Norden: Freiheit will Siegesserie fortsetzen
Keine Frage: Der Saisonstart war für die SB Freiheit eine kleine Katastrophe: Das erfolgsverwöhnte Team von Trainer Christian Pinno startete mit 0:6-Punkten, ehe danach vier Siege in Folge gelangen: „Die Saison ist für uns bisher ein „Roller Coaster Ride“. Tabellentechnisch ist der Saisonstart natürlich misslungen: Trotz der starken Leistungen am ersten Wochenende standen wir ohne Punkte da, dann folgte noch der Aussetzer mit der Setzlistenreihenfolge. Mit den Leistungen sind wir absolut zufrieden und mit den gelungenen Teamperformances haben wir die Trendwende geschafft, was unser Tabellenplatz widerspiegelt.“ Aktuell rangieren die Niedersachsen auf Rang fünf (8:6) und könnten mit zwei Siegen erstmals einen der ersten vier Plätze belegen, die bekanntermaßen zur Qualifikation für das Bundesligafinale berechtigen. Doch Pinno bremst ein wenig: „Sowohl Braunschweig als auch Ohligse haben anderen bereits das Fürchten gelehrt. Das Liganiveau ist hoch und eng. Klar ist, wenn man gegen diese starken Teams überhaupt eine Chance haben will, muss man mindestens Top-Leistungen abliefern.“ Das schafft Freiheit in dieser Saison bislang, erst zweimal blieb das Team unter 1980 Ringen. Und für das Heimspiel „haben wir erstmals alle an Bord“, so Pinno. Dabei haben die Harzer - wohlwissend, dass ihre internationalen Top-Schützen Jeanette Hegg Duestad/NOR und Victor Lindgren/SWE beim Weltcupfinale in Doha sind – gut geplant und die Norwegerin Mari Lovseth als starke Ausländerin dabei. Pinno hat für das Wochenende zwei Ziele: „Natürlich wollen wir sportlich bestehen. Viel wichtiger ist uns aber, dass die Zuschauer so begeistert nach Hause gehen, dass sie es kaum erwarten können, nächstes Jahr wieder in die Lindenberghalle zu kommen.“

Für den BSV Buer-Bülse, den zweiten Gastgeber an diesem Wochenende, verlief die bisherige Saison diametral entgegengesetzt zu den Freiheitern: Drei Siege folgten vier Niederlagen, sodass Dominik Stader, Teammanager, zusammenfasst: „Unser Team zeigt durchaus Potenzial, wir waren in vielen Begegnungen knapp dran. Zu Beginn der Saison konnten wir wichtige Punkte holen. Danach war es meist knapp, das zeigt, dass wir mit den anderen Mannschaften mithalten können, aber zwei bis vier Mannschaftspunkte mehr würde mich mehr befriedigen.“ Den Grund für dieses kleine Wechselbad lieferte Stader gleich hinterher: „Ergebnistechnisch lassen wir noch die Konstanz, die es in der Liga braucht, etwas liegen. Aber mit neuen jungen Schützeninnen in der Mannschaft müssen wir uns dort eben noch weiterentwickeln.“ Dies soll sich beim Heimspiel, bei dem die junge Dänin Anna Bakke Nielsen die Position eins bekleiden wird, auch ergebnistechnisch niederschlagen, wobei das Augenmerk vor allem auf dem ersten Duell liegt: „Mit Gölzau haben wir einen direkten Konkurrenten, der derzeit top drauf ist. Und mit Kevelaer am Sonntag: Naja, dazu muss man sicherlich nicht viel sagen.“ Aber vielleicht gelingt ja auch da eine Überraschung, denn die Stimmung im Sportpark Schürenkamp in Gelsenkirchen ist immer prächtig: „In den letzten Jahren waren wir besonders zu Hause sehr gut aufgestellt“, so der Teammanager.

Besonders interessante Duelle gibt es an diesem Wochenende vor allem auch im „Tabellenkeller“. Der Vorletzte SV Kamen (4:10) bekommt es mit Schlusslicht SV Hubertus Steinbach (0:14) und der unmittelbar vor ihnen platzierten Braunschweiger SG 1545 (6:8) zu tun. Im Duell ST Hubertus Elsen gegen SuSC Müllenborn (beide 10:4) geht es dagegen um Punkte für das große Ziel Bundesligafinale.

Süden: Top-Duell Vöhringen gegen Bund München
Es ist DAS Top-Duell im Süden: Der SV Pfeil Vöhringen (12:2) empfängt die einzig noch ungeschlagene Mannschaft, den Bund München. Sven Martini, Trainer der Vöhringer, weiß, worum es geht: „Ein Team braucht drei einzelne Siege. Alte Weisheit, aber bei der Leistungsdichte zählt am Ende nur, dass man bei drei Paarungen einen Ring mehr hat.“ Dabei müssen die Vöhringer („Von den Ergebnissen sind wir sehr gut, und wir können mit der Saison bisher zufrieden sein!“) aber auf einen absoluten Punktegaranten verzichten: Maximilian Dallinger blieb bei seinen fünf Auftritten fehler- bzw. neunerfrei! Fünf Mal 400 Ringe in Serie hatte bis dato noch keiner geschafft: „Besonders Maxi Dallinger hat bisher überzeugt. Leider fehlte er uns an dem Wochenende der Weltmeisterschaften und wird ebenfalls beim Heimkampf nicht für Vöhringen starten können. Er schießt in Doha das Weltcupfinale“, so Martini. Und da mit Antonia Back und Anna Beutler zwei weitere starke Schützinnen ausfallen, „gehen wir ersatzgeschwächt in den Heimkampf, sind aber trotzdem stark besetzt. Eszter Denes, Anita Mangold, Amelie Kraus, David Koenders und Florian Krumm werden nach heutigem Stand für uns in den Ring steigen.“ Dabei hat Martini eine klare Vorgabe an sein Team: „Um ins Finale zu kommen, müssen und wollen wir gegen Gemütlichkeit Mertingen gewinnen. Da sind wir, obwohl wir nicht in Bestbesetzung antreten können, Favorit. Gegen den Tabellenführer München wird es so aber eher schwierig. Mal sehen, drei Punkte reichen ja, wie gesagt."

