Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Dreimal 3:2 in Spitzen-Duellen

17.11.2025 08:50

Während sich im Norden drei Teams der Bundesliga Luftpistole langsam, aber sicher mit dem Bundesligafinale beschäftigen können, ist die Lage im Süden deutlich diffiziler: Gleich sieben Mannschaften haben ein positives Punktekonto und machen sich demnach Hoffnung auf das Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda (7./8. Februar 2026).

Foto: Weil am Rhein / Mit dem 4:1 Sieg über den TSV Ötlingen, gelang dem ESV Weil am Rhein der Sprung auf Platz 3 in der Bundesliga Süd.
Foto: Weil am Rhein / Mit dem 4:1 Sieg über den TSV Ötlingen, gelang dem ESV Weil am Rhein der Sprung auf Platz 3 in der Bundesliga Süd.

Norden: Dasbach, Kriftel und Pier auf Finalkurs
An der Spitze hat sich auch nach dem siebten Wettkampf nichts getan: Der SV Falke Dasbach und der SV 1935 Kriftel bleiben ungeschlagen. Während sich aber Dasbach souverän 5:0 gegen Leegmoor durchsetzte, musste der hessische Rivale arg kämpfen: „Puuuhhh! Der Wettkampf gegen Berlin war am Ende deutlich spannender als ich mir das gewünscht habe“, schrieb Kriftels Trainer Detlef Glenz im Nachgang. Je zwei Duelle gingen deutlich an Kriftel (Christian Reitz mit sehr starken 391 Ringen) respektive Berlin, und so musste das Match auf Position fünf zwischen Maximilian Schenk und Torsten Dworzak die Entscheidung bringen. Die lieferten sich ein ausgeglichenes Duell mit leichten Vorteilen für den Krifteler Schenk. Als diesem im letzten Schuss eine Acht links tief unterlief, war die Tür weit auf für Dworzak, der noch fünf Schüsse zu absolvieren hatte: „Ich hatte schon mit einer Niederlage gerechnet“, gab Glenz zu. Denn der Berliner hätte mit einer Zehn den Sieg eingetütet, mit einer Neun im letzten Schuss das Stechen erzwungen. Es wurde eine Acht! Sieg für Kriftel! Aber absolut Kein Jubel auf deren Seite. Damit bleiben die Krifteler – wie immer – auf Finalkurs, ein Szenario mit dem Glenz gerechnet hat: „An der Final-Teilnahme habe ich nie gezweifelt und ist wie seit Jahren immer fest eingeplant. Selbst wenn wir bis jetzt zwei bis drei Wettkämpfe verloren hätten, wäre das Finale safe.“
Das Finale ist auch bei den SpSch Pier ganz fest eingeplant. Trainer Egon Czekala sagt deutlich: „Wir träumen nicht vom Finale, wir wollen ins Finale und werden im Februar beim Finale dabei sein.“ Dabei war das klare 5:0 gegen Raesfeld ein wichtiger Schritt, doch Czekala relativiert: „Ein 5:0 sieht auf dem Papier immer gut aus, egal wie es zustande gekommen ist. Jeder Verein versucht immer, seine bestmögliche Mannschaft an die Schusslinie zu bringen. Manchmal klappt es , manchmal halt nicht. Dieses Wochenende hat es bei Raesfeld leider nicht geklappt, sodass sie mit einigen Nachwuchs- und/oder Ersatzschützen antreten mussten oder wollten.“ Das sollte nicht das Problem der Rheinländer sein, die zum Teil beachtliche Ergebnisse schossen - so beispielsweise Tobias Kaulen mit 381 Ringen oder Shane Verbist mit 374 Ringen in seinem ersten zweiten Bundesliga-Wettkampf – dennoch war das Team nicht komplett zufrieden: „Es waren gute Ergebnisse, aber durch selbst gesteckte Ziele der Schützen waren einige unzufrieden mit ihren Schießergebnissen, da noch Luft nach oben ist“, so Czekala. Mit nunmehr 10:4-Punkten und 24:11-Einzelpunkten hat Pier eine gute Ausgangsposition: „Nun heißt es, im Saison-Endspurt nicht nachzulassen, noch härter zu arbeiten, um das Saisonziel Finale zu erreichen.“
Kurz vor Erreichen des Saisonziels steht auch der SV Lindwedel. Der Verein aus dem Heidekreis setzte sich 4:1 im „Keller-Duell“ gegen Schlusslicht Teutoburger Wald durch, das auf seine Nummer eins Jan-Hendrik Waldvogel verzichten musste, und kletterte mit nunmehr 6:8-Punkten auf den achten Platz: „Rein rechnerisch können wir noch nicht sicher sein, aber ich gehe davon aus das wir mit vier Punkten Vorsprung in den letzten vier Partien nicht mehr in Abstiegsnot kommen. Wenn es schlecht läuft, müssen wir wieder in die Relegation um den Klassenerhalt, aber Relegation können wir, das haben wir im Aufstiegskampf bis in die 1 Bundesliga jedes Jahr gehabt“, so der zufriedene Mannschaftsbetreuer Axel Pralle.

