Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Top-Teams mit überragenden Ergebnissen
1990, 1992, 1993 und 1994! Das sind keine Jahreszahlen aus dem vorherigen Jahrtausend, sondern die überragenden Mannschaftsergebnisse von vier ungeschlagenen Top-Teams der Bundesliga Luftgewehr am zweiten Vorrunden-Wochenende. Erreicht wurden diese herausragenden Ergebnisse u.a. mit 15 (!) perfekten 400-er Serien, sechs Teams jubelten am Wochenende doppelt.

Norden: Kevelaer stellt Bundesligarekord ein
Bisher wurde der Rekord von 1994 Ringen von ST Hubertus Elsen und dem SV Pfeil Vöhringen gehalten, nun müssen sie sich diesen „Titel“ mit der SSG Kevelaer teilen. Die Rheinländer zeigten sich im Duell mit dem SV Kamen (5:0) von ihrer besten Seite, lediglich Marie Billion, Franka Janßen und Finnja Rentmeister ließen sechs Ringe liegen, Anna Janßen und Franziska Driessen blieben makellos: „Dass wir unseren Teamrekord toppen konnten, macht mich richtig stolz. Der alte Rekord von 1.990 Ringen aus dem Jahr 2023 in Wieckenberg gegen Freiheit war schon eine starke Marke, aber wir haben als Team gezeigt, dass da noch mehr in uns steckt“, so Driessen, für die eine 400 noch kein Alltag ist: „Auch persönlich war dieser Wettkampf etwas Besonderes für mich. Es war erst meine zweite 400, und ich habe jede Sekunde davon genossen. Trotz eines anspruchsvollen Wettkampfes habe ich mich auf mich selbst verlassen können und gleichzeitig voll auf meine Mannschaft vertraut. Dieses Gefühl, zusammen etwas Großes zu schaffen, gibt mir unglaublich viel Kraft.“ Da auch tags darauf Gastgeber Braunschweig mit 4:1 bezwungen wurde, sind die „Tiger“ mit 8:0-Zählern perfekt in die Spielzeit gestartet: „Der Saisonstart fühlt sich unglaublich gut an. Wir haben in der Vorbereitung hart gearbeitet und genau das hat man am Wochenende gesehen“, so Driessen.
Konnte man von Kevelaer erwarten, dass es oben „mitspielt“, ist der perfekte Saisonstart von der SuSC Müllenborn doch etwas überraschend: Dem 4:1 gegen Gölzau ließ das Team ein hart umkämpftes 3:2 gegen Buer-Bülse folgen, das Annemarie Hammes im vierten Stechschuss mit 10,5:8,9 gegen Leila Hoffmann perfekt machte: „Schon in der Vorbereitung haben wir bei den Trainingslehrgängen gemerkt, dass wir als Team gut aufgestellt sind. Nach den ersten beiden Wettkampfwochenenden hat sich dieser Eindruck bestätigt. Alle Begegnungen waren anspruchsvoll, zwei wurden erst im Stechen entschieden – das zeigt, wie eng es in der Liga zugeht. Diese Erfahrungen motivieren uns zusätzlich, weiter konzentriert zu arbeiten und uns Schritt für Schritt zu steigern“, sagt Katharina Mentzel, die als Nummer fünf bei Müllenborn an der Schießlinie stand. Der Saisonstart und das bisherige Auftreten macht das Team aus dem Rheinischen Schützenbund selbstbewusst: „Bereits vor Beginn der Saison haben wir als Team uns das Ziel gesetzt, um einen der begehrten Finalplätze zu kämpfen. Wir wissen, dass noch nicht alles perfekt war und genau das gibt uns die Zuversicht, nach diesen vier Siegen auch weiterhin an unserem großen Ziel der Finalteilnahme festzuhalten“, so Mentzel.
Das Ziel hatte und hat mit Sicherheit Titelverteidiger Elsen, der ebenfalls vier Siege aus vier Matches aufweisen kann und mit 1990 Ringen zeigte, dass die Form mehr als stimmt.
