SV Kelheim-Gmünd erneut gewinnen.

Norden: Trio ungeschlagen an der Spitze
8:0-Mannschaftspunkte und 17:3-Einzelpunkte! Keine Frage, der Saisonstart ist für den SV Falke Dasbach mehr als geglückt. Die Hessen gewannen am Wochenende 5:0 gegen den SV Lindwedel und 4:1 gegen den SV Bassum und haben damit Kurs auf das Bundesligafinale genommen. „Mit den gewonnenen Punkten in Bassum sind wir natürlich sehr glücklich. Allerdings haben wir am Samstag keine gute Teamleistung gezeigt. Wir konnten uns zwar steigern, aber wir müssen im Training noch an einigen Punkten nachschärfen“, erklärte Trainer Alexander Gangluff danach.
Gleiches gilt – und das ist nicht überraschend – für den Serien-Nordmeister, den SV 1935 Kriftel. Zwar wurde Freischütz Wathlingen am Samstag lediglich mit 3:2 bezwungen, die Einzelpunkte für Christian Reitz, Maximilian Schenk und Andreas Fix waren aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Und tags darauf punkteten alle fünf Krifteler Schützen beim 5:0 gegen Lindwedel und näherten sich mit 1886 Ringen so langsam der magischen 1900-er Marke. Herausragend dabei Christian Reitz, der am ersten Wochenende aufgrund seines Einsatzes bei der Champions League passen musste („Ich konnte es nur über den Liveticker verfolgen.“) und nun mit 389 und 390 Ringen bester Schütze des gesamten Wochenendes war. Dementsprechend zufrieden trat er die Heimfahrt an: „Das war natürlich ein super Auftakt. Die zwei Wettkämpfe mit 389 und 390 Ringen waren echt gut, und selbst da lief nicht alles perfekt. Zwei, drei Schüsse hätte man besser machen können. Für die Bundesliga schön und für mich super für die Vorbereitung in Richtung WM in Kairo.“
Der dritte Verein, der sich zu Saisonbeginn von seiner besten und erfolgreichen Seite zeigt, ist der PSV Olympia Berlin. Jeweils mit 4:1 wurden die SSG Teutoburger Wald und die Spsch Raesfeld bezwungen, einer der Garanten war Leon Kabisch. Der 18-jährige DSB-Junior, der seine erste Erstligasaison für die Berliner schießt, landete seine Siege zwei und drei in der noch jungen Saison: „Ich fand das Wochenende insgesamt sehr gelungen. Es hat viel Spaß gemacht, mit neuen Leuten im Wettkampf anzutreten. Schon im Vorfeld hatte ich mir mit meinem Team vorgenommen, an diesem Wochenende wieder beide Wettkämpfe zu gewinnen. Das ist uns dank unseres starken Teamgeists und der gegenseitigen Unterstützung auch gelungen.“ Dabei glänzte Kabisch vor allem im zweiten Match, als er ringbester Athlet seiner Mannschaft war: „Die 384 Ringe waren zwar nicht meine persönliche Bestleistung, in einem früheren Wettkampf hatte ich bereits 385 geschossen, trotzdem bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Insgesamt war es für mich ein wirklich guter Wettkampf.“ Der sich natürlich auch positiv auf die Gemengelage im Berliner Team auswirkt: „Zur Stimmung im Team lässt sich nur Positives sagen. Wir verstehen uns sehr gut und ergänzen uns prima, selbst wenn zwischen uns teilweise große Altersunterschiede bestehen.“ Es läuft beim Hauptstad-Klub.
Und die Gastgeber des Wochenendes? Die Sp.Sch Pier gewannen beide Duelle und schoben sich mit 6:2-Zählern auf Rang vier, der SV Bassum landete beim 3:2 gegen Niedererbach den wichtigen ersten Saisonsieg, auf den Raesfeld und Teutoburger Wald immer noch warten.

