Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Spannung unten im Norden und oben im Süden

13.11.2025 13:31

Das vierte Wettkampfwochenende in der Bundesliga Luftpistole läutet die zweite Hälfte der Vorrunde ein und besteht – wie immer – aus nur einem Match pro Team. Die Nord-Bundesligisten kommen in Schleswig und Berlin zusammen, die Süd-Bundesligisten kämpfen in Waldkirch und Kirchheim/Teck um Ringe und Punkte.

Norden: Dichtes Gedränge im Tabellenkeller
Im „Tabellenkeller“ herrscht im Norden dichtes Gedränge. Sechs Teams liegen mit 4:8-Zählern gleichauf, Tabellenschlusslicht SSG Teutoburger Wald hat auch nur zwei Punkte weniger. Dementsprechend richtungsweisend gibt es gleich drei direkte Duelle der Teams in den unteren Tabellenregionen. So trifft Gastgeber SSV Fahrdorf als Sechster auf den punktgleichen SV Niedererbach, der aufgrund des schlechteren Einzelpunkteverhältnisses (13:17 für Fahrdorf und 12:18 für Niedererbach) drei Plätze dahinter rangiert. „Bei der aktuellen Tabellen-Konstellation ist Spannung pur angesagt. Bei einem Sieg gegen Niedererbach können wir einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen – das gilt aber auch für unseren Gegner. Ich glaube, es wird ein enges Match zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, sagt Fahrdorfs Trainer Karl-Heinz Wolff.

Ein weiteres Kellerduell gibt es zwischen Freischütz Wathlingen und dem SV Bassum (beide 4:8), und ganz unten geht es für die SSG Teutoburger Wald fast schon um alles. Im Duell mit dem Vorletzten SV Lindwedel ist ein Sieg beinahe Pflicht. Für Teutoburg spricht das bessere Durchschnittsergebnis der bisherigen Wettkämpfe, für Lindwedel das Punktekonto: „Dieser eine Wettkampf an dem Wochenende ist ein Zwei-Punkte-Match, für den Gewinner zählt es in der derzeitigen Tabellensituation aber wie vier Punkte“, sagt Lindwedels Sportmanager Axel Pralle treffend und ergänzt: „Es wird wieder einmal auf die Tagesform der Sportschützen ankommen und wer seine Nerven besser im Griff hat.“

In anderen Regionen bewegen sich der SV 1935 Kriftel (8:0) und der PSV Olympia Berlin (8:4). Bis vor kurzem wäre es auch ein Duell zweier ungeschlagener Teams gewesen, dann kam das dritte Vorrunden-Wochenende: „Das war ergebnistechnisch ein Rückschlag. Gegen zwei aufopferungsvolle Gegner (Lindwedel 1:4 und Pier 2:3, Anm. d. Red.) fehlte auch ein bisschen Glück für unser Team. Mit Josefin Eder (Mutterjahr) und Raef Mohamed (berufliche Belastung) fehlen auch derzeit zwei wichtige Leistungsträger“, schildert Michael Wischnewsky, Vorsitzender des Vereins und Mannschaftsverantwortlicher, den Hergang. Denn zuvor war das Team aus der Hauptstadt richtig gut unterwegs: „Nicht nur, weil vier Siege geholt wurden, sondern auch ein neuer Wind mit hoher Motivation zu spüren ist. Die beiden Junioren David Obenaus und Leon Kabisch haben mit tollen Ergebnissen ihren Einstieg in die 1. Bundesliga fantastisch hinbekommen“, lobt Wischnewsky. Und die beiden Youngster sind auch gegen Serien-Nordmeister Kriftel gefordert, da die Berliner Spitzenschützen Chiara Giancamilli/ITA, Mathilde Lamolle/FRA sowie Michelle Skeries wegen der gleichzeitig stattfindenden Weltmeisterschaft nicht dabei sind. „Deshalb wird der ohnehin schon kaum zu gewinnende Kampf gegen Kriftel – dort sind alle WM-Fahrer wieder pünktlich zurück - noch einmal eine Stufe schwieriger. Dennoch wird um jeden Punkt gekämpft! Vielleicht glückt eine Überraschung.“

