Bundesliga
Bundesliga Luftpistole: Drei Gastgeber unter Siegzwang
Am kommenden Wochenende wird die erste Hälfte der Vorrunde in der Bundesliga Luftpistole absolviert sein. Für drei der vier Gastgeber geht es dabei um viel, denn sie benötigen dringend Punkte im Tabellenkeller. Erfreulich: Sowohl die FSG Kempten im Süden als auch der SV Lindwedel im Norden streamen die Wettkämpfe live auf Sporteurope.TV

Norden: Lindwedel setzt auf das Heimpublikum
Axel Pralle, Mannschaftsverantwortlicher des SV Lindwedel, nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er über die bisherigen vier Begegnungen (2:6-Punkte) seines Teams spricht: „Vor der Saison hätte ich gesagt, ein Sieg aus den ersten vier Begegnungen ist in Ordnung. Jetzt, rückblickend, bin ich eher enttäuscht über die Ergebnisse und Leistungen meiner Sportschützen.“ Vor allem das zweite Vorrunden-Wochenende schlug Pralle auf den Magen: „Das zweite Wochenende in Bassum war nur furchtbar. Ich hatte die Mannschaft darauf eingestellt, dass Dasbach und Kriftel weit über unserem Level sind und dass wir ohne Druck antreten können. Aber die dann von uns gezeigten Leistungen waren absolut nicht ligatauglich und weit unter der Trainingsleistung. Zweimal 0:5 verloren, das müssen wir alle gemeinsam erst mal verdauen.“ Die Verdauungsphase sollte nun hinter den Schützen und Verantwortlichen liegen, denn nun gilt die volle Konzentration dem Heimwettkampf, bei dem es gegen den PSV Olympia Berlin und den SV Niedererbach geht: „Gegen Olympia Berlin muss man nur in die Setzliste schauen, die Nummer 11 von Berlin hat einen höheren Ligaschnitt als unser bester Schütze, da brauchen wir nicht zu diskutieren, wer der Favorit ist. Gegen Niedererbach sieht es etwas freundlicher für uns aus, aber die Niedererbacher haben ein starkes Team und deren aktueller Tabellenplatz ist kein Spiegelbild der Leistungen“, so Pralle, der vor allem auf das Publikum setzt: „In den zurückliegenden Jahren war es nirgends so gut besucht wie bei uns. Zwischen 200 bis 250 Zuschauern in der Halle, so etwas sind Eindrücke für ein ganzes Sportschützen-Leben. Unser „6. Mann“ ist unser Heimpublikum bei unseren Wettkämpfen, das hinterlässt schon Eindruck, mal schauen wer damit besser zurechtkommt.“ Ob dann das Punktekonto aufgestockt werden kann? „Natürlich wünsche ich mir einen dringend benötigen zweiten Mannschaftssieg, damit wir uns auch in diesem Jahr zumindest wieder in die Relegation retten können. Zufrieden bin ich aber auch, wenn meine Sportler vernünftige Leistungen abliefern und nicht wieder 20 Ringe unter dem Trainingsniveau liegen.“
Noch größere Sorgen hat der zweite Gastgeber im Norden, die SSG Teutoburger Wald. Nach vier Wettkämpfen steht – wie auch bei den SpSch Raesfeld – noch die Null auf der Habenseite des Punktekontos. „Wir sind von den ersten beiden Wochenenden sehr enttäuscht, da aus unserer Sicht mindestens zwei Punkte hätten drin sein müssen. Leider mussten wir beim ersten Wettkampf auf unsere Nummer eins verzichten, aber auch die anderen Starter konnten ihren Leistungsschnitt nicht abrufen“, sagt Vereinssportleiter Jürgen Gores. Dass aktuell noch die Null steht, liegt auch daran, dass mit dem Italiener Luca Arrighi, Junioren-Weltcupsieger 2023 in Suhl, und Jan-Hendrik Waldvogt bisher nur zwei Athleten konstant über 570 Ringe punkteten. Dementsprechend müssen sich auch die anderen Teammitglieder steigern, um gegen die Teams des SSV Fahrdorf (4:4) und Spitzenreiter SV Falke Dasbach (8:0) Aussichten auf einen Erfolg zu haben. „Wir glauben fest daran, dass wir beim Heimkampf die ersten Punkte einfahren können. Mit dem SSV Fahrdorf haben wir es mit einem sehr starken Neuling zu tun, und es wird bestimmt ein spannendes Match. Bei Falke Dasbach bekommen wir es mit einem erfolgreichen Team zu tun, das wir in der letzten Saison knapp schlagen konnten“, so Gores, der schon mit einem Sieg zufrieden wäre: „Am erfolgreichsten wäre der Heimkampf natürlich, wenn wir vier Punkte im Teutoburger Wald halten können, doch ganz ehrlich: Ich persönlich wäre mit zwei Punkten schon sehr zufrieden.“
Das Top-Duell des Wochenendes findet ebenfalls in Bad Rothenfelde statt, wenn sich Berlin (8:0) und die Sp.Sch. Pier 2000 (6:2) messen.