Süden: Kein Team mehr ungeschlagen
Es war die mit Spannung erwartete Neuauflage des diesjährigen Bundesligafinals: Damals hatte der ESV Weil am Rhein 4:1 (1904:1893) gewonnen, und auch dieses Mal ging der Sieg an das Team von Trainerin Helga Kopp. Angeführt vom bärenstarken Viktor Bankin (390 Ringe) knackten die Weiler als erstes Team in der Saison die 1900er Marke (1901) und gewannen 3:2. Dabei lieferten sich auf Position eins Michael Schwald und Jason Solari ein tolles Duell mit dem besseren Ende für den Schweizer in Diensten der Bayern (389:388). Kehlheim-Gmünd bleibt nach einem 4:1 gegen den TSV Ötlingen dennoch Tabellenführer und führt ein Quintett mit 6.2-Punkten an.
Mit dabei sind Weil am Rhein, die SGi Ludwigsburg (3:2 vs. Fürth & 4:1 vs. Scheuring), KKS Hambrücken (3:2 vs. Hitzhofen-Oberzelle & 4:1 vs. München) und die FSG Kempten, die allesamt doppelt siegten. Das Team aus dem Allgäu setzte sich zunächst souverän 4:1 gegen die HSG München durch, ehe auch der SV Waldkirch mit dem gleichen Ergebnis klar bezwungen wurde. Trainer Manuel Heilgemeier lobte sein Team danach: „Das Wochenende war für uns ein großer Erfolg – zwei Siege, starke Einzelleistungen und ein spürbarer Teamgeist. Besonders Adrian Veser mit 381 Ringen und Christina Moschi mit 380 haben wichtige Akzente gesetzt. Trotz einer starken Erkältung hat auch Andreas Heise alles gegeben und die Mannschaft unterstützt – das zeigt, wie geschlossen unsere Mannschaft auftritt.“
Während Gastgeber Fürth zweimal bittere 2:3-Niederlagen gegen Ludwigsburg und Weil am Rhein hinnehmen musste, landete der zweite Gastgeber, der SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell, einen wichtigen Erfolg: Mit 3:2 wurde die SGi Waldenburg bezwungen, weil das Ehepaar Fröhlich, Andrea und Paul, sowie Matteo Mastrovalerio die 380 knackten bzw. dicht herankamen. Michael Steiger, 1. Schützenmeister des Vereins, war hochzufrieden: „Aus unserer Sicht lief das Wochenende fast optimal. Zwar haben wir gegen Hambrücken verloren, die Teamleistung war in diesem Wettkampf aber sehr stark, das Match wirklich knapp. Natürlich hätte ein Sieg im wahnsinnig engen Rennen um die Finalplätze richtig gut getan, aber auch dieses Wochenende hat gezeigt, dass im Süden eigentlich fast jedes Team reale Chancen auf einen Finalplatz hat, also auch schwer zu schlagen ist. Da ist die Tagesform aller Schützen und vielleicht auch ein bisschen Glück entscheidend.“ Das brauchte das Tem gegen Waldenburg gar nicht, sodass endlich der ersehnte Heimsieg gelang: „Der zweite Wettkampf lief ähnlich gut und unsere Mannschaft hat sich und die Fans dann auch endlich wieder einmal mit einem Heimsieg belohnt nach fünf Heimniederlagen in Folge über die letzten Saisons hinweg. Entsprechend gut ist nun die Stimmung im Team.“
Und dann hob Steiger noch einen anderen Schützen hervor, der für seine Fairness bekannt ist (und dafür auch schon ausgezeichnet wurde): Florian Peter von der SGi Waldenburg: „Gäbe es einen Fair Play-Award in der Bundesliga, er hätte sich dafür qualifiziert. Bei Schuss 38 nahm er zu früh den Druckpunkt, zog zu früh ab und schoss unbemerkt vom Publikum, der Schießleitung, der gegnerischen Schützen und des Kampfgerichts - es war zu laut in der Halle, um überhaupt ein Schussgeräusch wahrzunehmen - knapp über die Scheibe in den Kugelfang. Florian Peter hat aber nicht einfach weitergeschossen, sondern fair den Vorfall sofort gemeldet und eine Null eintragen lassen. Eine sportliche Geste und genau das, was wir in unserem Sport sehen wollen, aber leider nicht selbstverständlich ist.“
Selbstverständlich ist auch nicht, dass mit München und Ötlingen zwei Teams im Süden noch ohne Punkte dastehen.
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