Olympische Spiele
Tokio 2020NE: Jolyn Beer sehr zufrieden mit Platz sechs
Jolyn Beer hat ihre ersten Olympischen Spiele mit dem starken sechsten Platz im Wettbewerb Kleinkaliber-Gewehr 3x40 abgeschlossen. Die 27-Jährige schoss sowohl in der Qualifikation als auch im Finale einen qualitativ hochklassigen Wettkampf und meinte danach: „Ich bin super zufrieden. Erste Olympische Spiele und Platz sechs, was will ich mehr. Ich kann morgen zufrieden nach Hause fliegen.“
Stark in der Qualifikation, nervenschwach in den Finals. Das war Jolyn Beer in der Vergangenheit, wo sie regelmäßig beim Schießen der besten Acht nicht die Leistung aus der Qualifikation abrufen und ihre Nerven im Zaum halten konnte.
Doch ausgerechnet beim olympischen Finale in Tokio, bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme, zeigte sich die Niedersächsin „beerenstark“: Im Kniend-Anschlag übernahm sie vom ersten Schuss an die Führung, lag nach fünf Schüssen vorne (51,8 Ringe), nach zehn Schüssen weiterhin (103,5) und rutschte nach ihrer ersten und einzigen Neunerwertung im Kniend mit 154,0 auf Rang zwei ab.
Beer blieb auch im Liegend-Anschlag zunächst vorne dabei, fiel dann aber nach insgesamt drei Neunerwertungen und zu wenigen hohen Zehnern auf Rang sechs ab. Insgesamt schoss sie im Liegend-Anschlag weniger Ringe als im Knien (154,0 zu 153,3).
Das bedeutete, das Stehend-Schießen musste die Entscheidung bringen, sicherlich eine der Stärken der Hannoveranerin, die sich mit zwei Fünferserien auf Platz fünf vorarbeitete. Wie schnell es im Schießsport jedoch gehen kann, erfuhr Beer dann auf die harte Tour: Der erste Einzelschuss im Stehen, eine 9,1, insgesamt ihr schwächster Wert aller 41 Finalschüsse, bedeutete das Aus. Doch Beer trug es mit Fassung: „Die 9,1 am Ende ist ein bisschen ärgerlich, aber dann wäre es Platz fünf gewesen. Das Stehendschießen war wirklich gut, das hat man definitiv schon anders von mir gesehen.“
Erste Olympische Spiele und Platz sechs, was will ich mehr!
Jolyn Beer zum Abschneiden in Tokio
Das Positive überwog bei weitem, denn die Sportsoldatin musste sich in einem stark besetzten Feld behaupten: „Vielleicht schießt man mal auf eine Bronzemedaille. Aber da bin ich vielleicht einfach noch nicht so weit im Finale, da brauche ich noch etwas Zeit und muss vielleicht noch besser und öfter trainieren.“ Und als Fazit: „Ich bin super zufrieden. Erste Olympische Spiele und Platz sechs, was will ich mehr. Das Ziel war das Finale, das habe ich erreicht. Ich bin nicht als erste raus, das habe ich auch erreicht.“
Auch Bundestrainer Claus-Dieter Roth war mit dem Auftreten seiner einzigen Schützin bei den Olympischen Spielen in Tokio zufrieden: „Bei der ersten Teilnahme sich für das Finale zu qualifizieren, ist genial. Der sechste Platz geht in Ordnung, in drei Jahren ist es wieder so weit, da können wir darauf hoffen, dass Jolyn wieder dabei ist und vorne mitmischt.“
In drei Jahren ist es wieder so weit, da können wir darauf hoffen, dass Jolyn wieder dabei ist und vorne mitmischt!
Bundestrainer Claus-Dieter Roth blickt schon auf Paris 2024
In der Qualifikation zeigte sich Beer gewohnt stark. Mit 1178 Ringen qualifizierte sie sich als Dritte souverän für das Finale, hatte einen „Puffer“ von sieben Ringen auf den achten und letzten Finalplatz. Dabei überzeugte sie hoher Konstanz in allen Stellungen. Sie begann mit 392 Ringen im Kniend-Anschlag (98, 99, 98, 97) und ließ 396 im Liegen folgen (100, 98, 99, 99). Mit 390 Ringen im Stehend (98, 97, 98, 97) sicherte sie sich souverän ihr Finalticket. Danach sagte sie: „Mein Vorkampf war nicht einfach. Als Dritte aus den schwierigen Bedingungen herauszugehen, war mal wieder richtig gut. Gerade das Liegendschießen war in den letzten Tagen nicht so berauschend. Umso erfreulicher, dass es so gut in der Qualifikation geklappt hat.“ Und auch Roth lobte Beer für ihr Auftreten in der Qualifikation: „Jolyns Vorkampf war absolute Klasse. Das Kniend- und Stehend-Schießen war absolut souverän. Die Probleme im Liegend hat sie mit einer taktischen Meisterleistung kompensiert.“
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