Ein Team, das sich in den drei vergangenen Saisons immer für das Bundesligafinale qualifiziert hat, ist der SSV Kronau. Und der Klub hat wieder Kurs auf Rotenburg an der Fulda genommen, rangiert mit 10:4-Zählern auf Rang drei: „Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf insgesamt zufrieden. Zwar haben wir zwei Wettkämpfe verloren, diese waren jedoch gegen die zwei stärksten Mannschaften der Südliga (1:4 vs. Vöhringen, 2:3 vs. München, Anm. d. Red.). Ergebnistechnisch konnten wir mit 400er- und 399er-Ergebnissen bereits zeigen, dass wir auch in dieser Saison konkurrenzfähig sind. Mit Platz drei stehen wir aktuell sehr gut da“, meint Kaderschützin Nele Stark. Zwar müssen die Kronauer in den Duellen mit den Saltendorf (10:4) und Fenken (6:8) auf ihre Nummer eins, den US-Amerikaner Gavin Barnick, verzichten, dafür baut Stark auf einen anderen Faktor: „Wir freuen uns bereits jetzt auf die Unterstützung unserer Zuschauer und auf eine super Stimmung in der Halle. Das gibt uns auf jeden Fall Kraft und Sicherheit für die Wettkämpfe.“ Auch Kronaus Sportkoordinator Norman Götzinger setzt auf die Karte Heimvorteil, von dem sich auch Nicht-Anwesende per Livestream auf Sporeurope.TV überzeugen können: „Ich denke, wir werden wieder eine sehr gute Stimmung in der Halle haben, die uns sicherlich zu den Höchstleistungen motivieren wird, die nötig sein werden, um die Punkte in Kronau zu halten.“ Mit zwei Siegen wäre die erneute Qualifikation für das Bundesligafinale in greifbarer Nähe, Götzinger glaubt an sein Team und sagt: „Leistungstechnisch waren wir bisher auf allen Positionen gut unterwegs. Für den Schlussspurt haben wir aber auch noch ein paar Pfeile im Köcher.“

Ein weiteres Spitzenduell mit Relevanz für das Bundesligafinale lautet SSG RWS Fürth (10:4) gegen SV Germania Prittlbach (8:6), wohingegen in der Partie SG Endorf (4:10) gegen den SSVG Brigachtal (0:14) der Klassenerhalt ganz im Fokus steht.

Die Ansetzungen am 5. Wettkampfwochenende der Bundesliga Luftgewehr

Nord: 6. Dezember in Osterode am Harz und Gelsenkirchen
15.00 Uhr: Ohligser SGem 75/03 - SV Wieckenberg & SuSC Müllenborn - ST Hubertus Elsen
16.30 Uhr: SV Kamen - SV Hubertus Steinbach & SSG Kevelaer - Wissener SV
18.00 Uhr: SB Freiheit - Braunschweiger SG 1545& BSV Buer-Bülse - SV Gölzau

Nord: 7. Dezember in Osterode am Harz und Gelsenkirchen
10.00 Uhr: SV Hubertus Steinbach - SV Wieckenberg & Wissener SV - SuSC Müllenborn
11.30 Uhr: SV Kamen - Braunschweiger SG 1545 & SV Gölzau - ST Hubertus Elsen
13.00 Uhr: SB Freiheit - Ohligser SGem 75/03 & BSV Buer-Bülse - SSG Kevelaer

Süd: 6. Dezember in Vöhringen und Kronau (Livestream bei Sporteurope.TV)
15.00 Uhr: Gmütlichkeit Luckenpaint - Der Bund München & SG Endorf - FSG Kempten
16.30 Uhr: SSG RWS Fürth - SV Germania Prittlbach & SSVG Brigachtal - Eichenlaub Saltendorf
18.00 Uhr: SV Pfeil Vöhringen - Gemütlichkeit Mertingen & SSV Kronau - SV Fenken

Süd: 7. Dezember in Vöhringen und Kronau (Livestream bei Sporteurope.TV)
10.00 Uhr: SV Germania Prittlbach - Gmütlichkeit Luckenpaint & SG Endorf - SSVG Brigachtal
11.30 Uhr: Gemütlichkeit Mertingen - SSG RWS Fürth & SV Fenken - FSG Kempten
13.00 Uhr: SV Pfeil Vöhringen - Der Bund München & SSV Kronau - Eichenlaub Saltendorf