Süden: Ludwigsburg siegt im Stechen gegen Kelheim-Gmünd
Dass es im Süden so packend im Titelrennen aussieht, lag am siebten Wettkampftag vor allem am SV Waldkirch und an der SGi Ludwigsburg. Waldkirch setzte sich vor eigenem Publikum in einem hochklassigen Duell (1889:1881) gegen den KKS Hambrücken 3:2 durch, Alexander Kindig, Dimitrje Grgic und Ronja Gmeinder sorgten für die Punkte und einen sehr zufriedenen Mannschaftsführer Simon Rogg: „Der Sieg gegen Hambrücken war natürlich phänomenal für uns vor unseren eigenen Fans. Es war wie erwartet ein sehr umkämpfter Wettkampf. Unser Team hat das aber durch die Bank super gemacht, vor allem auch an den vorderen Positionen.“ U.a. siegte Kindig 385:379 gegen Robin Walter. Waldkirch ist nun eines der fünf Teams mit 10:4-Punkten, Rogg macht das an einem Fakt fest: „Man merkt diese Saison, dass wir nach dem großen Umbruch letztes Jahr noch mehr zusammengewachsen sind, und auch die knappen Wettkämpfe für uns entscheiden können. Jeder und jede steht für die anderen ein und ist ehrgeizig und will für das Team gewinnen.“ Der Ehrgeiz und Wille, es nach Rotenburg zu schaffen, ist nun geweckt, wie Rogg bestätigt: „Wir haben gezeigt, dass wir harte Gegner und vor allem sehr hungrig nach Punkten sind. Und genau mit dieser Einstellung werden wir auch in den Saison-Endspurt gehen.“
Das gilt mit Sicherheit auch für die SGi Ludwigsburg, die sich durch ein hartumkämpftes 3:2 im Spitzen-Duell gegen Kelheim-Gmünd auf den zweiten Platz vorschob. Nach 2:2 in den Duellen auf den Positionen ein, zwei, vier und fünf musste ein Stechen auf Position drei zwischen Simon Weiß (Kelheim-Gmünd) und André Miklis (Ludwigsburg) die Entscheidung bringen: Miklis gewann das Nervenspiel mit 9:8 und die Mannschaftsverantwortliche Kathrin Hochmuth lobte: „André Miklis ist ein absoluter Leistungsträger im Team, hat am letzten Wochenende bei der HSG München noch mit sich gehadert und wollte es sich und dem Team beweisen. Ganz nach dem Motto: Ich kann nicht nur mit dem letzten Schuss das Blatt noch wenden, ich kann auch mein Stechen fürs Team gewinnen.“ Hochmuth lobte das harmonische Team, das sich enorm weiterentwickelt habe und gegen den Spitzenreiter von Schnellfeuerpistolen-Teamweltmeister Emanuel Müller und René Potteck betreut wurde, und prognostiziert folgendes Szenario: „Der Saisonverlauf ist ein wenig verrückt - fünf Teams mit 10:4-Punkten an der Spitze. Zwei spannende Wochenenden stehen noch aus. Ich tippe, die Entscheidung über die Finalteilnahme im Süden fällt am letzten Wettkampftag bei uns in Ludwigsburg. Lassen wir uns überraschen, wer am Ende nach Rotenburg fahren wird. Ludwigsburg wird alles geben!“
Ebenfalls unter den fünf Teams mit 10:4-Zählern ist Titelverteidiger ESV Weil am Rhein, das 1895 Ringen und dem 4:1-Sieg gegen Schlusslicht TV Ötlingen zu überzeugen wusste. Alle fünf Schützen lagen über 570 Ring, drei knackten die 380 Ringe mit Michael Schwald (386) an der Spitze.

Foto: Lindwedel / Der SV Lindwedel bejubelte zusammen mit ihren Fans den 4:1 Erfolg über die SSG Teutoburger Wald.
Foto: Lindwedel / Der SV Lindwedel bejubelte zusammen mit ihren Fans den 4:1 Erfolg über die SSG Teutoburger Wald.

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