Ganz unten im Keller konnte der SV Kamen gegen Ohligse den ersten Saisonsieg feiern und verdankte diesen u.a. der Nervenstärke von Patrick Trunk, der sich mit 10:9 im Stechen gegen Cheyenne Engelken behaupten konnte.
Süden: DSB-Kaderschützen bleiben makellos
Was im Norden Kevelaer und Elsen sind, sind im Süden der Republik Der Bund München und der SV Pfeil Vöhringen. Beide Teams präsentierten sich mit zwei Siegen und 1992 (Bund) und 1993 (Vöhringen) Ringen bärenstark, beide Teams hatten zwei DSB-Kaderschützen in ihren Reihen, die keinen ihrer achtzig Schüsse außerhalb der Zehn platzierten: Maximilian Dallinger und Maximilian Ulbrich. Dallinger gelang dabei das Kunststück bereits das zweite Mal in Folge, sodass er in seinen vier Matches viermal das perfekte Ergebnis schoss – herausragend!
Ulbrich gelang erstmals in seiner Karriere der Doppelschlag ("Zweimal 400 an einem Wochenende gab es bei mir noch nie, es macht mich besonders glücklich, da die letzte 400 schon fast zwei Jahre her war. Darum war es am Samstag auch sehr schwierig und für mich wahnsinnig viel wert. Das Teamergebnis ist für uns ein neuer Mannschaftsrekord, es hat uns natürlich sehr gefreut und zeigt auch, zu was wir fähig sind."), und das im neuen Team. Denn der Olympia-Vierte im Mixed von Paris 2024 schloss sich vor der Saison den Münchnern an (von Diessen kommend) und fand sich im Team schnell zurecht. "Ich fühle mich in meinem neuen Team sehr wohl, wurde dort auch bestens aufgenommen. Es ist genau das, was ich mir erwartet habe, ein Team, das von den Charakteren her super zusammenpasst in einem sehr professionellen Umfeld, was die Organisation und das Coaching betrifft. Und dann auch so aufgestellt, dass wir leistungsmäßig vor niemandem Angst haben müssen und jeden schlagen können. Es macht wirklich Spaß für den Bund zu starten, und alles in allem kann ich so sagen, dass es für mich die absolut beste Entscheidung war, Dießen zu verlassen und zum Bund zu wechseln. All das, was ich in Dießen versucht habe aufzubauen, um ins Finale zu kommen, finde ich jetzt vor."
Neben dem Spitzenduo war das Team der SSG RWS Fürth der große Gewinner des Wochenendes im Süden: 3:2 gegen Fenken und 4:1 gegen Kempten mit 1982 bzw. 1981 Ringen sorgten für die Aufstockung des Punktekontos auf nunmehr 6:2-Zähler.
Die Fenkener konnten dennoch jubeln, landeten sie im Kellerduell gegen die SSVG Brigachtal beim 4:1 den ersten Saisonsieg. Nils Friedmann und seinen Teamkollegen war die Bedeutung bewusst: „Der erste Sieg war jetzt schon wichtig, gerade nachdem wir die ersten Wettkämpfe alle knapp verloren haben. Ich glaube, uns war allen bewusst, dass wir den Wettkampf gewinnen müssen und konnten uns leider teilweise nicht ganz von unseren besten Seite zeigen, aber gerade Markus (Abt, 399 Ringe, Anm. d. Red.) und Aleksi (Leppa, 398 Ringe, Anm. d. Red.) haben da die wichtigen Punkte gemacht.“ Die Brigachtaler sind nun einziges Team im Süden, das noch sieglos ist.

Ein extrem spektakuläres Match konnten am Samstag die Zuschauer in der Halle und am Livestream zwischen Gastgeber FSG Kempten und dem SSV Kronau verfolgen: Vier (!) der fünf Duelle mussten im Stechen entschieden werden. Diese gingen schiedlich-friedlich 2:2 aus, sodass der Punkt von Nele Stark gegen Alisa Zirfaß zum 3:2-Sieg für Kronau entschied
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