Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Spitzenleistungen der Top-Schützen und -Vereine
Nach und nach wird in der Bundesliga Luftgewehr klarer, welche Vereine sich berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme am Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda (7./8. Februar 2026) machen dürfen. Fünf Vereine im Norden und sechs im Süden weisen nach dem siebten Wettkampf ein positives Punktekonto auf, darunter auch die vor Saisonbeginn gehandelten Top-Favoriten. Ab sofort gibt es Tickets für das Bundesligafinale.

Norden: Kevelaer gewinnt spektakuläres Spitzenduell
Tabellenführer gegen Tabellen-Zweiten, Titelverteidiger und Rekordmeister gegen den Vierfach-Champion. Das Duell ST Hubertus Elsen gegen SSG Kevelaer versprach viel - und hielt alles. Die fünf Schützen beider Teams zeigten allesamt starke Leistungen, auf Seiten Kevelaers schossen Anna Janßen und Ayonika Paul perfekte 400 und sorgten an den Positionen eins und zwei für Punkte. Elsen hielt mit Denise Palberg (398) und Peter Hellenbrand (397) auf den Positionen drei und fünf dagegen und konnte egalisieren. Demnach musste auf Position vier im Duell zwischen Linnea Schnerr (Elsen) und Finnja Rentmeister (Kevelaer) die Entscheidung fallen. Nach 40 Schüssen hieß es 397:397, weil Rentmeister dem Druck standhielt und – allein am Stand stehend – ihre letzten sieben Schüsse in die Zehn setzte. Den letzten zwölf Sekunden vor Ablauf der Zeit… Ein Stechen musste entscheiden, und als Schnerr im zweiten Stechschuss nur eine Neun schoss, behielt die 18-jährige Rentmeister abermals die Nerven und sorgte für den umjubelten Sieg (1990:1986) und die Tabellenführung Kevelaers: „Gegen Elsen mitzuschießen war eine sehr aufregende Erfahrung. Den Sieg im Stechen dann zu entscheiden war absolut verrückt und ein echt gutes Gefühl Für mich war es mein erstes Stechen in der Bundesliga und somit Adrenalin pur, obwohl meine letzte Serie im Wettkampf mit dem Zeitstress auch schon super aufregend war Ich denke, die Tabellenspitze zu übernehmen, war für uns als Mannschaft ein sehr guter Schritt in Richtung Finale“, sagte sie danach überglücklich.
Ebenfalls auf Kurs Bundesligafinale ist der Titelträger von 2024, der SV Wieckenberg. Im Niedersachsen-Duell gegen die Braunschweiger SG 1545 setzten sich die Wieckenberger knapp mit 3:2 durch und profitierten dabei auch vom Comeback Melissa Ruschels. Die tat sich zwar am Anfang schwer („Ich konnte mich nach meinem schweren Start noch gut “retten”.), war aber einfach froh, wieder dabei zu sein und ihrem Team zu helfen: „Für mich persönlich bedeutet der Sieg viel, da es der erste Wettkampf nach meiner Fußverletzung ist.“ Mit nunmehr 10:4-Punkten ist Wieckenberg auf Rang drei, hat aber nur zwei Punkte Vorsprung auf Rang fünf, den ersten Nicht-Finalplatz: „Aus Sicht des Teams denken wir noch nicht viel ans Finale, sondern eher daran, die nächsten Wettkämpfe gut und konstant zu bestreiten. Die Hoffnung aufs Finale ist aber natürlich vorhanden. Die Saison lief aus unserer Sicht eigentlich gut und wir freuen uns auf die nächsten Wettkämpfe“, so Ruschel mit einem ersten Fazit und Ausblick.
Der SuSC Müllenborn weist nach diesem Wochenende ebenfalls 10:4-Zähler auf, weil die Mannschaft um Spitzenschützin Julia Piotrowska (400 Ringe) Gastgeber SV Kamen mit 2:3 unterlag. Mit zwei Zählern dahinter folgt die SB Freiheit, die beim 3:2 gegen den SV Gölzau stark kämpften muss, am Ende aber den vierten Sieg in Folge einfuhr.
