Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Die ersten Finalisten stehen fest

01.12.2025 09:28

In der Bundesliga Luftpistole sind am Wochenende mit den Vorrunden-Wettkämpfen acht und neun die ersten Entscheidungen gefallen: Ein Trio aus dem Norden hat fest das Ticket für das Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda (7./8. Februar 2026) gebucht, im Süden sind drei Vereine kurz davor. Und auch in beiden Tabellenkellern gab es Bewegung.

Foto: Hitzhofen-Oberzell / Der SV Kelheim-Gmünd (in blau-weiß) steht mit einem Bein im Bundesligafinale, der SV Hitzhofen-Oberzell kämpft um den direkten Liga-Erhalt.
Foto: Hitzhofen-Oberzell / Der SV Kelheim-Gmünd (in blau-weiß) steht mit einem Bein im Bundesligafinale, der SV Hitzhofen-Oberzell kämpft um den direkten Liga-Erhalt.

Norden: Ein Trio hat die Finaltickets sicher
Der SV 1935 Kriftel, der SV Falke Dasbach und die Sp.Sch.Pier 2000 sind die ersten fixen Teilnehmer beim Höhepunkt in Rotenburg: Kriftel behielt als einziger aller 24 Vereine seine „weiße Weste“ und gab bei den 5:0-Siegen gegen Leegmoor und Fahrdorf keinen Einzelpunkt ab – ohne groß glänzen zu müssen. Die hessischen Kollegen vom SV Falke Dasbach (16:2) jubelten ebenfalls: Durch das 3:2 im Heimwettkampf gegen Fahrdorf - Mattis Hembre, Ann-Kathrin Bahrmann und Christian Metten punkteten - stand die zweite Finalteilnahme des Vereins (nach 2022) fest. Und auch die Schützen aus Pier sind in Rotenburg dabei und machten damit den „Final-Hattrick“ perfekt: Jeweils mit 4:1 wurden Wathlingen und Lindwedel bezwungen, wobei vor allem der Erfolg gegen Wathlingen erst im doppelten Stechen entschieden wurde: Shane Verbist (10:8 vs. Sarah Tauermann) und Andreas Kögler (9:7 vs. Jessica Schrader) machten die Punkte.
Noch nicht drin, aber ganz nah dran ist der PSV Olympia Berlin: Vier Mannschaftspunkte Vorsprung und das bessere Einzelpunkte-Verhältnis sollten reichen, um beim Showdown in Rotenburg ebenfalls dabei zu sein. Dem 4:1 gegen Niedererbach ließen die Berliner ein 3:2 gegen Dasbach folgen. Dabei überzeugte einmal mehr David Obenaus, der seine erste Saison in der Elite-Liga schießt und mit 383 und 380 Ringen zweifach punktete, obwohl die Vorbereitung alles andere als perfekt lief: „Dieses Wochenende waren es für mich ein wenig erschwerte Bedingungen, weil ich zuvor eine Woche sehr krank war und noch nicht richtig regeneriert und überhaupt ins Training eingestiegen bin. Trotzdem habe ich die beiden Wettkämpfe konzentriert und konsequent durchgezogen.“ Ein Grund für das starke Berliner Auftreten in dieser Saison sieht der 19-Jährige „in der guten Teamchemie. Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft und freue mich auf jedes Wochenende, an dem wieder Bundesliga geschossen wird. Es ist einfach eine angenehme Abwechslung zu den ganzen Lehrgängen, Qualifikationen, Ranglisten.“ Dass er erst seine Premierensaison absolviert, merkt man Obenaus überhaupt nicht an („Am Anfang der Saison wusste ich natürlich nicht richtig, was auf mich zukommen wird, aber ich habe mich schnell an diese Art der Wettkämpfe gewöhnt und konnte auch ab dem ersten Wettkampf meine gewohnte Leistung abrufen.“), mit 378,6 Ringen im Schnitt ist er einer der konstantesten und besten Schützen der Nordliga. Sein Saison-Highlight war dabei ausgerechnet eine Niederlage: „Mein Highlight bis jetzt war das Match gegen Christian Reitz in Berlin. Ich habe zwar klar verloren jedoch konnte ich gegen ihn meine bisherige Bundesliga-Bestleistung von 384 aufstellen.“
Oben scheint viel klar zu sein, unten im „Keller“ ist noch alles offen: Gleich sechs Teams stecken im Abstiegskampf von Schlusslicht SSG Teutoburger Wald (4:14-Punkte) bis zu den SpSch Raesfeld (6:12) auf Rang sieben. Dabei landeten die Teutoburger zunächst einen 4:1-Sieg gegen den SV Bassum, der sich jedoch tags darauf in einem engen Duell den 3:2-Sieg gegen Raesfeld sicherte. Bassums Denis Rother fasst zusammen: „Wir sind nicht gefrustet, eher waren wir überrascht, dass Teutoburg sich an den entsprechenden Positionen besser geschlagen hat, als man vorher angenommen hat. Sie haben verdient gewonnen. Es hätte uns natürlich enorm geholfen, mit zwei Siegen in die Winterpause zu gehen, aber immerhin konnten wir einen Sieg mitnehmen. Das unser Duell gegen Raesfeld absolut auf Augenhöhe ablief, hat man deutlich gespürt. Letztendlich ist es aber dann die Form an dem Tag, der darüber entscheidet, ob man selbst den Punkt macht, oder der Gegner.“ Mit zwei Zählern Vorsprung auf Fahrdorf und Teutoburger Wald geht ein Quartett um Bassum in das letzte Vorrunden-Wochenende, das im nächsten Jahr ausgetragen wird: „Wir gehen auf jeden Fall zufrieden in die Winterpause. Dieser eine Sieg war schon wichtig. Ob wir dennoch in die Relegation müssen, kann man jetzt noch nicht final sagen. Das letzte Wettkampfwochenende im Januar wird also nochmal spannend. Ein Sieg sollte reichen, um sicher drin zu bleiben“, so Rother.