Süden: Mehr als die Hälfte der Liga schielt auf das Bundesligafinale
Während im Norden mehr als die Hälfte der Liga um den Verbleib in der Liga zittert, ist im Süden vor allem in der oberen Tabellenhälfte Spannung garantiert: Hinter Spitzenreiter Kelheim-Gmünd (10:2-Punkte) weisen fünf Teams 8:4-Zähler auf, zwei 6:6. Demnach machen sich alle Hoffnung auf das Bundesligafinale. U.a. Gastgeber SV Waldkirch, der im direkten 8:4-Duell mit KKS Hambrücken einen entscheidenden Schritt in Richtung Rotenburg an der Fulda machen will. „Mit KKS Hambrücken erwarten wir ein sehr junges und sehr starkes Team, mit Robin Walter an der Spitze, der aktuell eine hervorragende Saison schießt. Insgesamt sind sie dieses Jahr wieder sehr stark als Team, aber wir haben auch bewiesen, dass wir gegen starke Gegner mithalten, oder auch gewinnen können“, sagt Mannschaftsführer Simon Rogg und spricht damit den zuletzt errungenen 3:2-Sieg über Titelverteidiger ESV Weil am Rhein an. Die Vorfreude auf das Heimspiel und das Duell ist bei Rogg und seinem Team jedenfalls groß: „Wir können jetzt schon sagen dass es gegen KKS Hambrücken ein umkämpfter Wettkampf werden wird, und wir uns schon darauf freuen gegen sie zu schießen.“

Auch in dem Duell Kelheim-Gmünd gegen SGi Ludwigsburg (8:4) geht es einzig um weitere Punkte für das Ziel Bundesligafinale.

Ganz andere Gedanken hat da der zweite Gastgeber des Wochenendes: Der TSV Ötlingen ist das einzige Luftpistolen-Bundesligateam, das noch ohne Erfolgserlebnis dasteht. Das hat mehrere Gründe: Zum einen war Olympia-Superstar Yusuf Dikec/TUR noch nicht im Einsatz, der fest eingeplante Einsatz der Italienerin Margherita Veccaro zum Ligastart machten die Proteste in ihrem Land unmöglich. Und dann kam auch noch Pech hinzu, als Matea Štrbac mit 9:10 im Stechen um den Mannschaftspunkt unterlag.
Andererseits ist aufgeben keine Option und gibt es durchaus Lichtblicke. Wie der sensationelle Auftritt von Amelie Vogler am vergangenen Wettkampfwochenende. Sie gewann nicht nur mit einer persönlichen Bestleistung von 371 Ringen ihr Match, sondern hielt dem Druck stand. Sie musste mit sechs Zehnern ausschießen um dem Sieg zu sichern, das tat sie. Genau 1:11 min stand auf dem Bildschirm, als sie zu ihrem letzten Schuss ansetzte. „Die Schnapszahl ist ein gutes Omen“, dachte sie – und traf abermals die Zehn.
Es sind diese individuellen Leistungen, die trotz der miserablen Tabellensituation Mut machen für den Rest der Saison. „Zwei Mannschaftssiege sind durchaus noch möglich“, so die Einschätzung von Trainer Markus Geipel. Doch die Erwartungen für den Heimkampf sind auch bei ihm nicht allzu hoch. Schließlich müssen seine Schützlinge ausgerechnet zu Hause gegen ein absolutes Spitzenteam antreten, Titelverteidiger Weil am Rhein. Auf die beiden Top-Schützen Margherita Veccaro/ITA und Yusuf Dikeҫ/TUR kann die Mannschaft leider auch an diesem Wettkampftag nicht zählen. Beide starten für ihre Nationalmannschaft bei der zeitgleich stattfindenden WM in Kairo. So kann es für die Ötlinger realistisch betrachtet trotz des Heimvorteils kaum um den Sieg gehen, wohl aber um gute Leistungen und vielleicht um einen Einzelpunkt.

Die Ansetzungen am 4. Wettkampfwochenende der Bundesliga Luftpistole

Nord: 15. November in Schleswig und Berlin
15.00 Uhr: SSG Teutoburger Wald - SV Lindwedel & Freischütz Wathlingen - SV Bassum
16.30 Uhr: SV Schirumer Leegmoor - SV Falke Dasbach & Spsch Raesfeld - Sp.Sch. Pier2000
18.00 Uhr: SSV Fahrdorf - SV Niedererbach & PSV Olympia Berlin - SV 1935 Kriftel

Süd: 15. November in Waldkirch und Kirchheim/Teck
15.00 Uhr: FSG Kempten - SV Hitzhofen-Oberzell & SGi Waldenburg - HSG München
16.30 Uhr: SG Edelweiß Scheuring - SSG RWS Fürth & SV Kelheim-Gmünd - SGi Ludwigsburg
18.00 Uhr: SV Waldkirch - KKS Hambrücken & TSV Ötlingen - ESV Weil am Rhein

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