Süden: Der Weltmeister bleibt „perfekt“
Das hat es in der Bundesliga-Geschichte noch nicht gegeben! Maximilian Dallinger schoss zum fünften Mal in Serie 400 Ringe (Jeanette Duestad Hegg schoss in der Saison 2020/21 vier Mal in Serie 400) und führte den SV Pfeil Vöhringen zum souveränen 5:0 gegen die SG Endorf. Und rechnet man das Bundesligafinale dieses Jahres hinzu sind es sogar sechs Mal in Folge: „Nachdem ich vier Mal in Serie 400 geschossen habe, wird der Druck immer höher. Aber es stand natürlich wieder auf dem Plan“, so der Weltmeister, der beim Auftritt in Bad Dürrheim für seine Leistung in Kairo entsprechend gewürdigt wurde, Hände schütteln, Autogramme schreiben und Fotos machen musste (und das gerne tat). Dass die 400 erneut fiel, war so klar aber nicht: „Die erste Serie war super, lag glaube ich bei 106,1. Danach wurde ich etwas unentspannt, die Schüsse sind etwas „gehüpft“, aber das gehört auch dazu. Der letzte Schuss war eine 10,0, für den habe ich zwei, drei Atemzüge länger gebraucht. Da war mir das Glück einfach hold.“ Nun könnte er die bisherige Bestmarke an 400ern in einer Saison angreifen. Diesen hat Duestad Hegg mit acht (!) Mal inne, für Dallinger sicherlich ein Anreiz: „An die letzte Neun in der Bundesliga erinnere ich mich nicht mehr, bei mir im Fokus steht, die Neun so lange wie möglich hinauszuzögern. Im besten Fall bleibe ich „neunerlos“ bis zum Finale.“
Finale ist definitiv auch das Stichwort für Primus Bund München. Im Spitzenduell mit der bis dato auch nur einmal bezwungenen SSG RWS Fürth zeigten die Münchner Nervenstärke und Klasse. Denn zu Beginn sah es nicht unbedingt nach einem Erfolg aus: „Am Anfang hat es besser für die Mannschaft aus Fürth ausgesehen. Wir sind alle eher schlecht in den Wettkampf gestartet. Am Ende war es ein „Arbeitssieg“. Das zeigt die Willensstärke und Qualität unseres Teams, das Match zum Schluss hin noch zu drehen“, analysierte Hanna Bühlmeyer. Das „Drehen“ mündete dabei in einen 5:0-Sieg, der jedoch erst in zwei Stechen – Hanna Bühlmeyer vs. Dominika Fischer (398:398 & 10:9) sowie Magdalena Bauer vs. Justus Ott (394:394 & 10:7) – klargemacht wurde. Demzufolge war Bühlmeyer hochzufrieden: „Der Sieg war ein riesiger Schritt Richtung Finale, aber uns stehen in den letzten zwei Wettkampfwochenenden noch die besten Mannschaften der Liga gegenüber. Hier können und wollen wir uns nicht auf unserem Vorsprung ausruhen, zumal es natürlich auch um die Platzierung geht und auf welche Mannschaft aus dem Norden man dann entsprechend im Viertelfinale trifft. Unser Ziel ist es jetzt schon, an alle Wettkämpfe heranzugehen, als wäre es das Finale und entsprechend wollen wir aus der Vorrunde ohne Niederlage ins Finale einziehen.“
Ein Kandidat für das Finale in Rotenburg an der Fulda ist definitiv auch Eichenlaub Saltendorf. Allerdings mussten die Oberpfälzer hart kämpfen, um den 3:2-Sieg gegen die FSG Kempten einzutüten: „Der Sieg bedeutet uns natürlich sehr viel, weil er wichtig war, um die Chancen auf das Finale zu bewahren. Vor allem nach so einer hart umkämpften Partie, sind wir umso glücklicher, die Punkte auf unserem Konto zu haben. Die Kemptener haben uns das Leben echt nicht einfach gemacht und waren lange Zeit vorne“, berichtete Anna Haberhauer. Die an Position fünf schießende Haberhauer war es schließlich, die für den Sieg sorgte. Im Stechen behielt sie mit 10:9 gegen Dominik Schwarzer die Oberhand: „Das Stechen war sehr nervenaufreibend. Jeder in der Halle wusste, dass es um Sieg oder Niederlage geht. Dass ich schlussendlich das Stechen gewinnen konnte, freut mich natürlich, weil ich somit den wichtigen Sieg für die Mannschaft ins Ziel bringen konnte. Der Traum vom Finale ist natürlich da. Aber der Weg bis dahin ist noch lange, und es warten noch starke Gegner, u.a. Kronau und Der Bund, auf uns. Wir werden von Wettkampf zu Wettkampf schauen und weiterhin das Beste geben.“

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