Süden: Kempten will vierten Saisonsieg
Während die Stimmung bei den Gastgebern im Norden besser sein könnte, ist man ganz im Süden der Republik sehr einverstanden mit dem Saisonstart: „Die ersten beiden Bundesliga-Wochenenden liefen für uns sehr zufriedenstellend. Drei Siege aus vier Begegnungen sind eine gute Basis, auf der wir weiter aufbauen können. Besonders positiv war, dass das Team geschlossen aufgetreten ist und auch in engen Situationen Ruhe und Nervenstärke bewiesen hat“, sagt Julia Thannheimer, Teammanagerin der FSG Kempten. Die Kemptener gehen erst in ihre dritte Erstligasaison und nahmen in diesem Jahr erstmals am Bundesligafinale teil. Gelingt eine Wiederholung dieses großen Erfolges in dieser Saison? Dazu müsste beim Heimspiel gepunktet werden, wenn es gegen den SV Kelheim-Gmünd (6:2) und die SG Edelweiß Scheuring (4:4) geht: „Mit dem SV Kelheim-Gmünd und der SG Edelweiß Scheuring warten zwei anspruchsvolle Gegner auf uns. Kelheim bringt viel Erfahrung und Routine mit, während Scheuring als sehr engagierte und kampfstarke Mannschaft bekannt ist, die immer mit großem Teamgeist auftritt. Beide Duelle werden sicher spannend und erfordern volle Konzentration von der ersten Serie an“, so Thannheimer, die ebenfalls auf den Teamgedanken setzt: „Die Stimmung in der Mannschaft ist hervorragend, alle ziehen an einem Strang und freuen sich auf das Heimwochenende. Vor heimischem Publikum zu schießen ist immer etwas Besonderes – die Unterstützung in Kempten gibt uns jedes Jahr zusätzlichen Schub.“ Angeführt von den Heise-Zwillingen Andreas (Schnitt von 377,75) und Michael (375) sowie der Griechin Christina Moschi (379,5) soll vor dem Heimpublikum und den Zuschauern im Livestream zumindest ein Sieg gelingen, wie Thannheimer sagt: „Wenn wir unsere Leistung abrufen und als Mannschaft so geschlossen auftreten wie zuletzt, wäre bereits ein Sieg beim Heimwochenende ein sehr gutes Ergebnis, mit dem wir zufrieden wären.“
Auf ein, besser zwei sehr gute Ergebnisse hofft auch die HSG München. Das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt findet sich neben Aufsteiger TSV Ötlingen mit 0:8-Punkten am Tabellenende wieder. In der stark besetzten und ausgeglichenen Südstaffel schossen die Münchner gar nicht einmal so schlecht (1871 Ringe als Saisonbestleistung), doch irgendwie fehlte immer etwas, um siegreich von der Schießlinie zurückzukehren. Symptomatisch war dabei das sensationelle Duell zwischen Federico Maldini und Kelheims Jason Solari, was der Italiener in Diensten Münchens mit 391:392 verlor. „Wir haben uns mehr vorgenommen und hatten etwas unglücklich gegen Hitzhofen und Kempten verloren. Da waren sicher ein oder zwei Siege drin. So stehen wir aber mit 0:8-Punkten mit dem Rücken zur Wand“, fasst Mannschaftsführer Klaus Oppertshäuser die missliche Lage zusammen. Mit Steigerung der Ringzahlen auf den hinteren Positionen sowie dem Quäntchen Glück wollen die Münchner nun den Bock umstoßen. Dabei geht es zunächst gegen Ötlingen, ehe am Sonntag die stark gestartete SGi Ludwigsburg (6:2-Punkte) Gegner ist. „Erfolgreich ist es, wenn wir Ötlingen schlagen. Sehr erfolgreich ist es, wenn wir auch Ludwigsburg schlagen könnten. Es wird sich mit der Tagesform entscheiden“, so Oppertshäuser, der ein starkes Münchner Team verspricht: „Es stehen uns sehr gute Schützen zur Verfügung. Die anstehende WM in Kairo und die Vorbereitung dafür macht es nicht einfach, unsere Top-Ausländer zu bekommen, aber wir haben eine hervorragende Lösung gefunden. Auch die nationalen Schützen haben wir vielversprechend an Bord.“
Die Ansetzungen am 3. Wettkampfwochenende der Bundesliga Luftpistole
Nord: 1. November in Bad Rothenfelde und Schwarmstedt (Livestream)
15.00 Uhr: SV Falke Dasbach - Freischütz Wathlingen & SV Niedererbach - SV 1935 Kriftel
16.30 Uhr: Spsch Raesfeld - SV Schirumer Leegmoor & SV Bassum - Sp.Sch. Pier2000
18.00 Uhr: SSG Teutoburger Wald - SSV Fahrdorf & SV Lindwedel - PSV Olympia Berlin
Nord: 2. November in Bad Rothenfelde und Schwarmstedt (Livestream)
10.00 Uhr: Spsch Raesfeld - Freischütz Wathlingen & SV 1935 Kriftel - SV Bassum
11.30 Uhr: SSV Fahrdorf - SV Schirumer Leegmoor & PSV Olympia Berlin - Sp.Sch. Pier2000
13.00 Uhr: SSG Teutoburger Wald - SV Falke Dasbach & SV Lindwedel - SV Niedererbach
Süd: 1. November in München und Kempten (Livestream)
15.00 Uhr: SGi Ludwigsburg - SV Hitzhofen-Oberzell & SSG RWS Fürth - KKS Hambrücken
16.30 Uhr: SV Waldkirch - ESV Weil am Rhein & SV Kelheim-Gmünd - SGi Waldenburg
18.00 Uhr: HSG München - TSV Ötlingen & FSG Kempten - SG Edelweiß Scheuring
Süd: 2. November in München und Kempten (Livestream)
10.00 Uhr: ESV Weil am Rhein - SV Hitzhofen-Oberzell & SSG RWS Fürth - SGi Waldenburg
11.30 Uhr: SV Waldkirch - TSV Ötlingen & KKS Hambrücken - SG Edelweiß Scheuring
13.00 Uhr: HSG München - SGi Ludwigsburg & FSG Kempten - SV Kelheim-Gmünd
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