Olympische Spiele
Tokio 2020NE: Christian Reitz wird wieder Fünfter
Auch wenn es nicht die erhoffte Medaille wurde: Christian Reitz hat bei seinen vierten Olympischen Spielen zum vierten Mal das Schnellfeuerpistolen-Finale erreicht und mit Platz fünf seine dritte olympische Medaille nur knapp verpasst. Im Finale reichten gute 18 Treffer in fünf Serien nicht zu mehr. Oliver Geis steigerte sich am zweiten Qualifikationstag deutlich und verbesserte sich auf Platz 13.
Die üblichen Verdächtigen standen im Finale: Quiquampoix (FRA), mit Lin und Li zwei Chinesen, Han (KOR) und Pupo, der kubanische Olympiasieger von 2012. Und natürlich Christian Reitz. Der Olympiasieger von Rio hatte sich als Qualifikations-1. souverän für das Finale qualifiziert.
Wenn man immer nur Dreier- oder Viererserien schießt, ist es einfach zu wenig!
Christian Reitz zu seinem olympischen Finale in Tokio
Unter den Augen von Uschi Schmitz, DOSB-Vizepräsidentin Leistungssport, und Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand Leistungssport und Chef de Mission in Tokio, musste Christian Reitz an Stand A vorlegen. Und der Polizeioberkommissar begann mit drei Treffern, womit er sich auf Platz zwei, treffergleich mit vier anderen Schützen, nach der ersten Serie einordnete. Mit zwei Viererserien blieb er vorne dabei, doch auch die anderen Schützen lieferten hohe Trefferzahlen ab, wodurch Reitz immer etwas hintendran war. Als ihm in der vierten Serie erneut „nur“ drei Treffer gelangen, rutschte Reitz auf Platz fünf und konnte diesen Platz trotz einer finalen Vierer-Serie nicht mehr verlassen: „Das Finale war gar nicht so schlecht, ich hatte ein gutes Gefühl, auch vom Schießen her. So kleine Fehlerchen, die sich eingeschlichen haben, haben sich sofort als Nicht-Treffer ausgewirkt. Und wenn man immer nur Dreier- oder Viererserien schießt, ist es einfach zu wenig. Die Lücke ist dann immer größer geworden“, analysierte Reitz gewohnt sachlich.
Der deutsche Vorzeigeschütze verfehlte bei seinen vierten Spielen zwar seine dritte Medaille, zog aber dennoch ein positives Fazit: „Schade, dass es nicht zur Medaille gelangt hat, trotzdem summa summarum muss man sagen: Ich bin in zwei Einzeldisziplinen an den Start gegangen, habe zweimal das Finale erreicht und bin zweimal Fünfter geworden und habe auch im Mixed ein gutes Ergebnis geschossen – zwar ohne Medaille, aber trotzdem mit schönen Ergebnissen.“
Natürlich haben wir alle auf eine Medaille gehofft, aber so ist der Sport!
Bundestrainer Detlef Glenz zeigt sich als fairer Sportsmann
Dem pflichtete auch Bundestrainer Detlef Glenz bei, der sich als fairer „Verlierer“ zeigte: „Ohne eine einzige Fünfer-Wertung war eine Medaille leider nicht möglich. Natürlich haben wir alle auf eine Medaille gehofft, aber so ist der Sport. Größe zeigt sich nicht nur im Sieg, sondern auch in der Niederlage.“
In der Qualifikation hatte Reitz seine Weltklasse abermals unter Beweis gestellt: Nach Tag eins lag er bereits auf Rang drei und schoss sich mit dem zweiten Halbprogramm (291: 98, 99, 94) sogar noch an die Spitzenposition. Und das, obwohl ich beim zweiten Halbprogramm den einen oder anderen Wackler drin gehabt habe.“ Die schwierigeren Bedingungen sorgten dafür, dass der souverän Führende Bessaguet (FRA) noch aus dem Finale kippte und auch der Pakistani und Japaner rutschten heraus: „Der zweite Tag war der Tag der Überraschungen“, so Glenz.
Ich bin ganz glücklich über die Platzierung und das Ergebnis, es war beides besser als in Rio!
Oliver Geis steigerte sich am zweiten Tag deutlich und war am Ende einigermaßen zufrieden
Schön, dass sich Oliver Geis am zweiten Tag wesentlich besser präsentierte als am ersten Tag, den er nur auf Platz 17 beendet hatte. Mit 292 Ringen (96, 99, 97) schoss er eines der besten Programme aller Athleten: „Der Tag war heute ganz gut, ich konnte wenigstens ein vernünftiges Halbprogramm schießen und mich somit noch nach oben arbeiten. Ich bin ganz glücklich über die Platzierung und das Ergebnis, es war beides besser als in Rio. Wir arbeiten uns langsam dem Ziel näher. Gestern lief es einfach nicht so gut, vielleicht war es die Nervosität und ein etwas lockeres Handgelenk. Die kleinsten Fehler wurden mit voller Härte bestraft. Ich werde auf jeden Fall weiter am Ball bleiben und Gas geben, Paris ist ja auch nicht mehr so lange hin.“
In der Tat, in drei Jahren finden bereits die nächsten Olympischen Spiele statt. Auch Glenz hat diese bereits im Blick, wenn er sagt: „Wir werden gut darauf vorbereitet sein.“ Und die gute Leistung dann hoffentlich wieder „veredeln“.
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