Süden: Ein Trio ist so gut wie durch
Im Süden ist noch keine rechnerisch finale Entscheidung gefallen, doch der SV Kelheim-Gmünd, der ESV Weil am Rhein und der SV Waldkirch können die Koffer für Anfang Februar bereits packen: Vier Zähler Vorsprung hat das Führungstrio bei nunmehr 14:4-Zählern und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollte es nicht mit dem Bundesligafinale klappen. Kelheim-Gmünd siegte zunächst knapp 3:2 gegen Hambrücken - entscheidend dabei das knappe 378:377 von Philipp Grimm gegen Eduard Baumeister -, ehe Hitzhofen-Oberzell mit 4:1 bezwungen wurd. Weil punktete doppelt (3:2 vs. Scheuring und 4:1 vs. München), weil Patrick Meyer im Stechen gegen Adrian Offer (10:8) den entscheidenden Zähler gegen Scheuring sicherte, Waldkirch machte es dem Titelverteidiger mit den Ergebnissen (4:1 vs. München und 3:2 vs. Ludwigsburg) gleich und konnte vor allem auf den starken Alexander Kindig (382 & 383) bauen.
Um den vierten Finalplatz dürfte es am letzten Vorrunden-Wochenende ein Hauen und Stechen zwischen Waldenburg, Hambrücken, Ludwigsburg und Kempten (alle 10:8-Punkte) geben. Waldenburg machte gehörig Boden gut mit zwei 4:1-Siegen gegen Scheuring und Ludwigsburg und schob sich auf den begehrten vierten Platz. Schnellfeuerpistolen-Europameister Florian Peter punktete an Position fünf (375 & 380) doppelt und äußerte sich danach: „Der Doppelsieg war sehr, sehr wichtig. Auch in der Höhe, denn auch die Einzelpunkte brauchten wir auf jeden Fall, weil die Tabelle supereng ist. Mit Kempten und Weil am Rhein haben wir zum Abschluss zwei sehr starke Gegner, wo alles passieren kann. Aber wir haben die Chance auf das Bundesligafinale, die wollen wir nutzen.“
Vom Bundesligafinale träumen auch die Schützen des SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell. Bislang gelang noch keine Finalteilnahme, und auch in dieser Saison hinkt der Verein seinen Ansprüchen hinterher. Am Wochenende gelang ein wichtiger 3:2-Sieg gegen Schlusslicht Ötlingen, ehe gegen Kelheim-Gmünd trotz guter Leistung (1873 Ringe als Team) ein 1:4 hingenommen werden musste. Andrea Fröhlich meint zum Wochenende: „Für uns war der Sieg gegen Ötlingen extrem wichtig. Zum einen tun die Punkte in der Tabelle natürlich gut, zum anderen ist es auch einfach schön, wenn gute Ergebnisse fallen. Entschieden ist aber trotzdem noch nichts. Im Januar versuchen wir nochmal alles rauszuholen, um gegen Fürth und Waldkirch zu punkten.“
Apropos Fürth: Der letztjährige Südmeister bejubelte zunächst das 3:2 gegen Kempten, weil Martin Raabe im Stechschuss mit 10:9 gegen Adrian Veser siegte. Einen Tag später waren die Köpfe jedoch wieder unten, da es ein 2:3 gegen Ötlingen setzte, das damit seinen ersten Saisonsieg feierte. Fürth ist mit 4:14-Punkten auf dem Relegationsplatz mit zwei Zählern Vorsprung auf Ötlingen und zwei Zählern Rückstand auf München und Hitzhofen-Oberzell. Es bleibt spannend!

Foto: Dasbach / Der SV Falke Dasbach - hier mit Mattis Hembre - hat sich erst zum zweiten Mal für das Bundesligafinale qualifiziert.
Foto: Dasbach / Der SV Falke Dasbach - hier mit Mattis Hembre - hat sich erst zum zweiten Mal für das Bundesligafinale qualifiziert.

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